Alben des Jahres 2024

DIE Alben DES MONATS (06/25)

Aktuelle Reviews

Q&A - Die Interviews

Tales from the hard side

Wir hörten früher gerne

So fing alles an

TFTHS SOMMERPAUSE BIS 20.09.2025


Aktuelle Meldungen

Aktuelle Meldungen

Live on Stage Report: SUMMER BREEZE 2024

14. bis 17.08.2024 - Dinkelsbühl


TAG 1

Dienstag, 13.08.2025

Wenn mehrere eine Reise tun, dann haben sie was zu erzählen oder auch nicht. Aber der Reihe nach. Wie jedes Jahr machte sich das Männercamp auf den Weg nach Dinkelsbühl, um wieder eine super Zeit miteinander zu verbringen und das eine oder andere Kaltgetränk zu sich zu nehmen. 2024 zum ersten Mal ohne meinen / unseren Brother in Crime „Marky“. RIP. Wenigstens hatten wir Marky und unseren geliebten Schrod als Bild dabei um sie doch irgendwie dabei zu haben und um auf sie anzustoßen. Ihr werdet so vermisst. 

Heuer sind wir zum Teil bereits am Sonntag direkt vom PSOA angereist, um die Zeit bis zum Anreise-Dienstag in Dinkelsbühl zu verbringen. Wen man da alles so aufm dem Dinkelsbühler-Campingplatz trifft. Ich hatte es doch nie in den letzten 15 Jahren geschafft mir die Dinkelsbühler Altstadt anzuschauen. Aber diesmal. Bei der Gelegenheit konnten auch die innerstädtischen Baumaßnahmen begutachtet werden, die das Anreisemanagement des Summer Breeze so nötig gemacht haben. Die normalen Zufahrtswege zum Breeze waren durch die Baustelle betroffen, die bereits an der Autobahn begannen. Somit wurde seitens Summer Breeze kurzer Hand „Anreise-Slots“ ins Leben gerufen. Im Vorfeld buchen, fertig. Und was muss ich sagen, dass klappte wirklich sehr gut. Zumindest wenn man die div. Social Mediakanäle verfolgt und nur positives Feedback sieht. Das System wird 2025 auf jeden Fall beibehalten incl. Montagsanreise für die berühmt berüchtigte Black Earth Schleusenparty. 

Sommer, Sonne, Sonnenschein, bei bestem Wetter mit der Reisetruppe die Bändel geholt und das Camp hochgezogen. Wir machten gemütlich, da die nächsten Tage so einiges an Bands und Musik bringen sollten.  Auch war so ein kleines Interview mit Lisa und Ben von April Art geplant. Bier geschnappt und ab in Richtung Campsitecircus, der mit einem diabolischen Jack out of the Box aufwartete. Der mich direkt an „Hier unten können wir alle fliegen“ aus Es erinnerte. 

Irgendwas war komisch, hätte nicht jetzt „Fall of Serenity“ anfangen sollen? Das taten Sie auch aber leider mit 40min. Verspätung, da beim Opener „Soulprison der Strom ausgefallen war bzw. das Aggregat die Grätsche gemacht hatte. Somit hatten die Jungs keine Zeit und mussten ein „Kurzset“ spielen. Das tat der Stimmung keinen Abbruch, auch weil die Jungs richtig Bock hatten. Nach 5 Songs war dann leider schon wieder Schluss um den Timetable nicht zu sprengen. 

Somit machte unser richtiger Auftakt auf der Stage die Truppe aus Aalen von „Defocus“. Junge, junge, haben die Jungs das schon zahlreich vor der Bühne befindliche Publikum mit ihrem Modern Metalcore angeheizt. Die Duftmarke der ersten Staubwolke wurde definitiv gesetzt. Vor allem nachdem noch eine größere Anzahl an Poolnudeln ins Publikum gepfeffert wurde. Dass die Dinger keine lange Lebenszeit im Pit haben würde, war irgendwie klar. Ein Gedresche vor dem Herrn.

 

Das Summer Breeze hatte wie bereits letztes Jahr eine „Click and Collect“ Ausgabe. Hier konnte man sein vorbestelltes Merch mit Vorzeigen einer SMS schneller abholen, analog zu den Anreiseslots und ohne in der Schlange des Todes über mehrere Stunden die reguläre Merchausgabe zu erreichen. Die ganze schnellere Merchausgabe über Zeitslots, ist eine gute Idee, aber wenn die Benachrichtigungs-SMS an alle zeitgleich, zur Abholung rausgeht, kann man sich die entsprechende Ausgabeschlange vorstellen. Gutes System, für die die erst Mittwochs anreisten oder tatsächlich erst zu ihrem geplanten Slot kamen, funktionierte selbiges, so das man keine, bis kaum Wartezeit hatte.

Zurück ins Camp, um was zu essen zu fassen und eine Kaltschale zu verhaften. Auf das „Q&A“ mit „Dark Tranquillity“ zu ihrem neuen Album „Endtime Signals“ verzichteten wir gesamtheitlich, da wir sie ja sozusagen zweimal sehen würden, zumindest bei ihrer „Main-Stage- Show“. Im Nachhinein wären wir lieber mal gegangen. Mini-Q&A und einem Auftritt mit speziellen Geheimset. Was nach Hörensagen keine Wünsche offen ließ und die perfekte Einstimmung für die kommende Show lieferte.

Der erste Tag endete für uns mit einer Unwetterwarnung und teils bedrohlichem Himmelsspektakel. Aber Glück gehabt. Thor hat seinen Hammer sauber um das Festivalgelände geschwungen. Eine Lightshow vom Feinsten und mit fiesen Regenbändern dekoriert. Die einzigen Verluste musste im Umfeld bei den Pavillons vermeldet werden, die Aufgrund diverser Böen der Gewitterzellen, versucht haben ihren Flugschein zu machen. Flugphase anspruchsvoll, Landung sauber vergeigt.


