Nachdem das aktuelle HELL ON – Album „Once upon a chaos“ bei uns in der Redaktion für massive Nackenmuskelschmerzen sorgte und dieses Review gleichzeitig meinen Einstand beim ZEPHYRS ODEM besiegelte, kam auch umgehend Post aus der Ukraine. Riffmeister Alex Pasko meldete sich zu Wort und bat darum, ein paar Antworten los zu werden. Nach einer etwas komplizierten Korrespondenz kam jetzt endlich dieser dezente Interviewquicki zu Stande. Alex scheint kein Mann der vielen Worte, lässt er lieber musikalische Statements von sich.
Mit „Once upon a Time“ habt ihr mittlerweile euer fünftes Studioalbum veröffentlicht. Das bedeutet im Schnitt alle 2 Jahre ein Album. Für eine Band aus der Ukraine sicherlich nicht selbstverständlich. Sicherlich waren die bisherigen Reaktionen ähnlich wie bei uns beim Zephyrs Odem oder gab es unterschiedliche Meinungen?
Alle zwei Jahre ein Album in Europa zu veröffentlichen ist aus unserer Sicht doch eigentlich normal. Für uns ist es am Wichtigsten, dass wir eine konstante Arbeit abliefern und die Ergebnisse immer besser werden. Wir bekommen bis dato sehr gute Kritiken für das neue Album und die Zahl der Fans wächst in der Ukraine wie auch in Europa ständig. Wir sehr zufrieden, wie alles bis jetzt so läuft.
Wie schwer ist es für eine Band aus diesem Land den Alltag zu leben, zu proben, Konzerte zu spielen und allgemein die Band am Laufen zu halten? Bei der politischen Lage bestimmt nicht einfach?
Ja, die Situation in unserem Land ist sehr schwierig, wir müssen wirklich überleben. Aber wir glauben alle an Veränderungen und das alles besser wird. Wir proben nicht sehr oft, aber ich denke, dass all diese Schwierigkeiten uns noch mehr vereint und stärker macht. Wir kanalisieren dadurch all unsere Kräfte. Vielleicht gestaltet sich gerade deshalb unsere Musik immer mehr natürlicher und ehrlicher .. Just Pure Fucking Metal!
Wie sehr beeinflusst euch als Musiker die momentane politische Situation? Sicherlich könnt ihr noch nicht von der Musik leben. Wie bestreitet ihr euer Lebensunterhalt?
Es macht uns auf jeden Fall stärker. Natürlich können wir derzeit nicht genug Geld verdienen, um von der Musik leben zu können. Es ist im Allgemeinen sehr schwierig Geld zu verdienen. Aber wir wollen dies alles nicht für Geld tun. Dies ist etwas, das tief in uns brennt und wir wollen auch nicht auf eine andere Art leben. Die aktuelle politische Situation in unserem Land ist ein weiterer Test für unsere Stärke, ein Test an den Glauben an uns selbst.
Wie groß ist die Metal – Szene in der Ukraine?
Die Szene ist groß genug. Die Menschen in Europa glauben es nicht, aber sie ist wirklich groß. Aber sie besteht nur im Underground. Natürlich reden wir hier von richtigem Metal, keinen Nu Metal, Metalcore, Suckscore, Pussycore oder solche Sachen. Nein, es geht um echten Metal. Die Ukraine hat viele talentierte Bands. Leider erlaubt die politische und wirtschaftliche Situation in dem Land ihnen nicht, großes Publikum zu erreichen. Aber wir haben unsere eigenen Legenden und Sterne.
Welche interessanten Bands existieren?
zum Beispiel Khors Balfor, Fleshgore, Ungrace oder Infected
Eure letzte CD ist aus meiner Sicht ein recht starkes Album, interessant, vielseitig und nie langweilig. Wie komponiert ihr und wie kamen die Ideen zu den verschiedenen, orientalischen Instrumenten zu Stande?
Die Idee, einige ungewöhnliche Instrumente in unsere Musik einzubringen, kam uns schon vor für langer Zeit. Aber wir waren noch nicht wirklich in der Lage es nur auf dem letzten Album zu probieren. Es freut uns, das es dir gefällt. Es war ein gelungenes Experiment. Ich habe lange versucht Sitar in unseren Death Metal zu integrieren. Es bringt eine ganz bestimmte Stimmung in unsere Musik. Unser Sänger ist zwar ein großer Fan von allen Arten von Pfeiffen und verschiedenen Blasintrumenten. Wir sind aber nicht näher darauf eingegangen.
Wie sehr unterscheidet sich aus eurer Sicht „ Once upon a Time“ zu eurem Vorgänger – Album "Hunt"?
Das vorherige Album war sehr schnell und aggressiv. Persönlich beschreiben wir "Hunt" als fahrenden Zug. Explodierende Gefühle, Geschwindigkeit und Aggressionen, wie ein fahrender Zug eben. "Once Upon a Chaos" ist dagegen etwas langsamer, stärker und düsterer. Es ist voll von böser Leidenschaft, düsteren Geheimnissen und guter Atmosphäre. Dies ist gut für ein Death Metal-Album, oder ??
