NEKROTHORAX – Handgranate (Demo II) (2022)
(7.864) Maik (keine Wertung) Black Metal
Label: DIY
VÖ: 06.06.2022
Stil: Black Metal
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Nachdem das Zwei-Mann-Kommando NEKROTHORAX letztes Jahr das erste Demo „Ektoparasit Superstar“ rausgehauen hat, legen die Krachmatiker nun das zweite Tape vor. Ja, Tape. Ihr habt richtig gelesen. Das Ding heißt „Handgranate“, und wirkt auch in etwa so auf den unbedarften Hörer.
Da die beiden mit dem Mix des letzten Demos scheinbar nicht so zufrieden waren, haben sie auf solch modernen Schnickschnack gleich mal völlig verzichtet, was soundqualitätsmäßig das erste Demo noch mal deutlich unterbietet. Soundfetischisten, Freunde hochglanzproduzierter Mucke und Audiophile sollten also Abstand nehmen. Doch genau genommen, wissen diese Leute wahrscheinlich gar nicht mehr, was Audiokassetten sind, oder hören zumindest keine mehr.
Räudigkeit steht also an erster Stelle, und hinter der verschwindet die Mucke leider etwas. Drei Songs sind auf diesem Machwerk, die sich im finsteren schwarzmetallischen Sumpf verorten. Der erste Track macht ordentlich Tempo, und erinnert allein vom Gesang an alte Demos von MAYHEMIC TRUTH, wirkt gegen Ende allerdings etwas hektisch. Bei „Verweigern Oder Sterben“ wird das Tempo gedrosselt, und hier fühlt man sich an alte HELLHAMMER- Demos erinnert. Die waren ja soundtechnisch auch etwas grenzwertig.
Das abschließende „Nenavist“ ist dann etwas eigenartig. Der erste Teil geht eher in die atmosphärische Black-Metal-Richtung mit einem Zacken DARKTHRONE, was ganz cool kommt. Nach sechseinhalb Minuten reduziert sich die Musik allerdings auf im Hintergrund agierende Gitarren, sporadische Drums und einer Art Bass- Solo, welches zwar ganz tief in die Magengrube haut, und dort Dinge zutage führt, an deren Verzehr man sich gar nicht erinnern kann, allerdings etwas arg in die Länge gezogen ist.
Angenehm zum Hören ist etwas anderes, und vielleicht sollten NEKROTHORAX in Zukunft doch vielleicht etwas mehr Augenmerk auf die Produktion legen, um ein größeres Publikum zu erreichen. Doch da das Tape auf 33 Stück limitiert ist, steht das Thema wohl eher nicht im Vordergrund.
Nachdem bei „Ektoparasit Superstar“ noch meine Wenigkeit das Coverartwork erledigt hatte, hat bei „Handgranate“ Darius selbst Hand angelegt. Dafür durfte ich die Texte beisteuern, was für mich ein wenig eigenartig war, denn diese Lyrics waren ursprünglich eher für Songs im „Reign In Blood“- Tempo gedacht. Auch Punk Poet JerK Götterwind kommt zum Einsatz und steuert ein paar gesprochene Passagen bei „Nenavist“ bei.
Wer noch diese alten Demos aus den frühen Neunzigern im Schrank hat, und die auch ab und an hört, kann sie ja mal die „Handgranate“ zu Gemüte führen. Aber seid gewarnt, die Granatensplitter kriegt ihr nie wieder aus den Gehörgängen heraus.
Anspieltipp: „Crucifixion“
Bewertung: keine
TRACKLIST
01. Crucifixion
02. Verweigern Oder Sterben
03. Nenavist