TAG 2

Mittwoch, 14.08.2025

Neuer Tag neues Glück, Breeze-Mittwoch. Die restlichen Reiseteilnehmer trudelten ein und es wurde bei diverse Kaltschalen der offiziellen Öffnung des Infields und der „Blasmusik Illenschwang“ geharrt. Hatten wir Bock, doch irgendwie war etwas komisch. Diverse Teilnehmer unserer Truppe incl. mir hatten ein ganz komisches Körpergefühl. Nebenhöhlen dicht, ansatzloser Husten und sau schlecht Luft bekommen. Warte mal, das kenne ich von 2022. Es wird doch nicht? Ok, müssen wir gucken. Also Kontakt zu den letzten Nachzüglern aufgenommen. Bringt uns bitte so ein paar lustige Tests mit. Better safe than sorry. Gut, dass die Jungs und Mädels welche von daheim mitgebracht hatten. Dinkelsbühl war diesbezüglich leer gekauft. 

Ding Dong Motherfucker, zwei Balken, instant. Dieses gottverdammte hohe C. Und nun, stellte sich die Frage? Wir haben uns Gedanken gemacht, Mist mit wem haben wir geredet und vor allem in geringen Abstand. Konsens der Reisetruppe / Betroffenen war, die Positiven gehen. Was mehr als vernünftig war. Für einen selber, denn bei den anstehenden Temperaturen machte das keinen Sinn und die Symptome kamen z.T. zu schnell und zu heftig. Wenn man urplötzlich husten muss, einem schwarz vor Augen wird und man sich gerade noch vorm Umkippen festhalten kann. Das Breeze abzubrechen war die einzige vernünftige Entscheidung. Vor allem in Bezug auf alle anderen Festivalteilnehmer, Pressevertreter und erst recht Bands bei anstehenden Interviewterminen. 

Nun gut, auf die Tore und die Massen der Metalheads versammelten sich an der T-Stage. Jährliche Tradition. „Blasmusik Illenschwang“. Da sage noch einer das Metalheads im artfremden Umfeld nicht textsicher sind. Crowdsurfer, Wall of Death alles dabei. Man könnte sich fasst bei einem der Headliner vermuten. Die Jungs sind halt inzwischen irgendwie Kult. 

Bei der Mainstage-Eröffnung wurde klar, die Gargoyles der Sidewings sind wieder da. Ein für uns vermisstes Feature. Hoffentlich bleiben sie jetzt für immer. Ein Summer Breeze ohne Gargoyles, nö. Der Opener machten „Brothers of Metal“. Irgendwie hatten sie nicht damit gerechnet, dass das Infield schon so gut gefüllt war. Die Truppe heizte neben dem unbarmherzig brennenden Stern ordentlich ein und verschaffte fast allen ein ordentliches Bewegungsprogramm. 

Rüber zur T-Stage um „Sylosis“ die nach sage und schreibe 13 Jahren Abstinenz wieder mal aufm Breeze spielten. Die Jungs hatten sichtlich Spass, ebenso das Publikum. Ein Arschtretprogramm vom Feinsten. Was auch irgendwie klar war, da sie Ihr aktuelles Album m Rahmen der Nuclear Blast Labelnight promoteten („A Sign of things to come“). Wir machten uns dann aber zeitnah in Richtung der „The Amity Affliction“. Typisches Posthardcore bei dem keine Gefangenen gemacht wurden. Alter Falter und das zu der Uhrzeit. Absoluter Pitalarm und die Crowdsurfer sorgten bei den Jungs der „Grabenschlampen“ für erste ernstzunehmende Arbeitseinsätze. Getreu nach dem Motto „fett aber lässig“ war das für sie kein Problem. Und wenn man schonmal da ist, machte einer unserer Lieblingsschlampen seiner Freundin on Stage einen Heiratsantrag. Natürlich hat sie „Ja“ gesagt, was von den Schlampen und der Crowd ausgiebig gefeiert wurde. 

Auf unser Runningorder stand jetzt „Technical-Death-Metal“ oder doch „Progressive Death Metal“ von „Obscura“. Ja, es war nicht schlecht, gar keine Frage. Technisch absolut sauber, aber für uns zu sauber, perfektionistisch oder zu steif ausgelegt / performt, was auch beim Publikum ersichtlich war. Daran konnten auch „Incarnated“ und „The Anticosmic Overload“ nix ändern. Schade.

Hoch die Krüge, Trinkgelage vor der Bühne. Irish-Folk-Punk ist angesagt. „Flogging Molly“. Die Jungs wissen einfach wie Party geht und in welche Richtung der Zapfhahn aufgeht. Bei den ganzen Kaltschalen die am Schluss auf der Bühne gestanden haben, konnte manch Zuschauer nicht mithalten. Auch mit der Performance von Dave King nicht, der wie ein Duracellhäschen mit ner Powerbank im Arsch über die Bühne gefegt ist. Natürlich haben sie mit „Drunken Lullabies“ eröffnet und noch „The Hand of John L. Sullivan“, „A Song of Liberty“, und „Devil’s Dance Floor“ nachgeschoben.

Wir machten uns dann nach ein paar isotonischen Sportgetränken auf den Weg zur T-Stage zu „Emmure“. Breakdowns, Breakdowns. Frankie Palmeris „Emmure“ haben zur Primetime gezeigt warum sie ein Maßstab im Bereich Deathcore sind. Gesamt eine energiegeladene Permformance von „Emmure“ vor allem von Joshua Travis an seinem 9-Saiter, die der Crowd und den Grabenschlampen vieles abverlangt hat. Einziger Wehrmutstropfen an der Zerstörungsorgie auf der T-Stage war die kleine Bass-(Ton)-Problematik im ersten Drittel des Sets. Manche der anwesenden Ladys konnte man ansehen, dass sie in die stahl-/weissblauen Augen von Frankie Palmeri versunken sind. Und nein das sind keine Kontaktlinsen.

Aufm dem Rückweg zum VIP-Bereich um der Unterhopfung entgegenzuwirken, machten wir an der Wera-Stage halt. Alter Falter die Herren von „Nakkeknaekker“ machten nun wirklich keine Gefangenen. Schon beim Intro wurde von Mr. Koefed ein Circlepit angezettelt und die Crowd bis zur letzten Sekunde mit Death-Metal verprügelt. Kann man nur hoffen das zu einem Zeitpunkt X das Debütalbum des Danish Dynamite rauskommt. Wollen wir nach dieser Stageperformance direkt haben.

