A-D

DOOMENTOR – Doom What Thou Wilt… (2022)

(7.786) Maik (8,9/10) Black Doom Death


Label: Unholy Fire Records
VÖ: 29.04.2022

Stil: Black Doom Death


Facebook | Bandcamp | Metal Archives | Kaufen


 

 

 




Obwohl DOOMENTOR mit „Doom What Thou Wilt…“ nun schon das vierte Langspielalbum raushauen, ist die Band der breiten Masse wohl weniger bekannt, was allerdings nicht an der Qualität der Mucke liegt, sondern wohl eher daran, dass Underground-Urgestein, Mastermind und Schlagwerker Balor (MAYHEMIC TRUTH, MORRIGAN, BLIZZARD) einen Scheiß auf den Mainstream gibt.

Bei einem derartigen Plattentitel denkt man unweigerlich an den Herrn Aleister Crowley, die wohl schillerndste Person im Bereich des esoterischen Okkultismus ever. Und passend dazu prangt der Meister himself auch noch auf dem Cover. Nun war To Mega Therion, das große Tier 666, auch mit dem griechischen Mystizismus nicht ganz unverwoben, und so schließt sich der Kreis.

Denn „Doom What Thou Wilt…“ stellt den letzten Teil der DOOMENTOR- Tetralogie dar, welche sich dem griechischen Okkultismus widmet. Obwohl das Line Up gewissermaßen identisch ist mit dem von BLIZZARD, sind Parallelen zum dreckigen Rock’n’Roll Overkill Sound kaum zu spüren. Denn die Musik von DOOMENTOR zieht einen viel weiteren musikalischen Bogen, der vom Okkult Heavy Metal, über Doom, Black und teilweise bis hin zum Pagan Metal reicht, und wirkt insgesamt auch düsterer, mystischer.

Das beginnt schon mit dem Opener „Morbid Souls“, der durch das Stakkatodrumming und die Gitarrenläufe recht angenehm an die frühen griechischen Black Metal- Bands erinnert. Zwischendrin kommen epische Chöre im Hintergrund zum Tragen, welche ein wenig an MORRIGAN erinnern, wodurch eine gewisse Pagan Metal- Affinität aufkeimt, vom düsteren Gesamtsound aber im Zaum gehalten wird. Atzes Gesang ist zwar erkennbar, wirkt im ganzen aber düsterer, fast gequält, und kommt so fast noch bösartiger rüber als bei BLIZZARD. Das recht simple, eigentlich nur aus vier Tönen bestehende, immer wiederkehrende schwarzmetallische Riff wirkt dabei nie langweilig, sondern hat eher eine hypnotische Wirkung.

„The Chariot And The Fool“ beginnt dann recht hymnisch getragen. Hier kommt wieder der epische Pagan-Metal- Einfluß zum Tragen, vor allem durch den teilweise verwendeten Klargesang. Die rauhen Vocals klingen im Kontrast dazu so richtig räudig und erinnern an Nocturno Culto auf „Panzerfaust“, nur etwas düsterer.

Das Anfangsriff von „The Hierophant“ hat eine leichte Anleihe an BLIZZARD, jedoch schlägt der Song insgesamt doch wieder eine eher episch- doomige Marschrichtung ein. Gerade der Kontrast zwischen Klargesängen und den harschen Vocals machen die gloomy Atmosphäre dieses Songs aus.

Mit einem recht aggressiven Riffing startet „Inner Raw“, und verbreitet schon zu Beginn eine spannende Stimmung. Dieser Song verzichtet auf Klargesänge und setzt auf rauhe, fast gequält wirkende Vocals. Interessant auch das folgende „Burn With Hate“, mit dem Doom-Riff zu Beginn, welches sich mit durch Blastbeats unterlegten rauhen Schreien abwechselt. Auch sonst gibt der Song ordentlich Gas, und den Kontrast zwischen treibendem Drumming und der schleppend wirkenden Gesangsdarbietung finde ich auch recht cool. Die Hintergrundchöre hätter ich hier vielleicht nicht unbedingt verwendet, allerdings verleihen sie dem Track wieder eine gewisse stilistische Breite.

