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WARDRUNA – Kvitravn (2021)

(6.797) Niclas (10/10) Ambient Folk


Label: By Norse Music/Columbia Records
VÖ: 22.01.2021
Stil: Ambient Folk

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Eine Einleitung zu diesem Review zu schreiben scheint fast schon redundant. WARDRUNA, das nordische Folk-Projekt des Ex-GORGOROTH-Drummers Einar Selvik hat seine Reichweite in den letzten Jahren so dermaßen erweitert, dass ich überrascht wäre, wenn der Leser nicht zumindest beiläufig davon gehört hätte. Nicht zuletzt die Beteiligung am Soundtrack der beliebten TV-Serie „Vikings“ hat wohl dazu geführt, dass die Videos der Band nun millionenfach geklickt werden. Das neuste Machwerk mit dem Titel „Kvitravn“ sollte eigentlich bereits im letzten Jahr erscheinen, wurde aber wegen der COVID-19-Pandemie verschoben. Da ist es nicht verwunderlich, dass der Hype um das Album schon lange im Voraus unheimlich groß war. Und soviel schonmal vorweg: der Hype ist gerechtfertigt.

WARDRUNAs Performance auf „Kvitravn“ ist ein exzellentes Beispiel für eine Band, die sich weiterentwickelt hat, ohne ihren ganz eigenen Sound dabei zu verlieren. Waren die Alben der „Runaljod“-Trilogie noch geprägt von repetitiven Songstrukturen, atmosphärischer Ritualistik und eher hintergründigem Gesang, der mehr die Rolle eines weiteren Instruments einnimmt, so wirken die Songs auf „Kvitravn“ fast schon poppig. Dies ist bei weitem das bisher eingängigste WARDRUNA-Album. Am auffälligsten ist dabei Einar Selviks emotionaler Gesang, der nun deutlich in den Vordergrund rückt. Dies war schon auf dem vergleichsweise minimalistischen Vorgängeralbum „Skald“ so, wird nun aber auf den typisch bombastischen WARDRUNA-Sound übertragen. Das Songwriting ist dabei sowohl um einiges linearer als auch wunderbar abwechslungsreich. Songs wie der Titeltrack oder „Grá“ sind wahrscheinlich so nah wie WARDRUNA jemals an einen Radiohit kommen würden und erinnern stellenweise mehr an traditionelle Rock- oder Metal-Songs als an deren gewöhnliche Folk-Hymnen. Andere Songs erweitern den typischen WARDRUNA-Sound durch offensichtliche Prog- und Postrock-Anleihen und schwanken dabei zwischen düsterer Minimalistik („Skugge“) und epischer Bombastik („Andvevarljod“) hin und her. Die Grundstimmung dabei ist durchgängig melancholisch, zuweilen warm und einladend und mit einigen emotional geladenen Ausbrücken gespickt. Die Instrumentalisierung ist so abwechslungsreich wie eh und jeh, nur findet man natürlich keine Gitarren und Schlagzeuge hier. Stattdessen produzieren vor allem Hörner und Tagelharpa die eingängigsten Melodien, die auch Tage später noch immer im Ohr bleiben. Einar Selviks kraftvolle Gesangsperformance wird dabei wie immer exzellent durch Lindy-Fay Hella ergänzt.

All dies fügt sich zu einem meisterlichen Gesamtbild zusammen, das gleichzeitig WARDRUNAs typischen Klang wieder aufgreift, ergänzt und erweitert. „Kvitravn“ ist ein emotionales Meisterwerk wie es selten vorkommt und schon jetzt ein heißer Top 10-Anwärter für dieses Jahr. The Hype is real!


Bewertung: 10 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Synkverv
02. Kvitravn
03. Skugge
04. Grá
05. Fylgjutal
06. Munin
07. Kvit hjort
08. Viseveiding
09. Ni
10. Vindavlarljod
11. Andvevarljod





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