Was machen wir nun? Bier? Ok. Eine Frage was wir uns als nächstes anschauen wollen, stellte sich absolut nicht. Zu „Equilibrium“ oder zu „Meshuggah“. Ganz klar „Meshuggah“. Und wenn wir schonmal an der Main-Stage sind haben wir die Ankündigung der Bands für das Summerbreeze 2025 zur Kenntnis genommen. Quatsch, wir waren direkt aus dem Häuschen „Machine Head“, „Gojira“, „In Extremo“, „Dimmu Borgir“, „Donots“, „The Halo Effect“, „ASP“, „August Burns Red“, „Static-X“, „Fit for a King“, „Obituary“, „Royal Republic“, „Fiddler’s Green“, „Destruction“, „Counterparts“, „Septicflesh“, „Annisokay“, „Unleashed“, „Rivers of Nihil“, „Between the Buried and Me“, „Gutalax“, „Angelus Apatrida“ um hier nur ein paar zu nennen. Aber Machine Fuckin Head und Gojira. Chapeau Summerbreeze. 

Ist gerade wieder Unwetter? Lag die Warnung richtig? Blitze? Nein, „Meshuggah“ fangen an. Yes. Für alle vor der Stage befindlichen Leute, die kein „Meshuggah“ kennen oder kannten fing eine schwierige Zeit an. Das präzise wie eine mathematische Gleichung ausgestaltete Set der vertrackten Rythmen in Kombination mit der Bühnenlightshow zog auch jedem die Hirnwindungen gerade oder produzierte massive Verknotungen. Für Epileptiker ist eine „Meshuggah-Show“ nix, nur lebensgefährlich. Wer hier Movement vor der Bühne erwartet hat, wurde bitter enttäuscht. Sänger Jens Kidman sagt ja auch selber, dass „Meshuggah“ keine Musik machen, um rumzuhüpfen und / oder Party zu feiern. Sondern dir bzw. deinen Synapsen in der Denkmurmel eine Breitseite zu verpassen. Einen vollen Brainfuck. Den schließen sie auch mit ihrem Klasssiker „Future Breed Machine“ ab. Sind wir glücklich? Ja, wir sind glücklich. 

Schauen wir uns den Suprise-Act auf der Wera an? Ja, und dass es so abgehen würde, hatten wir nicht erwartet. Schweden, mit neuem Album und zur Autogrammstunde hier, das konnte nur „Hammerfall“ sein. Gefühlt war die kleinste Wera-Stage plötzlich zur Mainstage mutiert. Ein schier utopisches Unterfangen hier durchzukommen. Fronter Joacim mit den Worten in Richtung Crowd „What the Fuck are you all doing here? We are not supposed to play tonight?“ Und sie gaben Gas und das wie. Sie feierten gemeinsam mit all den Metalheads Songs wie Any Means Necessary“, „Renegade“, „Freedom“, „We Make Sweeden Rock“. Zum großen Finale brachten sie noch „Hearts on Fire“, einen krönenden Abschluss des Suprise-Acts.

Ab zur Main, die nächsten Schweden. Tausendsassa Peter Tägtgren mit seiner Industrial-Metaltruppe von „Pain“ will Party machen. Die Grabenschlampen  bekamen erneut ordentlich Arbeit. Denn es kam ein Crowdsurfer nach dem anderen. „Pain“ hatte für uns Songs wie „The Great Pretender“, „Suicide Machine“, „Have A Drink On Me“ und natürlich „Party In My Head“ im Gepäck. Und um das Partyvolk zu bespassen wurden wieder typischerweise ein Rudel Wasserbälle ins Publikum verfrachet. Krönenden Abschluss bildete „Shut Your Mouth“. 

So Feierabend, auf „Lord of the Lost“ und „Enslaved“ verzichteten wir. Wir werden ja schließlich auch nicht jünger und die coronabedingten Ausfälle taten ihren Teil dazu. Gut wir haben noch kurz „Thron“ mitgenommen. Vorallem des Lokalpatriotismus geschuldet. Denn die Schwarz-Metaller kommen aus dem Black-Forrest. Sozusagen vor der Haustür der Reisetruppe. Die Jungs muss man weiter auf dem Schirm haben, denn was sie um die Uhrzeit abgeliefert haben, war ganz großes Kino. Allein nur das Drumming, was einen einfach nur wie ne Dampfwalze überrollt, ohne dass es die anderen Instrumente dominiert bzw. plattwalzt. Einfach großartig.


TAG 3

Donnerstag, 15.08.2025

Moin moin Summer Breeze“  na wie geht’s uns denn allen? Die Gesichter der Jungs sprechen Bände. Getreu nach dem Motto, das letzte Bier war schlecht. Gottseidank hat der Kaffeesklave seinen Job erledigt und das schwarze Gold in ausreichender Menge produziert. Hat noch jemand irgendwelches Kratzen im Hals? Nein? Sehr gut. So langsam machte sich die Hitze der letzten Tage bemerkbar, was aber unserem Startprogramm auf der T-Stage, das von „Dust Bolt“ bereit gestellt wurde keinen Nackenschlag verpasste. Die Thrash-Metaller um Lenny Bruce heizten dem gut gefüllten Infield direkt ein und frästen sich durch ihre Diskographie. Selbst die letzten müden, von der ansteigenden Saunatemperaturen gezeichneten Knochen konnten sich dem Bewegungsdrang des 45min. Geballeres nicht entziehen.

Main-Stage-Time. Wir haben Bock, die Mädels haben Bock. „Crypta“, ab dafür. Sie starteten mit ihrem Song The Other Side of Anger“, weiter ging es mit „Lord of Ruins“ und „The Outsider“, die Band und die Metalheads gingen gemeinsam richtig ab. Die Mädels wissen eben was ihre Fans wollen und interagieren perfekt mit ihrem Publikum. Vor allem wenn Fernanda in bester Kronos-Manier die Gesichtszüge entgleisen. Was ein Spass. Mit ihrem Song „From the Ashes“ war dann aber leider viel zu früh Schluss und weg waren die Brasilianerinnen.