Auch „Journey Into Emptiness“ gestaltet sich durch den Wechsel aus treibenden und doomigen Parts, wobei, wie natürlich auch bei allen anderen Songs, die Gitarrensoli leuchtend aus dem düsteren Gesamtsound herausragen.

Der Kontrast zwischen episch getragenen Elementen und düsterem, BM- affinen Sounds kommt besonders in „The Hanged Man“ zum Tragen, denn hier wirken die episch-hymnischen Klargesänge fast erhebend und stolz, während der Rest wieder eher unheimlich wirkt. Wobei die Gitarrenläufe, die so ab Minute zwei und kurz vor dem Ende aufleuchten, diese beiden Aspekte zu verbinden scheinen.

„The Masquerade“ gibt dann wieder ordentlich Gas und brilliert mit schwarzmetallischem Riffing und galoppierenden Drums, und greift wieder in den Traditionsfundus griechischer BM- Kunst der Anfangszeiten.

Am Anfang von „Crypta Diaboli“ vereinigen sich Klar- und Rauhgesang zu einem fast verzweifelt wirkenden, schmerzerfüllten Klagegesang, dem die wuchtige Instrumentation die stark doomige Stimmung hinzufügt, was den Song fast ein wenig in die DSBM- Schiene packt.

Nun wird es Zeit für den Titeltrack. Und völlig entgegengesetzt zum im Titel erwähnten Wort ‚Doom‘, zeigt sich der Song doch eher wieder im treibenden Black Death- Gewand. Hier ziehen DOOMENTOR noch mal alle Register. Das mittelalterliche Akkustikgitarrenteil erinner für ein paar Takte an die epischeren Alben von BATHORY, insgesamt orientiert sich der Song aber doch an schwarzmetallischen Gleisen.

Das abschließende „Witchcult“ beginnt auch hymnisch episch, erinnert etwas an die „Blood, Fire, Death“- Ära von BATHORY, besonders durch die Akkustikgitarren und die Sturmsamples, aber auch das Riffing kommt ordentlich fett rüber. Auch der Chorus, trotz des harschen Gesangs, wirkt erhebend und episch, was dadurch noch verstärkt wird, daß er anschließend mittels Klargesang wiederholt wird. Diverse Chöre und Riffwechsel verleihen dem Song die nötige Abwechslung, um die sieben Minuten auszufüllen.

Insgesamt ist DOOMENTORs vierter Longplayer eine recht runde Sache. Die Band entzieht sich Vergleichen mit anderen Combos, da sie nicht kopiert, sondern von überall „a bissle was“ nimmt, und zu einem neuen Gemisch zusammenbraut. Die richtige Musik, um die schwarzen Kerzen anzuzünden. Wer auf die alten Werke der Griechen wie ROTTING CHRIST oder VARATHRON abfährt, vielleicht auch ACHERON und MORTUARY DRAPE mag, gern auch harschen norwegischen Schwarzmetall wie DARKTHRONE oder FORGOTTEN WOODS goutiert, und den episch angehauchten Werken von BATHORY heute noch ergriffen lauscht, sollte sich „Doom What Thou Wilt…“ auf den Einkaufszettel schreiben. Die physische Veröffentlichung ist stark limitiert. Also haltet Euch ran! Sonst gibbet nur noch digital.

Anspieltipp: „Morbid Souls“ und „Witchcult“


Bewertung: 8,9 von 10 Punkten


Tracklist:

01. Morbid Souls
02. The Chariot And The Fool
03. The Hierophant
04. Inner raw
05. Burn With Hate
06. Journey Into Emptiness
07. The hanged Man
08. The Masquerade
09. Crypta Diaboli
10. Doom What Thou Wilt…
11. Witchcult



Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

70.000 Tons 2024

ZO präsentiert

The new breed

M M M

VERLOSUNGEN

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Join the Army

Unsere Partner

Damit das klar ist