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DAWN OF OUROBORUS – Bioluminescence (2025)
(9.441) Timo (9,3/10) Progressive Black/Death Metal

Label: Prosthetic Records
VÖ: 07.03.2025
Stil: Progressive Black/Death Metal
Der Titel „Bioluminescence“ beherbergt das bereits dritte Album der kalifornischen Dawn of Ouroboros. Für das qualitätsbewusste Prosthetic Records sind sie nun zum zweiten Mal zur Stelle. Bereits mit dem 2023er Vorgänger „Velvet Incandescence“ konnten sie auch bei uns in der Redaktion, mit 9 Punkten einige Lorbeeren einsammeln. Kollege Maik schrieb dazu belobigend: „Dawn of Ouroboros sprengen hier die Grenzen der musikalischen Genres, verbinden Black, Doom, Death, Gothic Metal mit Elementen des Ambient, des Prog Rocks, ja gar des Jazz. Und wenngleich dieser Kategorisierungsversuch meinerseits ein überbordendes Sammelsurium vermuten lässt, stellt „Velvet Incandescence“ doch eine komplexe Einheit dar, die ich so noch nie zu Gehör bekam.“

So entstand die Band bereit 2018 aus Mitgliedern der Band Among the Torrent. Die Gitarristen Tony Thomas und Ian Baker, sowie Frontfrau Chelsea Murphy waren schon damals ein gutes Team bei den Industrial Black/Deathern. Aber auch bei Cailleach Calling tobte man sich auch vermehrt auf dem progressiveren Post Metal Terrain aus. Auf dem neuen Album findet man immer mehr seinen Weg, all die vielen Ideen des Vorgängers, sind mittlerweile immer deutlicher zu einer Einheit verschmolzen.
Dennoch hat „Bioluminescene“ durchaus an Härte zugelegt, drückt häufiger auf das Tempo, ohne melodisch, sowie atmosphärische Aspekte in den Hintergrund zu drängen. Das Album beherbergt einige schöne Kontraste, ja auch Überraschungen. Positiv fällt auch der lebendig kraftvolle, aber eben auch klare, wie kantige Sound des Albums auf. Dem Gespann aus Oakland/Kalifornien ist mit den 8 Songs in 47min durchaus ein Schritt in die entscheidende Richtung gelungen.
Das Album ist durchweg auf einem starken und überzeugenden Niveau. Zwischen Post Black/Death Raserei, funktionieren die auch mal lieblich und klagenden Vocals von Frontfrau Chelsea exzellent. Gesanglich vervollständigen fiese Screams und Growls das Gesamtbild. Neben einer düsteren, beklemmenden Atmosphäre, lockert die progressive und melodische Gitarrenarbeit, immer wieder das Gesamtbild angenehm auf. Verleiht dem ganzen so einen wohltuenden Drive. Ob nun der starke Opener, das mit einigen modernen Grooves und pulsierender Härte ausgestattete „Nebulae“, klingt das Album doch angenehm kompakt.
Das großartig jazzige „Slipping Burgundy“, welches mit traumhaft schöner Melodik ausgestattet ist, wertet die Qualität des Albums nur noch deutlicher auf. Gerade die cleanen Gesangparts erinnern auch mal stärker an eine Ikone wie Björk. Qualitativ bewegt sich das Album durchweg auf einem hohen Niveau, denn auch das variable „Poseidons Hymns“ und das an epische Soundlandschaften erinnernde „Dueling Sunsets“, wie auch das deftige „Static Repetition“ lassen es auch mal richtig scheppern. Gerade letzterer ist ein richtig fieser Brocken. Bevor sie es mit dem Piano geprägten „Mournful Ambience“ ausklingen lassen. Dawn of Ouroboros sind mit ihrem dritten Album auf dem richtigen Weg, ohne Zweifel. Progressiv, melodisch, dennoch jederzeit mit der nötigen Heavyness und Härte unterwegs. Wer seinen Post Black Metal, gerne auch mal technisch anspruchsvoller inhaliert, und sich bei Bands wie Svalbard bis Oathbreaker beheimatet fühlt, sollte die Band nicht verpassen.
Anspieltipps: „Slipping Burgundy“ und „Static Repetition”
Bewertung: von 9,3 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Bioluminescence
02. Nebulae
03. Slipping Burgundy
04. Poseidon’s Hymn
05. Dueling Sunsets
06. Static Repetition
07. Fragile Tranquility
08. Mournful Ambience