Die ukrainische Band Ignea ist ebenfalls zum ersten Mal beim Summer Breeze, eigentlich hätten sie schon 2023 spielen sollen, aber Satz mit X. Ignea mixen eingängigen Modern Metal aus Death, Symphonic und Folk. Eine interessante Mischung. Der Wechsel aus Growls und Clean der Fronterin Helle Bohdanova überzeugt und zieht die Crowd vor der Wera Tool Rebel Stage in ihren Bann. Der Bewegungsdrang der Crowd wird nochmal ordentlich gesteigert, obwohl die Temperaturen schon ganz ordentlich angestiegen sind und du dir lieber ein Schattenplätzen suchen willst. Apropos Temperatur, der Laptop mochte da nicht hintenanstehen und hat sich bei „Gods Of Fire“ spontan selbst gegrillt. Doof nur das dieser mit den Backing Tracks befüllt war. Aber alles kein Problem, dafür sind Ignea Profis genug. Helle bewirbt kurzerhand die Autogrammstunde und die Bandkollegen spielen unter Anfeuerungsrufen Riffs von Abba. Wir konnten uns wie die Gitarrenfraktion ein Grinsen nicht verkneifen.

Der lokale Sportverein traf sich dann an der T-Stage bei den Karlsruhern von „Mental Cruelty“ und lies sich von Chefshouter  Lukas Nicolai nicht zweimal bitten um an der Zerstörung des Pits teilzunehmen. Die Jungs hatten sichtlich Bock auf dem Summer Breeze zu performen und man sollte sie definitiv auf dem Schirm haben / behalten. Eine interessante Mischung die einen zuweilen an Black Metal erinnert und dann bekommt man saubere Breakdowns in den Deathcore auf die Fresse, schön garniert von Keyboards in fast choraler Ausprägung. Leider kam das Keyboard vom Band. Wie wärs mal mit einer Erweiterung um einen echten Tastenhauer? Egal, wir hatten Spass und Sprüche zum Herkunftsort mache ich jetzt lieber nicht. Sonst gibt´s von Cheffe Kloppe wie im Stile von „Mental Cruelty“.

Mama, wie kommen eigentlich die Löcher in den Käse? Im Falle von Emmentaler werden einfach Lastwägen zu einer Show von „Paleface Swiss“ gefahren. Die blasen einfach durch ihren Beatdown / Deathcore selbige aus dem Milchprodukt. Die Jungs um Marc Zelli kokettiert ganz offen mit dem Schweizer Stigma, „We are the reason for the holes in the Swiss cheese.„. Was für einen Abriss von „Paleface Swiss“, Marc gibt alles und die Crowd auch. Staubattacke und Crowdsurfer, damit den Grabenschlampen garantiert nicht langweilig werden konnte.

Da wir noch mehr Bock auf feinste Trommelfellmassage haben, gings zur Main Stage zu „The Black Dahlia Murder“. Die Performance aufm PSOA fandfen wir schon sehr gut und wurden heuer aufm Breeze nicht enttäuscht. Klar, viele wollten sehen wie sich Brian Eschbach nach dem Freitod von Trevor Strnad 2022 am Mikrofon schlägt und Ryan Knight wieder in die Saiten greift. „The Black Dahlia Murder“ zimmern ein routiniertes Brett runter. Die Crowd quittiert das entsprechend durch erneute Sporteinlagen im Pit, wobei sich einige aufgrund der steigenden Temperaturen , zu den Sprinklern flüchteten um ihr Gemüt zu kühlen. Die Sprinkler sind wirklich ein Segen bei den Temperaturen. Eschbach überzeugt sowohl als Sänger wie auch als neuer Fronter der Dalien und schafft es, auch wenn es schwierig ist die Abdrücke von Trevor zu füllen. Wenn Brian dann noch fragt wer sich „Aborted“ anschaut und dass man sich dort trifft, folgen wir gerne der Einladung.

„Aborted“ möchte ein Spiel spielen. Sven de Caluwé radelt zum Intro von „Retrogore“ mit Billy-The-Puppet-Maske auf einem Dreirad auf die Bühne. Alter, gleich packt einer die Bügelsäge aus und trennt sich in bester SAW-Manier den Fuß ab. Die Todesschwadron aus Belgien ist eigentlich ein Garant für feinstes Deathmetal-Geballer, aber irgendwie kommt da nicht ganz so viel Movement rüber. Die Setlist besteht größtenteils aus aktuellen Tracks von „Vault Of Horrors“. Da wäre noch mehr drin gewesen, seit 1995. „Aborted“ machen ihr Ding ohne das es zu irgendwelchen Abweichungen gekommen wäre. Sound top und die Crowd dreht dann irgendwann auch kräftig am Rad. Alles schicki. 

Was ist Pink und schauen wir uns nicht an. Nö, in zehn kalten Wintern nicht. „J.B.O.“. Vor allem erinnern wir uns an die Atemwegsreizungen durch die pinke Maisstärke eines vergangenen Breeze-Auftritts. Nein. Nein. Nein.

Ukrainische Flaggen vor der Main-Stage. Alles klar, es ist „Jinjer“-Time. Ich verfolge die Truppe ja schon lange und muss leider sagen, dass ihnen das Dauertouren nicht gut tut. Klar, wir wissen alle, warum das so ist. Möchtegernzar…aber lassen wir das. „Jinjer“-legen direkt los. Straight in your Face. Gefühlt setzt das Set auf weniger Interaktion mit der Crowd. Ein tightes, straightes Bühnenprogramm was auf die Zerstörung des Pits abzielt. Man ist ja schließlich nicht hier um seinen Namen zu tanzen. Ergo, ein Strom an Crowdsurfen ab Song 1. Die Performance ist vollumfänglich auf „Jinjers“ Frontfrau Tatiana Shmailyuk zugeschnitten. Es gibt kein Chichi auf der Bühne, was die Band schon einigermaßen, auf der großen Main-Stage verloren wirken lässt. Hätte sie mir eher auf der T-Stage oder für ein Abrissprogramm an der Wera Tool gewünscht. 

