NOTURNALL – Cosmic Redemption (2023)
(8.680) Timo (7,4/10) Progressive Power Metal
Label: SAOL/CMM
VÖ: 24.11.2023
Stil: Progressive Power Metal
Für die aus São Paulo stammenden Noturnall ist „Cosmic Redemption“ bereits das vierte Album, das bereits Anfang des Jahres über das regionale Dynamo Records erschien. Und nun auch auf dem europäischen Terrain über SAOL um Aufmerksamkeit buhlt. Gegründet haben sich Noturnall 2013, wobei das letzte Album „9“ nun auch schon 6 Jahre in der Vergangenheit liegt. Die Songs für das aktuelle Gesamtwerk sind während der Pandemie entstanden, was Noturnall einen gewissen Antrieb gab. Hierauf befinden sind 13 Songs, worauf sich auch einige Altvordere beteiligt haben, wie James LaBrie und Mike Portnoy von Dream Theater oder gar David Ellefson. Das Material gibt sich dabei recht vielschichtig zwischen melodischen, mal symphonischen Power Metal bis Progressive. Und auch eher deutlich getragenen Stücken.
Eröffnet wird mit dem Opener „Try Harder“. Das Material ist gleich angenehm treibend, und erzeugt die gewohnte Wucht des US Power Metal Stils. Auch mit „Reset the Game“ gelingt ihnen gleich der stärkste Song des Albums. Richtig quirlig, mit wilden Gitarrenläufen wissen Noturnall einen hier zu packen. Einen schönen Tiefgang zeigt auch „Shallow Grave“, mit dezenten Melodic Death Momenten, geht’s hier recht vielschichtig ans Werk. Was doch überrascht. Neben dem ergreifenden Vocals, feiert der Song ein wirklich starkes Finale. Auch das balladeske „Shadows“ (Walking Through) punktet überzeugend. Atmosphärisch und packend, da gibt es nicht viel zu meckern. Melodisch und temporeich beim Titeltrack „Cosmic Redemption“ und das mit David Ellefson beteiligte „Take Control“ ist angenehm powerthrashig, was dem Album etwas frischen Wind verliht. In Momenten des Songs schimmert der Stil von Megadeth sogar vereinzelt durch und lockert das Album auf.
Mit den eher modernen und groovigen Songs wie „Lie To You“, „Scream! For!! Me!!!“ hat man sich allerdings keinen Gefallen getan, zu wenig springt hier der Funke bei mir über. Zu behäbig und vorhersehbar ist das Songwriting. Und hebt sich eher im negativen vom Großteil ab. Das getragene, in portugiesisch vertonte „O Tempo Não Para“, ist da keinen Deut besser. Mit dem abschließenden, progressiven „The Great Filter“ spannt man nochmal einen schönen Bogen und holt die Kohle aus dem Feuer. Kann jedoch mit dem Bonustrack „Never Again“ zum Ende keineswegs die Kurve kriegen. So bleibt ein für mich eher durchschnittliches Power Metal Album, mit Neugierde weckenden Ideen, und ein zwei richtigen Übersongs u.a „Reset The Game“. Die modernen Elemente hätte man deutlicher in die restlichen Songs einbauen können oder einfach darauf verzichten. Dabei wirkt „Cosmic Redemption“ doch manchmal recht gestückelt, ob es an das Songwriting während der Coronazeit liegt, gut möglich. Dabei fehlt mir ein rundes Gesamtbild, das ich nicht vollends erkennen kann. So muss man leider sagen trotz Vielversprechenden Beginn, wäre hier weniger eben deutlich mehr gewesen.
Bewertung: 7,4 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Try Harder
02. Reset the Game
03. Lie to You
04. Shallow Grave
05. Shadows (Walking Through) (ft.Orchestra by M.Romeo)
06. Cosmic Redemption
07. Scream! For!! Me!!! (ft.M.Portnoy)
08. O Tempo Não Para (ft.N.Matogrosso)
09. Take Control (feat. David Ellefson)
10. The Great Filter
11. Never Again (Bonus)
12. Hey! (Live Bonus Track (ft.J.LaBrie)*
13. Scream! For!! Me!!! (Livebonus ft.M.Portnoy)*
*Digital-Release Bonus „Shallow Grave”