Label: Self-Release
VÖ: 16.03.2018
Stil: Blackened Pagan Metal
Es brodelt weiterhin eifrig in der Pagan-Szene, der große Ansturm ist seit geraumer Zeit vorbei, einige Helden wandten sich sogar ihrer Wuzeln ab, während weiterhin hier und da noch junge Bands nach kommen und versuchen dem Stil wieder zu seinem Glanze zu verhelfen. Ein streitiges Thema, viele Band kamen, viele sind gegangen, einige entwickelten sich weiter, während andere Stiltreu blieben. Jörmundgand aus Köln wollen mit ihrem 2ten Longplayer „Zwischenwelten“ „frischen Wind in die thematisch stagnierende Pagan Metal Szene“ bringen. Dafür bedienen sie sich der „Unendlichen Geschichte“ von Michael Ende und ich muss sagen, dieses Konzept gefällt mir sehr gut, zumal die Jungs die Geschichte nicht einfach vertonen, sondern diese viel mehr metaphorisch als Grundlage sich zu Herzen nehmen und diese auch auf ihre eigene Bandgeschichte anwenden. Lyrisch glänz das Album schon mal auf ganzer Linie und auch das Artwork von Lukrezia Krämer kann sich mehr als sehen lassen. Alles im Allem ist das Gesamtwerk bis hier hin wie im Steckbrief beschrieben „modern und zeitlos“ und könnte gar volle Punktzahl abstauben.
Leider trifft dies nicht ganz auf die eigentliche Musik zu und wird damit zur Suche der positiven Eigenschaften in der Musik an sich, wie nach einem Namen für die kindliche Kaiserin. Es ist bei weitem kein Graus, der Black Metal Touch in Kombination mit den epischen Pagan Metal typischen Riffs ist gut gelungen und zieht den Hörer in seinem Bann („Ruf der Vergängnis“). Die Keyboardfraktion weiß was sie tut und glänzt mit epischen Support der Gitarren, sowie den ein oder anderen Zwischenspielen. Gesanglich, wenn auch an einigen Stellen etwas zu dünn geraten, wird das ganze doch gut mit Screams und Growls abgerundet und in Sachen Schlagzeug, wird solide typisch das Konzeptalbum Rhythmisch untermalt. Nur leider hat es in Sachen Songwriting an einigen Stellen zu sehr etwas altbackendes, schon zu oft Gehörtes in sich, sodass es für mich nicht der Überflieger schlechthin werden kann („Morgenrot“). Eigentlich sehr schade und Kreislauf hin oder her, ich glaube hier steckt Unmengen an Potenzial, welches sich vielleicht selbst im Wege stand und somit nicht ganz zur Entfaltung kam. Den auch in Punkto Sound klingt das Ganze für ein DIY Album wirklich sehr fein und passend zum Stil und Konzept.
Fazit: Ein kleines Hin und Her zwischen Großartigkeit und Langeweile um es Krass auszudrücken, aber das Album heißt wohl nicht umsonst „Zwischenwelten“ und bei all dem kann ich nur abschließend sagen, hört selber hinein, es könnte sich lohnen.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Und es wird Tag
02. Morgenrot
03. Ruf der Vergängnis
04. Zu Hohen Himmeln
05. Werdegänger
06. In Hallen stummer Worte
07. Dämmerung
08. Neumond
09. Requiem