Keine Zeit zu quatschen, Hopfenschale im Vorbeigehen mitnehmen. Wir haben Termin für die schwarze Messe der Polen von „Behemoth“. Nergals Blasphemiker hatten wir schon aufm PSOA genießen können und somit wussten wir was kommen würde. Weißer Frontdrop auf dem die typischen Schattenspiele fürs Intro ablaufen. Schade, dass es Taghell war. Ich hätte mir gewünscht, dass „Behemoth“ später spielen würde um die perfekt durchorganisierte Pyro und den Frontdrop deutlich besser zur Geltung zu bringen. Schade. Es zeigte sich erneut warum „Behemoth“ aktuell das Maß aller Dinge sind. Perfekt durchchoreografierter, minutiös getackteter Auftritt. Einfach eine Perfektion vor dem Herrn und nicht den von oben. Die Hardheads rümpfen die Nase und schreien Sell-Out. Aber Freunde auch „Behemoth“ müssen ihre Rechnungen zahlen und Leben nicht von Luft und Liebe. Heult leise. Ein soundtechnischer Bombast wird einem da vor den Latz geknallt, sei es „Once Upon A Pale Horse“ von „Opvs Contra Natvram“ oder „Ora Pro Nobis Lucifer“ von „The Satanist“ (immer noch das Überalbum). Es wird sich quer durch die Diskographie gegraben und sich mit „Cursed Angel Of Doom“ von „Sventevith (Storming Near The Baltic)“-Album sogar aus den 90er bedient. Ganz klar, bildet „O Father O Satan O Sun“ den Abschluss der Messe. 

Werte Sportgemeinde „Madball“ bitten zum violent Tänzchen. Genau so und nicht anders hatten wir es erwartet. Mr. Miagi wäre sicherlich total aus dem Häuschen bei den ganzen Kicks die da im Pit gezogen wurden. Auftragen und Fresse polieren. Typisch im HC-Stil gibt es kein langes Federlesen der New Yorker Truppe. Frontmann Freddy Cricien bleibt von Beginn an in Bewegung, stürmt von Bühnenseite zu Bühnenseite, als ob man dem Duracellhäschen nen LiFePo-Powerblock in den Allerwertesten eingeführt hätte. Auch wieder typisch, Mikro mit Kabel, das die arme Sau von Stagehand immer brav nach den Ausflügen von Freddy in die Frontrow einholen durfte. Augen auf bei der Berufswahl. Freddy arbeitete sehr gut mit der Crowd und stachelte sie immer weiter an. Vor allem schien ihm, dass die Grabenschlampen unterfordert schienen. Also, „I want more bodies“. Natürlich wurde seitens des Publikums seiner Forderung bei Stücken wie „Set It Off“ und „Across Your Face“ gerne nachgekommen. 

Welcher Architekt hat denn diese Bühnenlayout verbrochen. Ok, der Witz kommt extrem flach. Der Headliner „Architects“ kommen mit einer in zwei Ebene geteilten Bühne daher. Interessantes Konzept, die Band wirkt aber dadurch sehr verteilt. Egal, den die Show was die Engländer dann abziehen sucht seines Gleichen. Fetter LED-Backdrop, ordentlich Pyro was will man mehr. Einen Mix aus alten und neuen Songs? Bitteschön. Von Seeing Red“ über„Giving Blood“, „Deep Fake“, „These Colours Dont’t Run“, „Gravedigger“ und „Royal Beggars“ wurden rausgeknallt. Fronter Samuel David Carter ging zwischenzeitlich die Düse, das sie so ein großes Festival headlinen. Aber keine Sorge, das wurde vom Publikum entsprechend honoriert. Auch wollte Mr. Carter einen reisen das ganze Infield umfassenden Circlepit haben. Den bekam er dann auch, aber aufgrund des Setups des Infields (mehrere Reihen Wellenbrecher) waren es dann halt nur nach Durchzählung 8 Stück. Sichtlich zur Freude von Samuel. Natürlich hatten die Grabenschlampen bei dieser aufgeheizten Stimmung ordentlich was zu tun. Es kamen Massen an Crowdsurfern. Mit „Meteor“ und „When we were young“ war dann auch die Party zu Ende. Aber nein, es war noch nicht Schluss. „Architects“ kamen für, man glaubt es kaum eine Zugabe mit „Nihilist“ und „Animals“ zurück.

Für meine guten Freunde nur das Beste Ouzo. Schwarze Messe Teil 2. Was für ein düsterer Auftritt von „Rotting Christ“. Stimmungsvolles blaues Licht, passend zu einer Crypta und das noch in Kombination mit einem atmosphärischen Intro. Das kann nur Gut werden. Und es ward gut. Da wird man direkt beim ersten Stück „Χ Ξ Σ (666)“ mit einem „Guten Abend, Summer Breeze“ von „Rotting Christ“ begrüßt. Die Jungs hatten sichtlich Bock und Spass und wollten keine Gefangenen machen. Also mit „Fire, God And Fear“ und „P’unchaw Kachun – Tuta Kachun“ direkt die Geschwindigkeit hochgefahren. Warum sie nur einen Track ihres aktuellen Albums „Pro Xristou“ performt haben, entzieht sich unsere Kenntnis. Mehr wäre schön gewesen. Auch können die Griechen eins, Bühnenperformance. Ob es die Interaktion mit der Frontrow während präziser Solis oder Headbangorgien sind, die einen Hr. Fischer (fast) neidisch werden lassen könnten oder die mehrstimmigen Beschwörungsgesänge (mit deutlicher Tempireduktion). Das macht einfach nur Spass. Die Klassiker „Non Serviam“, „Grandis Spiritus Diavolos“ und „Societas Satanas“ durften natürlich auch nicht fehlen. Mit „The Raven“ war dann aber leider Schluss.

Nachdem wir dummerweise das Q&A von „Dark Tranquillity“ am Dienstag sausen lassen haben, fanden wir uns zur Zelebrierung des neuen Albums „Endtime Signals“ der Göteborger ein. Selbiges sollte am nächsten tag erscheinen und ein Countdown in Form einer Sanduhr wurde immer wieder eingeblendet. Bis es soweit war frästen sich „Dark Tranquillity“ durch ihre komplette Diskographie von 1999-2016. Im Schnitt 2 Tracks pro Album und das sind deren vieler (von Projector“ bis „Atoma“, „ThereIn“ oder auch „Terminus (Where Death Is Most Alive)“Mikael Stanne fegte während des Sets immer wieder komplett über die Bühne und hat dabei fast seine Bandkollegen umgesemmelt. Was für eine Energiegeladene Show. Die Sanduhr schnappt um, Bühne wird dunkel, ab geht´s mit „Endtime Signals“. „Dark Tranquillity“ schmettern sechs neue Tracks raus, darunter „Shivers And Voids“, „Our Disconnect“ und „Neuronal Fire“. Und um die Metalheads komplett in Ekstase zu versetzen folgen sie der Forderung des Publikums nach „Misery’s Crown“. Bitteschön. Ein schönes Bild wenn das Infield im sing´a´long aus voller Kehle mitsingt. Danach war aber auch Schluss.

