CD-Reviews E-G

ECCLESIA – De Ecclesiae Universalis (2020)

(6.716) Niclas (8,0/10) Heavy/Doom Metal


Label: Aural Music
VÖ: 13.11.2020
Stil: Heavy/Doom Metal

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Ich muss ehrlich gestehen, ich tue mich zum Teil schwer mit Newcomer-Bands. Vieles was man von eher unbekannten Bands so zu hören bekommt ist oft ziemlich generisch und sticht nicht zu sehr aus der Masse hervor. Umso schöner ist es, über eine wahrhaft unbekannte Band mit wahnsinnigem Potenzial zu stolpern. Fast so als würde man einen ungeschliffenen Diamanten aus der Erde ziehen. Und in genau diese Kategorie fallen auch die Franzosen von ECCLESIA, deren Facebook-Seite bis jetzt nicht einmal tausend Likes hat, ganz sicher aber das Zehnfache davon verdient.

Mit ihrem Debütalbum „De Ecclesiae Universalis“ zapfen ECCLESIA in gewisser Weise den okkulten Retro-Metal-Trend an, dem auch bekanntere Bands wie GHOST oder ATTIC entsprangen: Sound geradewegs aus den Achtzigern, heftige Theatralik, Kostüme, geheime Identitäten der Bandmitglieder... das volle Programm. Rein musikalisch haben sie mit den genannten Bands aber nicht allzu viel gemeinsam. Der Sound von ECCLESIA erinnert am ehesten an 80s-BLACK SABBATH, Midtempo-Heavy Metal mit Doom-Einschlag, allerdings mit deutlich modernen Anleihen und einer gehörigen Portion dicken Eiern. Letzteres liegt vielleicht auch daran, dass mich Frontmann Arnhwald Rattenfänger über lange Strecken stark an einen schlecht gelaunten Blackie Lawless erinnert. Man sollte dabei aber bloß nicht denken, er wäre ein One-Trick-Pony, ganz im Gegenteil. „De Ecclesiae Universalis“ hat wohl eine der abwechslungsreichsten Gesangsperformances die ich in diesem Jahr gehört habe. Arnhwald variiert so problemlos zwischen den Oktaven und wirft in einigen Songs sogar teuflische Growls in den Mix, dass sich der ein oder andere Heavy- oder Power Metal-Frontmann ruhig noch eine Scheibe abschneiden könnte.

Abwechslung ist generell ein gutes Stichwort, um „De Ecclesiae Universalis“ zu beschreiben. Vom treibenden Opener „Vatican III“, über das Riffmonster „Behold The Heretic Burning“, dass ein wenig an CATHEDRAL in ihren besten Jahren erinnert, bis hin zu den epischen „Antichristus“ und „God's Trial“ bietet jeder Song etwas Neues. Nur eines bleibt stets gegeben: exzellente Performances von ausnahmslos allen Bandmitgliedern. Allein das VENOM-Cover „Burn The Witch“ wirkt nach „God's Trial“ irgendwie leicht fehl am Platz am Ende des Albums, auch wenn es den anderen Songs in musikalischer Qualität in nichts nachsteht. Auf jeden Fall ist „De Ecclesiae Universalis“ ein Album, dass ich nur wärmstens empfehlen kann, und zwar bei weitem nicht nur eingefleischten Doom- oder 80er-Metal-Fans. Bitte schenkt dieser Band mehr Aufmerksamkeit!


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Excommunicamus
02. Vatican III
03. Ecclesia Sathani
04. Montségur
05. Behold The Heretic Burning
06. Antichristus
07. Deus Vult
08. God’s Trial
09. Burn The Witch (Venom Cover)
10. Ite Missa Est




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