Auf der aktuellen CD spielt Andreas Kisser von Sepultura als Gastmusiker. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Es war das Ergebnis meines jahrelangen Mailings mit Andreas. Wir trafen uns vor einigen Jahren auf seinem Konzert in Kiew und wir haben über seine mögliche Beteiligung an einem unserer zukünftigen Alben gesprochen. So ist die Zeit kommen. Er ist eine Ikone des Metal. Er ist ein großartiger Gitarrist und echter Profi. Ich bin sehr glücklich, dass er mit dabei ist. Er ist eine große Inspiration und Motivation für uns.
Wie sind die nächsten Pläne der Band? Sind Konzerte geplant, vielleicht auch in ganz Europa, und vor allen in Deutschland?
Diesen Herbst spielten wir einige Konzerte in der Ukraine, um unser neues Album zu promoten. Nächstes Jahr planen wir Europa zu besuchen und Konzerte zu spielen. Deutschland wird in unserer Tourliste mit Sicherheit nicht fehlen. Also, wir wollen alle Menschen sehen!
Letzte Worte !
Wir zitieren gern die Pressemitteilung von unserem Label, welche folgendes über unser neues Album aussagt: "Es ist kein Trend, keine Mode, nur reiner Fucking Metal!" Unterstützt echten Metal, unterstützt den Underground, unterstützt Hell On !!!!
ENGLISH VERSION
With "Once upon a Time" you have published meanwhile your fifth studio album. This means on an average all 2 years an album. For a volume from the Ukraine absolutely not of course. Absolutely the present reactions were as with us with Zephyr Odem or were there different opinions?
Maybe I did not quite understand you correctly, but in general to release an album every two years, this is normal. And in Ukraine and in Europe, I think. Most important, that this is a stable work of us, and I want to believe that the result is getting better and better. We get very good reviews for the new album, the number of our fans is constantly growing like in Ukraine as in Europe, so we are very happy with how everything turns out.
How hard is it to be lived for a volume from this country the everyday life, to rehearse, to play concerts and to hold in general the tape in the running? With the political situation simply does not determine?
Yes, the situation in our country is very difficult, we have to really survive. But I want to believe that it would be better, and then it all changes for the better. We rehearse not very often, but I think that all these difficulties only more united us and tempered, if you know what I mean. All tested on strength and we are including. Perhaps that is why our music is increasingly becoming a more natural and honest.. Just Pure Fucking Metal!
How much does the momentary political situation influence you as a musician? Absolutely you cannot live yet on the music. How do you deny your living?
It definitely makes us stronger. Tempered, yes. Of course, we cannot currently earning a money for living with music only. Music in general is difficult to make money. But we do not do it for money. This is something that burns deep within you, and you just cannot live in another way.. So, the current situation in the political life of our country, this is another test of our strength, test of belief in ourselves.
How big is the Metal – scene in the Ukraine?
It is big enough. People in Europe wouldn't believed, but it is really big. But is totally underground. Of course if we talking about real metal, not about some nu metal, metalcore, suckscore, pussycore and stuff like that. No, it’s about real metal. Ukraine has a lot of talented bands. Unfortunately the political and economic situation in the country doesn’t allow them to reach the audience. But we have our own legend and stars.
Which exist of interesting bands?
You should check the Khors, for example.. Balfor, Fleshgore, Ungrace, Infected as well.
Your last CD is from my view a really strong album, interesting, many-sided and never boringly. How do you compose and how the ideas for the different, oriental instruments?
The idea to bring some unusual instruments to our music appeared for a long time, but we were able to implement it only on the last album. Glad that you like it. It was a successful experiment. I have long wanted to try to add sitar to our death metal. It brings good atmosphere to our music. And our vocalist is a big expert and a fan of all kind of pipes and several tubes. So we are not going to dwell on this.
How much there differs from your view "Once upon a Time" to your predecessor – album "Hunt"?
The previous one was very fast and aggressive. Personally, I describe “Hunt” album as an moving train. Exploding of emotions, speed, aggression. Moving train, yes. Regarding “Once Upon a Chaos” this is more slowly, powerful and dark album. It is full of evil passion and unholy mystery, good atmosphere for good death metal album, right??
On the topical CD Andreas Kisser of Sepultura plays as a guest musician. How did it come to this cooperation?
It was the result of my several-years-mailing with Andreas. We met several years ago on his concert in Kiev, Ukraine, and we talked about his possible participation on one of the our album in the future. So, time is come. He is an icon of metal. He is great guitar player and real professional. I’m very happy that he joined us on this way. It is big inspiration and motivation for us.
How are the next plans for the future of Hell On? Are concerts planned, maybe also in whole Europe, maybe in Germany?
This Autumn we played several shows In Ukraine, supporting new album. Next year we have a plan to visit Europe with concerts. Germany will be in our tour list for sure. So, I will see you all people!
Your last words!
Like press release of our label said about our new album: “It’s not a trend, not a fashion, just pure fucking metal!” Support real metal, support underground, support Hell:on!