Das Berliner Geschwader von „The Ocean“ haben wohl nicht damit gerechnet das sich so viele vor der T-Stage einfinden. Wer „The Ocean“ nicht gesehen hat, hatte echt was verpasst. Eine Performance absolut auf den Punkt. Man kann es nicht anders beschreiben. Da wurden einem wuchtige Gitarren und Growlpassagen nur so um die Ohren geschlagen und dann wieder absolut top Clearparts. Dieser Tempiwechsel ist einfach nur großartig. Kein Chichi auf der Bühne, nix. Einfach nur eine extrem gute Darbietung um die Buben von Robin Staps. Chapeau.

Es ist ein Uhr morgens, lange Gesichter, Die Temperaturen über den Tag und die Unterhopfung haben ihre Spuren hinterlassen. Auf dem Weg zurück in die Koje haben wir noch „Exodus“ mitgenommen. Wir hätten uns da eine deutlich frühere Spielzeit gewünscht. Die Luft war raus, so auch beim Publikum. Bei „Exodus“ aber nicht. Aber heidewitzka ist das laut. Da hat der Mischer es aber gut gemeint. Unsere Gehörgänge werden mit „Bonded By Blood“ und zum nächsten Tinitus massiert. Steve „Zetro“ Souza und Officer Holt zeigen in gekonter Manier warum sie noch längst nicht zum alten Eisen gehören und zerstören auch die letzten Überlebenden aufm Infield. Feierabend. Kaltschale. Bett.


TAG 4

Freitag, 16.08.2025

Ist es schon Tag 4. Alter Falter. Wir werden zu alt für den Scheiss. Weniger ist mehr. Dem Alter der Reisetruppe geschuldet setzen wir uns erst zu „Voodoo Kiss“ in Bewegung. „Voodoo Kiss“ sind irgendwie wie die „Blasmusik Illenschwang“ die Haus- und Hofband des Summer Breeze obwohl sie sich erst zum 25-Jährigen Jubiläum des Breeze wieder neu formierten. Nunja, liegt sicherlich daran das an der Schießbude kein Geringerer als das Mastermind des Breeze Achim Ostertag sitzt. Anekdote: Zu einem Grinsen führte eines frühen Morgens aufm Breeze der Versuch eines Ordners Teile des Männercamps, das mit Achim im Gespräch war, vom Gelände zu schmeißen und zwar incl. Achim. Eine Szenerie vor dem Herrn. Zurück zu „Voodoo Kiss“, welche anscheinend an ihrem old-schooligen 80er Metal mit deutlichen Hardrockeinflüssen Gefallen gefunden haben. Wir auch. Sie haben bereits das zweite Album „Feel the Curse“ beim in house befindlichen Label veröffentlicht. Die beiden Sänger Gerrit Mutz und Steffi Stuber (Mission in Black) ergänzen sich gut und bieten eine ordentliche Bandbreite im Vocalbereich. Natürlich durfte der Mitsingsong „Thousand Steps Of Goodbye“ für die zahlreiche Crowd nicht fehlen. 

Als wir an der T-Stage ankamen waren wir komplett verwirrt. Zeit für Spass-Core von „TBS“ den „The Butcher Sisters“. Eine Riesenparty auf der sich keiner, aber nun wirklich keiner ernst nahm. Wie soll man auch bei den sinnfreien Texten „Dosi Dosi Dosenbier“ WTF. Man könnte sich fast bei Gutalax wähnen bei dem ganzen Equipment was die Crowd das so ankarrt. Kopfschüttelnd, aber mit einem Grinsen im Gesicht lassen wir uns von diesem „Mallecore“ den Kopf freiblasen. 

Zurück zur Main-Stage zu „Neaera“. Oja, wir erinnern uns gerne an den irren Circlepit um das FOH in der Zeltbühne (die spätere T-Stage). Es scheint sich rumgesprochen zu haben das Benny´s Eskalationstruppe endlich wieder mal auf dem Summer Breeze antritt um selbiges in Schutt und Asche zu legen. Drei, zwo, eins, „Armamentarium“ beginnt und ab da ist kein, absolut kein Halten mehr. Benny fegt wie ein Derwisch zwischen Stage, Graben und Frontrow rum, geht in die Crowd, surfen oder sprintet wie von der Tarantel gestochen an/auf/ um die Main Stage rum. Wat für ein Bekloppter, herrlich. Die Jungs ballern von der ersten bis zur letzten Minute Tracks raus, wie „Walls Instead Of Bridges“, „Torchbearer“, „All Is Dust“ oder „Let The Tempest Come“ mit Basti von Callejon, falls es überhaupt einer mitbekommen hat, bei dem Movement der Crowd. Nach „Spearheading The Spawn“ ist leider Schluss. Wir und die Crowd können nicht mehr.

Es war Zeit für eine ausgiebige Pause und haben „Einherjer“ nur aus der Ferne gelauscht. Irgendwie hatten die wohl saubere Tonprobleme. Gut das wir mal nen Break machten.

Ab wieder zur Main Stage. Der Altersdurchschnitt sank mal locker um 10-15 Jahre und man konnte an den „The Crow“-Corpsepaint direkt erahnen wer gleich die Bühne entern würde. Es war Zeit für „Motionless In White“. Die Amis hatten ihre Breeze-Premiere und haben abgeliefert und sauber das Set runtergespielt („Meltdown“, „Sign of Life“, „Thoughts & Prayers“). And that´s it. Mhhh. Technisch absolut sauber mit dem Dampfhammer performt. Chris Motionless vollführt sauber den Spagat zwischen Cleargesang und Screams. Fast typisch für Core-Bands viel Backing vom Laptop. Ich weiss man kann nicht alles performen aber ich würde mir wünschen das es auf ein Mindestmaß reduziert wird. Das gilt nicht nur für Motionless. „Motionless In White“ haben eine super Show mit absoluter Croworientierung abgeliefert, man könnte sich fast in einem Surfcamp vermuten, bei den ganzen Menschen die von den Grabenschlampen in Empfang genommen wurde und den ganzen Mitsingtracks wie „Break The Cycle“ und „Masterpiece“, die die Crowd dankend in Richtung Bühne mitgesungen oder gebrüllt haben.

