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CARVING VOID – Suffocate All Life (2025)

(9.561) Phillip (7,7/10) Death Metal/ Hardcore


Label: SM Musik
VÖ: 02.05.2025
Stil: Death Metal/ Hardcore






Ich wohne ja nun wirklich wunderschön, direkt an der Ostseeküste, unweit einer größeren Stadt und mit recht niedriger Bevölkerungsdichte in der Umgebung. Dennoch beschleicht mich manchmal der Neid, wenn ich auf Bands, Veranstaltungen und Möglichkeiten meiner Brüder und Schwestern im Geiste blicke, die südlich von Berlin und Brandenburg wohnen. In Thüringen und Sachsen rumort es seit Jahren bereits im Untergrund, und hier und da springen immer wieder Bands in den Fokus der metallisch interessierten Öffentlichkeit – wie zum Beispiel Apep, Boundless Chaos und natürlich, als Speerspitze fungierend, Deserted Fear. Im Hardcore sorgten zuletzt unter anderem Dogbite für heruntergeklappte Unterkiefer.

Carving Void verkörpern die Verschmelzung dieser beiden Musikrichtungen, spielen je nach Gusto ablebensmetallischen Hardcore oder eben Death Metal mit heftiger Hardcore-Kante. Mit Entrained by Hate geht der Reigen nach dem Intro los, und wir erleben sofort eine hervorragend abgestimmte und satt grummelnde Rhythmusfraktion. Bass und Drums fetzen im Opener alles kurz und klein, während die Gitarre zusammen mit Sänger Tom Nitzsche für den Spannungsbogen sorgt. Empires setzt dort nahtlos an und transportiert eine mehr als wünschenswerte Message über den Umgang mit menschgemachten Imperien. Auch die folgenden Songs setzen die politische Gesinnung der Bandmitglieder in den Vordergrund: Ob Wiedererstarken des globalen Faschismus (Fragments Under the Black Sun), mentale Gesundheit (Mindgrinder), Naturschutz oder das allgemein beliebte Thema Unterdrückung.

Carving Void schneiden jedes Themengebiet mit dem brachialen Messer an, und mindestens bei The Heat / The Shape wird mir dann deutlich, was mir fehlt, damit das Album komplett bei mir zündet: die Gitarre. Ich bin mir absolut sicher, dass eine zweite Gitarre dieser Band unheimlich guttun würde, denn der erste Sechssaiter ist komplett allein für Leads verantwortlich, was auf Dauer etwas eintönig rüberkommt. In den dick herumgroovenden Parts läuft alles super, doch im nächsten Moment wirkt die Gitarre wie entrückt und nur am Rande beteiligt – was ein zweites Saiteninstrument wesentlich dichter unterfüttern könnte. Mindgrinder macht diesen Kontrast meines Erachtens sehr gut deutlich. The Architects of Disgrace startet wie langsame, frühere Mastodon, bevor mir die Gitarre wieder um die Ohren fliegt. Vielleicht geht es in diesem Punkt nur mir so, und an die richtig große Glocke möchte ich das auch nicht hängen – dafür ist das Gesamtbild einfach zu gut.

Ich bin felsenfest überzeugt, dass dieser Eindruck ein anderer wäre, hätte ich die Band vor diesem Review live gesehen – da wirkt eine Band ja immer direkter. Denn der Sound ist roh, aber wirklich sehr ausgewogen und differenziert, die Themen sprechen mich komplett an, und das Spiel mit dem Rhythmus hält mich sehr gut bei Laune. So klingt jeder Song, trotz ähnlicher Herangehensweise, deutlich eigenständig, spannend und catchy. Ein deutliches „Weiter so!“, und wenn ich die Chance habe, mir diese Truppe mal live zu geben, werde ich das absolut sicher tun! Denn: Grau ist alle Theorie im Leben, aber entscheidend is auf’m Platz!

Anspieltipps:
🔥Empires 
☠️Fragments Under the Black Sun 
🎸The Architects of Disgrace 

Tracklist:

Bewertung: 7,7 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Intro 
02. Entrained by Hate 
03. Empires 
04. Fragments Under the Black Sun 
05. Homecoming 
06. Suffocate All Life 
07. The Heat / The Shape 
08. Mindgrinder 
09. The Architects of Disgrace



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