CD-Reviews H-J

HELLRYDER – The Devil Is A Gambler (2021)

(7.126) Maik [-] (6,9/10) / Olaf [+] (8,0/10) Heavy Metal


Label: ROAR
VÖ: 28.05.2021
Stil: Heavy Metal

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[MINUS]
Schaut man sich das Cover an, hat man eigentlich den halben Review schon geschrieben. Man sieht einen Schädel mit Hörnern auf schwarzem Hintergrund, darüber als Kreissegment das Logo in altdeutschen Lettern. Und sofort denkt man an MOTÖRHEAD. Einige Momente später erkennt man, dass die Schriftart doch eher an GRAVE DIGGER erinnert. Damit ist man nämlich schon auf dem richtigen Dampfer. Denn die Hälfte der Band besteht aus GRAVE DIGGER- Gesangsröhre Chris Boltendahl und dem in selbiger Band tätigen Gitarrenquäler Axel Ritt. Und geboten wird, ja, traditioneller MOTÖRHEAD - Metal. Vielleicht mit einer Spur TANK.

Zu diese Behufe wurde Chris’s Gesang passend tiefergelegt. Die Riffs sind teilweise im typischen Lemmy-Gedächtnis- Stil. Die Mucke ist natürlich nicht wirklich originell, und ich weiß nicht, wie Lemmy die Scheibe werten würde. Wahrscheinlich würde er es gut finden. Aber das ist reine Spekulation. Denn insgesamt hat die Scheibe eben auch ihre Makel, mal abgesehen von der fehlenden Originalität. Denn einerseits sind die Songstrukturen doch etwas simpel gehalten, und obwohl die Mucke schön ins Tanzbein gleitet, wirkt die Sache doch irgendwie betulich.

Zweitens finde ich den Sound recht dumpf, fast muffig. Die Stärken von Chris Boltendahls Gesang kommen hier kaum zum Tragen, die ganze Produktion klingt irgendwie matschig. Natürlich mag das gewollt sein, um eine gewisse 80er Authentizität heraufzubeschwören, aber am Ende bleibt doch eher eine Art Demosound übrig, den auch das Songwriting nicht wirklich über den Durchschnitt rutschen läßt. Gerade der Titelsong wirkt hingeschustert. „Faceless Jesus“ klingt dann eher wieder nach GRAVE DIGGER, aber eben eher auf Demo-Basis, wie fast alle Songs auf diesem Album. Irgendwie sind die Songs einzeln gesehen, schon ganz okay, aber auf Dauer klingt das alles irgendwie wie eine Demo -Band. Und für gestandene Musiker mir einer derartig langjährigen Erfahrung ist das Ergebnis doch recht mau.

Wie gesagt, das Album ist ein nettes Stück Partymucke, die man sich zu einem Besäufnis ganz gut reinziehen kann, aber insgesamt wirkt die ganze Schiene doch etwas platt und uninspiriert. Sorry, aber so geil ich MOTÖRHEAD finde, und GRAVE DIGGER auch, diese Scheibe ist mehr gewollt als gekonnt.

Anspieltipp: „Sacrifice Is Paradise“ und „Faceless Jesus“


Bewertung: 6,9 von 10 Punkten (Maik)



[PLUS]
Ach Maiki Bärchen, janz ehrlich: Wat is Dir denn für ne Laus über die Leber jelatscht? Natürlich sind Hellryder nicht die Quadratur des Kreises und ja, mit geht dieses „Supergroup“ Etikett auch ziemlich auf den Pelz, aber ansonsten ist das, was die Jungs hier abgeliefert haben mehr als hörbar und hebt sich schon von der Masse unterdurchschnittlicher Veröffentlichungen ab.

Ja, Chris‘ Stimme kommt hier nicht so zum Tragen, weil es sich halt NICHT um Grave Digger handelt, sondern um eine Truppe, die einfach mal Bock auf was anderes hat und scheinbar ohne viel Grübelei den Bauch entscheiden ließ. Herausgekommen ist dabei eine ordentliche Reminiszenz an den guten Mr.Kilmister, der sich zu Klängen von „Night rider“ oder dem famosen Titeltrack den nun wieder erlaubten Jacky Coke einverleibt und seine Warzen im Takt mitwippen lässt. Und ja, ich habe nichts eine zünftige Party und dafür eignet sich das Album mehr als formidabel.

Auf jeden Fall finde ich es besser als Musiker aktiv zu werden und zu bleiben, statt die dürftigen Corona-Hilfen auszulutschen wie einst Chasey Lane ihre männlichen Gegenparts. Von daher, Daumen hoch und ein sattes „Gut gemacht“ ins Reinland.


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten (Olaf)


TRACKLIST

01. Hellryder
02. Sacrifice in paradise
03. Night rider
04. The devil is a gambler
05. Jekyll and Hyde
06. Faceless Jesus
07. Chainsaw Lilly
08. I die for you
09. Bad attitude
10. Passion maker
11. Harder faster louder
12. I don’t wanna die (Bonus)



MAIK / OLAF


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