Dass in Berkeley an der dort ansässigen Uni von Kalifornien ein Teil der zukünftigen nordamerikanischen Elite ausgebildet wird bedeutet noch lange nicht, dass ebenfalls von dort stammende Bands einen ähnlichen Standard aufweisen müssen. Bestes Beispiel dafür ist der Todesstahl des jungschen Vierers, die mit ihrem nunmehr auf FDA Rekotz erscheinenden Debüt „Soul recall“ kein Anwärter auf den Originalitätspreis in diesem Jahr sind.

Klar wird es eine Menge Anhänger geben, die bei dem rumpeligen und ziemlich dumpf produzierten Death Metal einen montrösen Abgang haben werden, doch mir ist dieser furchterregend langweilige Autopsy Verschnitt einfach viel zu…einfach! Da werden 7 Minuten Songs verklappt („Memorial“) bei denen man sich echt wünscht, das Albert Einsteins Theorie der Zeit ab absurdum geführt wird. Und auch sonst befindet sich auf der Scheibe nicht ein Highlight, welches sich auch nur ansatzweise in die Nähe meiner persönlichen Playlist bewegt. Vielmehr ist Monotonie und Trostlosigkeit an der Tagesordnung. Nun gut, sollten Rude exakt diese Attribute als Prämisse für ihr Album angesetzt haben, ist das Klassenziel magna cum laude erreicht. Aber als recht objektiver Mensch versuche ich auch, etwas Positives zu finden, was mir lediglich beim Riffing gelang, welches wirklich die Hoffnung nährt, dass bei späteren Veröffentlichungen das Unterhaltungsniveau um ein Vielfaches gesteigert wird.

Komplett austauschbar und identitätslos bolzen sich Rude durch ihr Debüt und hinterlassen dabei keinen fulminanten Eindruck. Viel zu ideenlos wird dem Hörer lediglich Aufgetautes präsentiert, statt ein saftiges Steak in die Pfanne zu schmeißen. „Soul recall“ ist demnach eher Bofrost als Blockhaus und daher eigentlich verzichtbar. Warten wir mal ab, wie sich die Truppe in Zukunft noch entwickelt.

Bewertung: gibt es weitaus Besseres 4,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Haunted
02. In thy name
03. Memorial
04. Soul recall
05. Forsaker
06. Conjuring of fates
07. Last of us
08. Internal ascensions