12 reguläre Studioalben, ein Cover-, Live- und 2 Best off Alben. Nee, die Rede ist ausnahmsweise mal nicht von Iron Maiden, sondern von den New Yorker Hardcore Veteranen von Pro-Pain, wobei „Veteran“ ein vielleicht etwas zu hartes Wort ist, denn Gary Meskil und seine neuformierte Truppe klingen nicht nur frisch wie eh und je, auch live sind die Jungs immer eine Bank und ein Garant für eine energiegeladene Show. Nun also Scheibchen Nummer 13 namens „Straight to the dome“, welches wie immer grundsoliden, teilweise schnellen, teilweise stampfenden Hardcore bietet, wie man ihn von Pro-Pain erwartet.
Und genau da krankt es ein wenig, denn über die Jahre hinweg sind die Jungs etwas berechenbar geworden was darin gipfelte, dass man mit „No end in sight“ ein in meinen Augen sauschwaches Album auf den Markt warf, welches allerdings von „Straight to the dome“ mehr als ausgeglichen wird. 11 reguläre Tracks, eine schweinegeile Beastie Boys Coverversion von „Egg raid on mojo“, eine unnötige Demoversion und zwei Live Tracks, wobei ich es der Band hoch anrechne, dass sie mit „Stand tall“ einen meiner absoluten Lieblingssongs als einen davon ausgewählt haben. Richtig guter gegenwert fürs Geld, das passt schon mal…und auch die Songs sind durchweg gelungen. Allerdings war ich vom Sound enttäuscht, da dieser etwas blutleer daherkommt und der Power Pro-Pains zu keinem Zeitpunkt gerecht wird. Schade, denn so wären Songs der Marke „Pure hatred“ (schön flott), „Bloodlust for war“ oder „Judge“ einen ganzen Happen fetter gewesen. Bei den typisch stampfenden Hardcore Tiraden a’la „Nothing left“ oder „Sucks to be you“ offenbart sich dann leider der fehlende Bumms komplett. Schade, denn die letztgenannten Songs hätten dadurch durchaus das Zeug zum Klassiker gehabt. Richtig nett ist einmal mehr der atypische Humor der Amis, die mit „Zugabe!“ scheinbar ein Dankeschön an die treuen deutschen Fans richten.
Trotz meiner Kritikpunkte ist „Straight to the dome“ ein durchaus hörbares Album und der richtige Weg zurück zu alter Stärke. Pro-Pain können es sich allerdings nach einer solch langen Zeit im Business locker erlauben, auf gängige Meinungen zu scheißen und das zu machen, worauf sie Bock haben. Ober wie sie es so schön auf „Payback“ ausdrücken: „You get what you fucking deserve“. Dem ist nichts hinzu zu fügen.
Bewertung: stampfende 7,7von 10 Punkten
Tracklist:
01. Straight to the dome
02. Payback
03. Nothing left
04. Bitter pill
05. Pure hatred
06. Sucks to be you
07. Bloodlust for war
08. A good day to die
09. Fallen son
10. Judge
11. Zugabe!
12. Egg raid on mojo
13. Destroy the enemy (Demo)
14. Stand tall (Live)
15. Pound for ound (Live)