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MASSEN - Gentle brutality (2023)

(8.499) Olaf (7,9/10) Symphonic Black Metal


Label: Apostasy Records
VÖ: 25.08.2023
Stil: Symphonic Black Metal






Ehemals in Belarus beheimatet ist das übriggebliebene Duo von Massen nunmehr in Berlin ansässig und scheint sich neuer musikalischer Pfade hingegeben zu haben, denn anders ist der musikalische Quantensprung nicht zu erklären, den Aleerma und Kara da hingelegt haben. Ja, es ist immer noch ein komischer Mix aus Schwarzmetall, ein wenig Bombast und Gothic, doch irgendwie greift mich Album Nummer Zwei deutlich mehr als das von mir so gescholtene Erstlingswerk.

Erklären kann ich das nicht so richtig, denn die Idee blieb die gleiche, doch die Umsetzung ist eine andere. Viel eingängiger, mehr direkt auf den Punkt und irgendwie packender, was das Duo da von sich gibt. Lediglich der etwas inflationäre Geigeneinsatz ging mir dann doch irgendwann ein klein wenig auf den Zünder, doch das durchweg interessante Songmaterial macht das wieder wett.

Gleich der Opener „Energy system“ ist mit seinen siebeneinhalb Minuten taktgebend für den Rest des Albums und wenn der Rest ebenso opulent und geil ausgefallen wäre, hätte ich in der Notenkiste etwas tiefer greifen müssen. Das dies nicht geschehen ist liegt vor allem daran, dass man ab und an den harten Klängen den Rücken zudreht und plötzlich pop-metallisches von sich hören lässt, was so gar nicht in das ansonst gut ausbalancierte Schema passen will. Bestes Beispiel hierfür ist „Together alone“, der qualitativ so richtig weit hinten runterfällt.

Was allerdings Spaß macht, ist das Riffing von Mastermind Allerma, der einen extrem fetten Darm zupft und manchmal durchaus seine Visitenkarte bei neueren Dimmu Borgir abgeben könnte. Auch sind die vereinzelt auftauchenden Metal-untypischen Versatzstücke durchaus kurzweilig. Um dies zu untermauern dient „Askoma (Sorethroat)“ als bestes Beispiel.

Massen haben mit ihrem zweiten Rundling ein verdammt interessantes Scheibchen abgeliefert, welches Fans von Keep of Kalessin, Rotting Christ und sogar Eluveitie begeistern könnte. Und auch wenn Sängerin Kara manchmal ein wenig zu viel trällert und die Geige nicht als Untermalung der kulturellen Herkunft, sondern als Nervenzerstörungsinstrumentarium eingesetzt wird, kann ich guten Gewissens sagen, dass ich gespannt bin, wohin die Reise noch gehen wird.


Bewertung: 7,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Energy System
02. Corpse de Ballet
03. Disgusted
04. Together alone
05. Askoma (Sorethroat)
06. Throwing the stones
07. Dym Idzie (Smoke is going to the sky)
08. Our melody is not dead



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