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OSSUARY – Abhorrent Worship (2025)

(9.589) Phillip (8,3/10) Death Metal


Label: Darkness Shall Rise Productions
VÖ: 23.05.2025
Stil: Death Metal






Willkommen, die Herrschaften! Hier entlang zum Beinhaus, folgen Sie mir bitte! Gleich hinter dieser Pforte erwartet Sie ein schier endloses Sammelsurium aus menschlichen Überresten in Form von Rippen, Oberschenkelknochen, Schädeln und derlei Gebrösel. Fein säuberlich in Einlassungen in den Wänden, links und rechts, eingepflegt und katalogisiert, aufgeführt auf daneben hängenden Listen. Die Fackeln weisen Ihnen den Weg, immer tiefer ins Gewölbe – folgen Sie einfach dem Pfad. Hinter uns schwindet das spärlich einfallende Tageslicht, während unser Tourguide die tonnenschwere Holzpforte ins Schloss fallen lässt. Von außen. Wir sind allein. Ein finsteres Grollen, gefolgt von einem Kratzen, lässt uns erahnen, dass der nette Tourguide die Tür zusätzlich mit einem schweren, vermutlich steinernen, Gegenstand versperrt hat. Es bleibt nur ein Weg übrig – tief hinein ins Beinhaus.

So lässt sich die Atmosphäre von Ossuary einvernehmlich mit dem Pressetext umschreiben. Diese Atmosphäre ist entscheidend für Abhorrent Worship, da es sonst kaum herausragende Merkmale wie spielerisch-technische Sperenzchen gibt. Hochgeschwindigkeits-Soli oder virtuose Schlagzeugattacken suchen wir hier vergeblich. Hier regiert die nebulös ausgeleuchtete Dunkelheit. So zieht uns Volitional Entropy zögerlich in den Bann – und damit immer tiefer in diese Höhle ohne Wiederkehr. Die Geschwindigkeit kommt nur selten über ein zähes Schlurfen hinaus, aber noch den Tick zu energisch, zu wuchtig, um es als Doom durchgehen zu lassen. Nahtlos geht es weiter mit Inborn Scourge Unbound.

Die Stimme von Izzi Plunkett hat Schwerstarbeit zu verrichten. Gurgelnd, fauchend und verhallend speit sie sich durch das Album – kaum verständlich und, als würde sie uns aus dem Off die Richtung durch das Höhlenlabyrinth weisen wollen. Oder halt den Weg ins Verderben. So auch in Forsaken Offerings (To the Doomed Spirit). Bass, Drums und Gitarre bilden eine perfekt und dreckig abgemischte Einheit mit der Ästhetik eines blutverschmierten Holzhammers, in der Mitte diese brutal krächzige Stimme. Alles wabert, grollt und schleppt sich unnachgiebig vorwärts. Der punktuelle Einsatz von Synthies verstärkt diesen Eindruck. Instinctual Prostration überrascht danach mit einem richtig eklig gespielten Old-School-Riff, das sofort danach zerlegt und entfremdet wird, um einen noch finstereren, rasenden Bastard daraus zu schaffen.

Nachdem wir uns allmählich an unsere Höhle gewöhnt und all den Schädeln an der Wand witzige Namen gegeben haben, wird uns klar, dass es hier nicht weitergeht. Mit The Undrownable Howl of Evil und Barren Lamentation machen wir es uns also gemütlich, wer mag, zündet sich ein bisschen vom Spinat des Teufels an, und wir akzeptieren unser Schicksal – kopfnickend zu den monolithischen Riffwänden. Ja, das wirkt alles ein wenig monoton und repetitiv, Abwechslung und Vielseitigkeit sind bei Ossuary eher selten gesehene Gäste. Dadurch entfaltet sich jedoch die drückend dichte Stimmung in Gänze und lässt das Album wie aus einem Guss wirken. Dass Forsaken Offerings (To the Doomed Spirit) bereits auf der vor zwei Jahren erschienenen EP zu hören war, fällt praktisch nicht auf. Wer also auf angedoomten, oldschooligen Death Metal steht, sollte beim Langrillendebüt von Ossuary unbedingt mal in der Knochenhöhle vorbeischauen. Wer seinen Death Metal abwechslungsreich, filigran und technisch versiert mag, darf leider draußen bleiben.

Anspieltipps:
🔥Forsaken Offerings (To the Doomed Spirit)
💀Instinctual Prostration


Bewertung: 8,3 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Volitional Entropy 
02. Inborn Scourge Unbound 
03. Forsaken Offerings (To the Doomed Spirit)  
04. Instinctual Prostration 
05. The Undrownable Howl of Evil  
06. Barren Lamentation



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