Label: Blood harvest
VÖ: 26. Mai 2017
Stil: Black Metal
Alles andere als leicht verdauliche Kost bieten uns Suffering Hour aus Minneapolis, welche auf ihrem Debut “in passing ascension“ einen schwer einzuordnenden Mix aus experimentellen Black Metal mit leichten Thrash Anleihen präsentieren.
Was einem sofort auffällt sind die inflationär genutzten Disharmonien der Gitarren, die sich konsequenterweise über den gesamten Longplayer ziehen und nicht selten an ihre (ich vermute mal) Vorbilder Mayhem erinnern. Nur anders als bei diesen geht Suffering Hour noch um einiges sperriger zu Werke und dem geneigten Hörer wird es dadurch umso schwerer gemacht diesem „Erguss“ zu folgen. Das alles wird von einem recht abwechslungsreichem drumming untermalt, welches die komplette Bandbreite vom Blastbeat bis hin zu stimmigen Midtempo-Begleitungen abdeckt. Was mich aber am meisten (positiv) erschreckt, ist, daß nach mehrmaligem Hören der einzelnen Kompositionen diese durchaus Sinn machen und es kommt sogar vereinzelnd vor, daß ein bis zwei Hooklines im Kopf hängen bleiben. Bestes Beipiel dafür ist „Procession to obscure infinity“, welcher zwar eine Spiellänge von fast neun Minuten aufweist aber trotzdem von dem gesamten Material der ich sag mal eingängigste ist. Natürlich will nicht jede Idee auf „in passing ascension“ zünden und es kommt auch mal vor, daß ich bei manchen Phrasen der Gitarren zurückschrecke und mich frage ob das wirklich so gewollt ist oder ob man besser nochmal das Stimmgerät hätte zur Hand nehmen sollen.
Dieses Album braucht vor allem Eines – und das ist Zeit. Ob man am Ende dafür belohnt wird oder nicht muß jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist, wenn man sich nicht auf diesen Longplayer einlässt wird man schnell abgeschreckt sein und die Skip-Taste kommt zum Dauereinsatz.
Ich erinnere mich in dieser Situation gerne an die Szene von Zurück in die Zukunft, in der Marty McFly den Titel „Johnny B. Goode“ von Chuck Berry zum Besten gab (da wo das rhythmische Ritual zelebriert wurde) und das Publikum davon am Ende total überfordert war. Genauso überfordert werden teilweise die Hörer bei Suffering Hour mit ihrem Debut „in passing ascension“ sein – vielleicht sind die Jungs aus Minneapolis einfach nur ihrer Zeit voraus ( oder sogar weit voraus ). Aber wie dann auch Marty zum Abschluss sagte: „Vielleicht seid ihr einfach noch nicht so weit. Aber hey – Eure Kinder fahren da voll drauf ab.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Insufferable scorn
02. For the putridity of man
03. Devouring shapeless void
04. The abrasive black dust
05. Withering Microcosmos
06. Through vessels of arcane power
07. Procession to obscure infinity
08. Empty avowls