Label: PRC Music
VÖ: 24.04.2020
Stil: Thrash Metal
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Hm, warum bekommen wir eine 2018er Scheibe zum reviewen, die erst jetzt bei uns veröffentlicht wird, wenn es die Heresy schon seit 2011 gibt und sie mit ihrer 2019er EP „Deny The Gods“ bereits Songs mit neuerem Datum veröffentlicht haben? Komische Veröffentlichungsstrategie von PRS Music aus Quebec/Kanada.
Tja für mich als Liebhaber der New Wave of Thrash Metal ist es eh ein Armutszeugnis, Heresy bisher noch nicht auf dem Schirm gehabt zu haben. Die vier Jungs aus Costa Rica zaubern auf „Blasph?mia“, feinsten, technisch recht anspruchsvollen, Thrash Metal, der sehr abwechslungsreich gestaltet ist. In ihrem Heimatland sind sie bereits eine große Nummer und waren auch schon mit vielen namhaften Thrash Metal Bands, vorrangig im Süd-amerikanischen Kontinent, unterwegs.
Hört man sich durch die bisher geschaffene Diskografie, stellt „Blasph?mia“ definitiv einen Quantensprung von ihrer Debütscheibe „Worldwide Inquisition“ zum vorliegenden Longplayer dar. Die anfänglichen Hardcore/Crossover Roots sind nun wesentlich durchdachteren Arrangements gewichen. Gleichzeitig bleiben die Songs auch länger im Kopf hängen, was für eine gewisse Tiefe spricht.
Auffällig hervorstechen tun die vielen guten Riffs und das Gitarrenspiel an sich. Offensichtlich haben Heresy mit ihrem Neuzugang Kevin Venegas einen guten Griff gemacht. Was er und Sänger/Gitarrist Jos Raley hier an den Gitarren vom Stapel lassen, kann man tendenziell mit den alten Megadeth oder Forbidden vergleichen. Meist bewegen sich die Songs im Midtempo Bereich und werden hier und da mal durch gut funktionierende Thrash Metal Attacken oder zackige Breaks aufgelockert. Was man mögen muss, ist Jos Raley Kreisch-Gesang. Der drückt dem ganzen zwar die nötige Aggressivität auf, ist aber sicherlich Geschmackssache. Für mich passt er gut ins Gesamtkonzept.
Was mir jedoch ein wenig aufstößt ist der Fakt, das die Platte nur fünf, zwar meist lange und gute bis sehr gute Songs hat, Heresy dann aber noch zwei Instrumental Songs dazu packen?! Sicher können auch Instrumental Songs sehr reizvoll sein (Remember: „The Call Of Ktulu“!), oder auch mal als Auflockerung dienen. Bei insgesamt 35 Minuten Spielzeit, sind für mich zwei Instrumentale Songs, von einer gemeinsamen Spiellänge von über 7 Minuten, aber eher Lückenfüller, wenngleich sie zumindest spielerisch nicht gänzlich aus dem Rahmen fallen.
Liebhaber von technisch anspruchsvollem und abwechslungsreich arrangiertem Thrash Metal, sollten Heresy aus Costa Rica unbedingt mal eine Chance geben. Gerade die ideenreichen Arrangements und der aggressiven Kreisch Gesang hämmern sich auf „Blasph?mia“ gut in den Kopf und werden jeden Thrasher glücklich machen.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Downpour
02. Last Night God Talked to Me
03. The Pagan
04. The Hive (Instrumental)
05. Sharpointing
06. Suiciety
07. Blasph?mia (Instrumental)
Anspieltipps: „Last Night God Talked to Me“ und „The Pagan”