Nach soviel Emo-Zeuch brauchten wir was zum freiblasen. „Disentombed“. Schnörkelloses Death-Metal-Geballere, das einem die Trommelfelle nur so nach innen drückt. Manchmal braucht es einfach was Minimalistisches um einen zu erden oder sich davon abzuhalten sich zu ritzen.

Apropos Death. Wir machten mit „Whitechapel“ weiter. Auf die hatten wir uns besonders gefreut. Endlich mal wieder die Deathcore-Kapelle um Mr. Phil Bozeman. Auch hier wird ohne viel Chichi die Gehörgänge malträtiert. Die Crowd dreht on point auch absolut im Hamsterrrad und zerlegt die Front mit diversen Circlepits. „Whitechapel“ rupfen ein absolut straightes Set runter, mit „Let me Burn“, „We Are One“, „Black Bear“, „This Is Exile“, „Our Endless War“ und natürlich unserem Lieblingstrack „The Saw Is The Law“ (wieviel Jahr hat das nochmal aufm Buckel?). Unsere freudige Erwartung wurde seitens „Whitechapel“ nicht enttäuscht. Gerne demnächst wieder.

Was kommt aus Abtsgmünd, sind Localmatadoren und Verfechter der Socken-in-Adiletten. Ganz klar „Necrotted“. Es werden gewohnt keine Gefangenen gemacht. Mit „Sow Sorrow For Victory“, „Compulsory Consumption“ wird die Crowd gleich dermaßen angeheizt, das die Wera Tool Stage direkt mal wieder mit Staub überflutet wird. Artig, mit einem Augenzwinkern grüßen sie diverse beaknnte gesichtert, was ja auch kein Wunder ist, als Hausband des Summer Breeze. Natürlich wird im Laufe des Sets auch das aktuelle Album Imperator mit unserem Lieblingstrack „reich der Gier“ beackert, bevor es beim Schlusstrack „Cynic Suicide“ nochmal orendtlich zur Sache geht. Die Grabenschlampen bekommen nochmal massiv Arbeit, sehr zur Freude von den Jungs. Mit „Necrotted“ kann man einfach nix falsch machen, wir mögen die Jungs einfach.

Headliner-Zeit. Auf zur Wikinger-Party. „Amon Amarth”. Scheisse ist es hier voll. Kommen wir überhaupt nur ansatzweise nach vorne? Irgendwann ja. Es wurde heiß, scheisse heiß. Gefühlt kamen die Jungs um Johan Hegg aufs Summer Breeze um zu plündern und zu brandschatzen, bei der ganzen Pyro die da abgefackelt wurde. Es fehlte wirklich nur der Blut-Ar. Wäre mal ein Novum. Es war wieder alles dabei Schwertkämpfe, Hörner, Blitzgewitter, Donner und die gewohnt mächtige Bühnenaufbauten mit Helmen, Wikingerschiffen und den Schlangen. Die Crowd feierte ausgelassen und aus voller Kehle mitsingend Tracks wie „Raven’s Flight“, „Guardian of Asgaard“, „The Pursuit of Vikings“, „Raise Your Horns“ oder auch „Heidrun“. Die obligatorische Massenruderei durfte natürlich zu „Put Your Back In The Oar“ nicht fehlen. Nach zwei Zugabetracks „Crack the Sky“ und „Twilight of the Thunder God“ war die Winkingerparty bzw. der Raid dann vorbei. Eine absolut geile Performance der Schweden von . „Amon Amarth”.

Wir haben dann wie bei einem Drachenboot die Segel gerefft bzw. noch diverse Kaltschalen verhaftet. Temperaturtechnisch war der Tag schon hart. Auf Cradle of Filth und Lordi haben wir verzichtet, um die Sozialkontakte der Reisetruppe zu pflegen. „Cradle of Filth“ erinnert mich bei dem Gekeife einfach immer an Mars Attacks und bevor uns der Kopf platzt. Wie wär´s mal Anstelle von „Lordi“ mit „GWAR“ ?


TAG 5

Samstag, 17.08.2025

It´s the final Countdown. Tata. Die letzten geschunden Körper hatten sich dann auch irgendwann aus ihren Behausungen gequält oder sind gleich liegengeblieben, „mir geht es nicht gut, hab so Nebenhöhlen zu..“ Echt jetzt. Dieses Jahr fordert das Summer Breeze aber seinen Tribut. Hilft ja alles nix. Dann müssen wir priorisieren. Ach scheiß drauf, wir machen auf was wir Bock haben. 

Banzaiiiii. Auf der Main-Stage hat sich neben einem quietschbunten Schlagzeug ein einzelner Kirschbaum verirrt. Kirschbaum? Ok, Stagebanner mit japanischen Schriftzügen, knallbunt, Kirschbaum, Manga Backdrop, Masken? Das sind die japanophilen Franzosen von „Rise of the Northstar“. Die japanischen Maleranzüge wechseln nur von Show zu Show in der Farbe und kommen passend zu den Temperaturen in Weiss daher. Natürlich haben Vithia und Evangelion-B ihre bekannten Masken auf. Wöllte ich nicht, da schwitzt man sich doch zu Tode. Die Jungs wirkten heuer ein bisschen zurückhaltend in der Interaktion mit der Crowd. Der war das aber glaub auch herzlich wurscht und versuchte bei „Here comes the Boom“ “Anthem“ oder auch „Simon Says“ vor der Bühne Sepukku zu betreiben. Hat nur noch Evangelion B gefehlt, der sich hinter die Delinquenten stellt und mit der Gitarre die Murmel von den Schultern zu trennen.

Wir waren gespannt wie es an der T-Stage bei dem Urgestein des Metalcore abgehen würde. Von dem Amis von „Unearth“ habe ich soweit ich mich erinnern kann keinen schlechten Gig in den letzten Jahren gesehen. Ich glaube sie bräuchten mal ein neues Backdrop. Seit wann haben die das in Gebrauch? Aber was jetzt zählte war nur noch Energie. Die Crowd interagierte mit den Jungs und umgekehrt. Es wurden nochmal die letzten Kraftreserven mobilisiert um ordentlich Gas zu geben. Bei „Dawn of the Militant“, „Incinerate“, „Giles um nur mal ein paar Tracks zu nennen, war die Sporttruppe absolut unter Feuer. Und gerade am letzten Festivaltag merkte und spürte man jedoch deutlich, das ein paar der Fans aufm Zahnfleisch daherkommen. 

