TAÄR – Catharsis Till Dawn (2025)
(9.503) Schaacki (8,0/10) Black Metal

Label: Soulseller Records
VÖ: 11.04.2025
Stil: Black Metal
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Bei meinen allerersten Recherchen zu Taär tappte ich noch im Dunkeln. Zu frisch ist die Combo noch. Wobei sich allerdings keine blutigen Anfänger hier abmühen. Inzwischen konnte ich in Erfahrung bringen, dass die internationale Truppe aus Griechenland und einem in der Schweiz lebenden Niederländer besteht und sie alle schon in verschiedenen Projekten in der Vergangenheit involviert waren.
Vergangenheit“ ist auch ein gutes Stichwort für den Sound von Taär. Denn das Quartett hat sich ganz eindeutig dem Klang der 90er verschrieben. Wen also die vielen moderneren Bands heutiger Zeit eher kalt lassen und wer sich nach der alten Schule sehnt, der wird bei Frontfrau Noctus und ihren Mitstreitern fündig. Schon der Opener Celestial Carnage katapultiert den Hörer in ein Zeitalter, als der Sound möglichst rau war und Melodien nur dezent und dosiert eingesetzt wurden, als es noch hieß „Feuer frei“ und nur verbrannte Erde zurückgelassen wurde. Und genau so setzen Feathered Echoes Of Wrath und The Storm Of War den Streifzug fort. Zum Teil erinnere ich mich beim Hören an Immortals Battles In The North oder Watains Rabid Death’s Curse zurück, nur hat diese Scheibe hier einen angenehmeren, druckvollen und klaren, und dennoch nicht zu modernen Klang. Chapeau für diesen Mix!

Perpetual Descent sticht durch ein Wechselspiel aus ruhigen, melodischen Passagen und einem starken Einsatz von fetten Soundwänden heraus. Dieses gelungene Auf und Ab zeigt, dass Taär auch anders können, als nur straff durchzuballern. Das folgende At Depths Of Damnation hält nicht allzu viel von solcher Dynamik und beendet die kleine Verschnaufpause. Auch sonst wird das Gaspedal weitestgehend bis zum Albumende bis zum Bodenblech durchgelatscht. Taär haben sich halt nicht zusammengefunden, um den Hörer zu verhätscheln…
Catharsis Till Dawn ist vor allem eins: aggressiv. Von Anfang bis Ende weht hier ein kalter Wind, nein ein Sturm des Hasses. Große Pausen zum Ausruhen bekommt der Hörer kaum, dafür aber die erwähnte raue Klangwelt der 90er Jahre. Maximal ein paar Midtempo-Parts in Perpetual Descent und The Impaler's Triumph lassen Zeit zum Durchatmen, doch kreist auch hier immer wieder die Abrissbirne. Zu stumpf oder gar langweilig wird das Ganze dennoch nicht. Denn die Songs von Catharsis Till Dawn machen einfach Spaß und bieten herrlichen Kurzweil. Es ist eben eine Scheibe für Puristen, für Freunde der alten Schule, die sich einfach mal wieder mit niveauvollen Hochgeschwindigkeitsnummern die Gehörgänge freiblasen lassen möchten – und dieses Ziel erfüllen Taär auf jeden Fall!
Anspieltipps:
🔥Celestial Carnage
🎸Perpetual Descent
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Celestial Carnage
02. Feathered Echoes Of Wrath
03. The Storm Of War
04. Perpetual Descent
05. At Depths Of Damnation
06. Undead's Turn
07. Where Death Stalks Its Prey
08. The Impaler's Triumph
09. Catharsis Till Dawn