Alben des Jahres 2024

DIE Alben DES MONATS (03/25)

Aktuelle Reviews

Interviews

Tales from the hard side

Wir hörten früher gerne

So fing alles an


Aktuelle Meldungen

CD-Reviews A-D

CAPTAIN BLACK BEARD – Chasing Danger (2025)

(9.536) Karsten (3,5/10) Heavy Metal


Label: Mighty Music
VÖ: 04.04.2025
Stil: Heavy Metal







Bevor ich mir die Alben hier anhöre, um meine Reviews zu schreiben, suche ich mir zu Beginn erstmal alle relevanten Links zusammen, sichte das Demomaterial von dem jeweiligen Label und so weiter. Normalerweise bin ich bis dahin unvoreingenommen und entspannt. Diesmal nicht. Was ist denn das für eine Deppenparade, die nicht mal das aktuelle Album im Shop der bandeigenen Homepage aufführt?

Da wirkt der Albumtitel Chasing Danger, von mir frei übersetzt mit „Gefahrensucher“, so langsam wie ein böses Omen, das mich Angst um meine akustischen Geschmacksnerven verspüren lässt. Und was ist das überhaupt für ein Genrekürzel? „AOR“ steht anscheinend für Adult Oriented Rock. Rock nur für Erwachsene? Ist der Rest für Kinder, oder was? Das Label vergleicht die Kombo dann auch noch sowohl mit H.E.A.T. als auch mit THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA und JOURNEY. Mutig… Hören wir mal rein, auf geht’s.

Musikalisch klingt das erstmal nach der Nachwuchskapelle aus dem Nachbardorf, die nur alte CDs aus den 80ern als musikalisches Vorbild hatte. Bei Dreams bewegen wir uns eingangs im Bereich der belanglosen Fahrstuhlmusik, die nicht stört und niemandem wehtut, aber dann wird das Keyboard auf Bontempi-Orgel umgestellt, gruseliger als ein Flötenchor der Schlümpfe zur Konfirmation von Papa Schlumpf himself. Singt der da wirklich „I want to die“ oder ist das ein freudscher Verhörer? Ich möchte sterben. Jetzt.

Beim anschließenden When It’s Over wird es leider nicht besser. Es tut nicht weh, das war’s dann aber auch schon. Der Song ist eingängig, radiotauglich und sogar am Rande mal mit Saxophon – Fans werden es mögen. Beim Titel von Chasing Rainbows muss ich wieder an den mehr als großzügigen Vergleich dieser Band durch das Label mit alten Größen des Genres denken. Naja. Die Musik ist hier etwas hüftsteif, durchaus melodisch, aber irgendwie nicht rund – wie alles bisher.

Jetzt kommt Shine. Ja, auf einen Lichtblick warte ich hier tatsächlich. Warte, bin ich auf Drogen oder wo kommen die wabernden Klänge her? Nee, das sind nur die 80er, die ihre Musik zurückhaben wollen. Hier strahlt nichts, aber es wird wenigstens nichts verbrochen. Immerhin. Muss auch mal ausreichen können. Den Orgelheini sollte man aber echt mal zur Ruhe rufen, der fängt an zu nerven mit seinen eierigen Klängen.

AI Lover – Uff, das klingt wie ’ne Softporno-Vorlage aus dem hormongetränkten Hirn eines Halbwüchsigen. Ist aber eher nur so ein Durchschnittsrocker, der eigentlich halbwegs okay sein könnte, wenn der Flöten-Toni am Keyboard nicht wäre, der ständig unpassend herumklimpert.

Can’t You See könnte so in einer Folge von Miami Vice im Hintergrund gelaufen sein. Mehr Potential kann ich da leider nicht sehen, auch wenn der Song eigentlich ein paar brauchbare Bausteine vorzuweisen hat. Das folgende Read Your Mind hat jetzt auch mal die obligatorischen Streicher aus der Retorte dabei, ansonsten ist alles wie immer. Auch der Titel Piece Of Paradise klingt verheißungsvoller, als es dann wirklich wird. Vor allem der Bontempi-Horst glänzt wieder einmal mit der für ihn typischen Ignoranz von Stimmungen und Harmonien. Herrlich! Nicht.

Where Do We Go? Gute Frage! Weg. Möglichst weit weg. Bitte. Auch wenn einzelne Harmonien und Parts gar nicht so schlecht sein könnten, wenn nicht – ja wenn nicht – der talentfreie Tastendrücker wieder alles verhunzen würde. Okay, der Chorgesang versucht einen auf NIGHTWISH und Co zu machen, scheitert aber auch kläglich. Das lassen wir bitte. Danke. Zum Anschluss noch In Your Arms – juhu, fast geschafft. Dobby ist frei. Erst noch diese belanglose Nummer ertragen und dabei ein letztes Mal den Hackepeter am Keyboard zur Hölle wünschen.

Mein persönliches Fazit: Mit einem besseren Sänger, etwas Harmonie- und Songwriting-Unterricht für alle und vor allem einem anderen Keyboarder könnte diese Band tatsächlich gut sein. Ist sie aber nicht. Schade.

Anspieltipps: Irgendwas von H.E.A.T., The Night Flight Orchestra oder Journey


Bewertung: 3,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Dreams
02. When It’s Over
03. Chasing Rainbows
04. Shine
05. AI Lover
06. Can’t You See
07. Read Your Mind
08. Piece Of Paradise
09. Where Do We Go
10. In Your Arms




FESTIVAL TIPS



SOCIAL MEDIA

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

MERCH

70.000 Tons 2024

The new breed

GROTESQUE GLORY

mottenkiste

P P P

ZO SONGCHECK

V.I.P.

wo wir sind

alter Z.O.F.F.

Unsere Partner

Join the Army

Damit das klar ist