Nach einer ausgiebigen Pause und Nahrungsaufnahme in fester wie flüssiger Form wollten wir uns die Kandier von „Spiritbox“ ansehen. Entweder ist die Truppe um Courtney LaPlante dermaßen cool oder sie hatten keinen Bock. Nach einem eher statischen Verhalten kam dann schon Tempo auf die Bühne. Spiritbox wechseln ganz geschickt zwischen vom Publikum geforderter Härte, kommen aber auch ab und zu arg poppig daher. Die Crowd quitiert die Härten tracks mit deutlich höherem Bewegungsanteil, was auch Mrs. LaPlante auffällt. Der Auftritt beinhaltete die Tracks „The Fear Of Fear“, „Cellar Door“, „Jaded“, „Angel Eyes“, „The Void, „Secret Garden“, „Rotoscope“ und “Hysteria”. Meine Frage ob kein Bock oder nicht bewerte ich als ersteres, da „Spiritbox“ 10 min. vor der Zeit die Bühne verlassen.

Nach dieser Performance brauchten wir was oldschooliges. Gut das die holländischen Todes Metaller von „Asphyx“ auf der T-Stage spielten. Man konnte direkt den Altersunterschied zwischen Jungspunt Core und Death-Metal-Veteranen vor den Stages sehen. Das Set aus alten wie neuen Brechern erdet einen doch schon ganz schön. Keine Experimente, wenn „Asphyx“ auf der Verpackung steht, ist auch „Asphyx“ drin. Das Martin gerne mal in sauberem Deutsch labert, ist unlänglich bekannt und auch das dies meistens zu Lasten der Spielzeit geht. Aber sei´s drum. Einfach völlig unaufgeregt ne Packung Death hören.

Den fünften Tag merkte man inzwischen ganz deutlich. Die Luft war raus. Also nochmal die Hopfenversorgung angezogen und zu Onkel Tom gewackelt. Richtig gedacht, Ruhrpott Thrash mit „Sodom“. Wir fanden sie schon aufm PSOA sehr gut und sollten heuer aufm Breeze nicht enttäuscht werden. Eine wünsch -dir-was Tracklist die seitens der Fans im Vorfeld gewählt wurde. Irgendwie passend zum 2022 Album „40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom“. Die T-Stage war voll und die Crowd war dermaßen textsicher. Chapeau. Direkt Bewegung gab´s schon beim Opener „Procession To Golgatha“, wer halt noch Energie feuer frei. Ein best of wurde in Richtung Publikum gehämmert, als gäbe es keinen Morgen. „The Crippler“, „Outbreak Of Evil“, „Agent Orange“, „Bombenhagel“ oder auch “Wachturm”“Sodom” hinterlassen ein zerbombtes Infield und das mit “Opfern” die ein Grinsen im Gesicht haben.

Zum krönenden Abschluss, ging es für uns ein letztes Mal an die Main Stage zu den Thüringern von „Heaven Shall Burn“. Das letzte Mal das wir „HSB“ aufm Breeze gesehen haben war glaube ich 2022 bei der großen Schlammparty. Das die Jungs eine klare politische Meinung haben, sollte ja unlängst bekannt sein. Zum Opener „Counterweight“ gab es dementsprechende Projektionen auf den LED-Backdrops. Soweit das Auge reichte, drehten kollektiv tausenden Metalheads derart am Rädchen als gäbe es keinen Morgen. Wo nehmen die denn bitte noch die Energie her. Respekt. Unzählige Circlepits, Wall of Death´s bei „Behind A Wall Of Silence“, „Black Tears“, „Voice Of The Voiceless“, „Übermacht“.

Natürlich macht Maik eine aktzentfreie Ansage für Nächstenliebe und vor allem kein Arschloch zu sein. „HSB“ ballern bis zum Schluss durch und feuern eine Pyroshow ab, dass man die Bühne fast in Brand versetzt wähnt. Eine durch und durch energiegeladene Show. Die Grabenschlmapen haben nochmal ordentlichst Arbeit (an Electric Callboy kam es aber nicht ran) „HSB“ schließen mit dem Blind Guardian Cover „Walhalla“, das die Crowd lauthals bis zum Schluss mitsingt. Wiedermal eine geile Show und „HSB“ hat nicht enttäuscht.

Den diesjährigen Abschluss des Summer Breeze bildete diesmal „Myrkur“. Das letzte Mal hatten wir sie 2022 auf dem Hellfest anschauen können. Das ist mal was ganz anderes als das z.T. stupide Gebolze was man sich anhört und anschaut. Gut die katholische Kirche hätte die ganze Truppe sicherlich der thermischen Entsorgung zugeführt, bei dem ganzen Heidentum das da auf und vor der Bühne versammelt war. Heidnische, nordische Folklore mit Black Metal, anders kann man es nicht beschreiben. Der Ritualgesang bringt einen doch schon deutlich runter, wobei einen die Blastbeats wieder kurz mal in den Allerwertesten treten. Für uns hat „Myrkur“ den atmosphäristen Auftritt des ganze Summer Breeze geleifert? Glaube ja. So Schluss Feierabend. Faxen dicke.

Das Summer Breeze 2024 ist Geschichte und es gilt auch mal Danke zu sagen. An das Breeze-Team, die Grabenschlampen, die Bierzapfer/innen, an die Reistruppe, all denen die uns über den Weg gelaufen sind. Vor allem Flo, Sven und Nadja, die uns unterstütz haben. Ansonsten wäre das Review ein kurzes geworden, da die C-Positiven komplett ausm Leben geschossen wurden. Das Summer Breeze, die Temperaturen, die Crowd (im positiven Sinne) und fucking C haben uns dieses Jahr hart gefordert. Aber wieder einmal hat das Summer Breeze mit einem sehr abwechslungsreichen Programm alle versorgt und extrem Spass gemacht. Wenn wir dürfen kommen wir 2025 wieder. Wir bleiben auch artig. 2025 ist aber Maskenball, we promise.




FESTIVAL TIPS



SOCIAL MEDIA

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

MERCH

70.000 Tons 2024

The new breed

GROTESQUE GLORY

mottenkiste

P P P

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Unsere Partner

Join the Army

Damit das klar ist