Label: Massacre Records
VÖ: 03.04.2020
Stil: Melodic Metal
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MIRACLE FLAIR wurden bereits 2008 in der Schweiz gegründet und haben mit dem vorliegenden Silberling bereits ihr drittes Studioalbum veröffentlicht. 2018 konnten die geneigten Hörer die Band im Vorprogramm von DARK TRANQUILITY und EQUILIBRIUM auch live erleben. Für mich ist es wieder einmal eine dieser Bands, die offenbar bereits erste Erfolge feiern konnten aber bislang völlig unter meinem Radar geblieben sind.
Nun denn, was haben wir denn hier? Technisch einwandfreier Gesang gepaart mit versierter Gitarrenarbeit mit durchaus metallischen Momenten - alle Zutaten für den typischen Melodic oder Symphonic Metal sind da, aber auch in diesem Fall reicht es nicht aus um mit den großen Vorbildern der Szene mitzuhalten. Das Album wirkt seltsam blass und leblos trotz der in Teilen wirklich hervorragenden Gitarrenarbeit. Gehen die beiden Bandgründer Nicole Hartmann und Daniel Maurizi vielleicht etwas zu verkopft an die Sache? Immerhin sind beide ausgebildete Musiklehrer und unterrichten an verschiedenen Musikschulen in St. Gallen in der Schweiz.
Den Songs fehlt es leider an Leben, Leidenschaft und Gefühl. Das etwas hüftsteife Album bleibt trotz der durchaus vorhandenen instrumentellen Höhepunkte eigenartig belanglos und plätschert spurlos an einem vorbei. Das dargebotene Material unterscheidet sich leider in nichts von dem anderer Bands in diesem Genre, die oft alle gleich klingen. Es fehlt also wieder einmal an den Alleinstellungsmerkmalen, die eine Band haben muss um wirklich herauszustechen.
Der erste Hördurchgang war dadurch fast unbemerkt durchgelaufen ohne dass etwas hängen geblieben ist. Schade! Ein lebendigerer Gesang würde wahrscheinlich schon ausreichen um den Songs das Leben einzuhauchen, das sie zum Teil auch verdienen. Durch den monotonen Gesang, der leider immer gleich klingt, wird die Instrumentaltruppe an den Rand gedrängt und die Band versinkt im Morast der Belanglosigkeit.
Über den völlig deplatzierten „Digital Only Bonus“-Track, der elektrolastig im 80er-Jahre-Gewand den bereits im mittleren Drittel des Albums vorgetragenen Song „In Love And Hate“ neu zu interpretieren versucht, kann man sich nur wundern. Soll damit etwas Playtime in der örtlichen Gothicdisco gesichert werden? Da war der erste Versuch sogar noch deutlich tauglicher, aber wer weiß was die Musiker da geritten haben mag. Vielleicht eine verlorene Wette, die dem Keyboarder mehr Aufmerksamkeit sichern sollte?
Wie auch immer, Fans der Band und des Genres im Allgemeinen werden sicher trotzdem Gefallen an dem Album finden können, das sich irgendwo im unauffälligen Mittelfeld der unzähligen Melodic und Symphonic Metal Bands einordnet. Ihr Publikum haben die melodielastigen Musiklehrer aus der Schweiz bereits gefunden und werden es sicherlich auch mit dem vorliegenden Album erfreuen können. Mich leider nicht, aber ich bin wohl auch nicht Zielgruppe.
Anspieltipps: Keine, klingt für mich eh alles gleich.
Bewertung: 5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Untold
02. Synchronism
03. What Remains
04. Torn Inside
05. Presence Of Death
06. Torture Myself
07. Dying Existence
08. In Charge
09. In Love And Hate
10. Lost In The Void
11. Echo Of Fears
12. In Love And Hate (Retrowave Remix) [Digital Only Bonus]
Line-Up:
Nicole Hartmann - Gesang
Daniel Maurizi - Gitarre
Emmi Lichtenhahn - Bass
Diego Rapacchietti - Schlagzeug
Erik Damköhler – Keyboard