Können Vader überhaupt schlecht? Nee, können sie nicht, denn egal was Peter mit seiner stetig wechselnden Crew auf die Beine stellt, es brennt immer! Dennoch war ich ein klein wenig skeptisch, ob das neue Album den grandiosen Vorgänger „Welcome to the morbid reich“ oder meinen absoluten Favoriten in der Discographie des Todesstahl Urgesteins „The beast“ schlagen würde. Doch nach mehrmaligen Hören von „Tibi et igni“ (Du und das Feuer) muss ich neidlos eingestehen, das Vader mit diesem 10 Songs umfassenden Album nicht nur DEN Meilenstein ihrer bisherigen Karriere abgeliefert haben, sondern ebenfalls alles bislang veröffentlichte gnadenlos in den Schatten stellen.
Eigentlich wollte ich es mir zukünftig abgewöhnen, zu jedem einzelnen Titel Stellung zu nehmen, doch in dem nun hier vorliegenden Fall MUSS ist es machen, denn „Tibi et igni“ besteht ausschließlich aus Monsterhits und diese verdienen einfach eine angemessene Behandlung, die ich ihnen in diesem Falle nur zu gerne angedeihen lasse.
Der bereits im Vorfeld veröffentlichte Opener „Go to hell“ beginnt mit einem sinistren Vader-typischen Intro, bevor Peter in die Saiten greift und mit einem wahren Godzilla-Riff das nun folgende Massaker einleitet. Gleich zu Beginn wird klar, dass hier keinerlei Gefangene gemacht werden. Der Sound drückt alles…aber wirklich ALLES an die Wand. Unfassbar…und das gleich beim ersten Song. Wer nun denkt, die Polen hätten gleich zu Beginn ihr Pulver verschossen, irrt mehr als gewaltig, denn gleich der nächste Song „Where angels weep“ ist ein ebensolcher Vorschlaghammer. Schnell, brutal, fies und ebenfalls drückend bis der Enddarm reißt. „Armada of fire“ ist ebenfalls ein für die Jungs typisches brutales Gewitter, wo hingegen mit „Triumph of death“ die erste große Überraschung wartet, denn Vader gehen hier im Midtempobereich zu Werke und reißen mit dem treibenden Grundriff alles nieder. Was für ein genialer Song und eines der absoluten Megahighlights auf einem Album, auf dem es vor solchen nur so wimmelt.
„Hexenkessel“ ist ein ebensolches. Abwechslungsreich, mit allen Tempi ausgestattet, die das Repertoire der Jungs hergeben, großartigen Leads und einem unfassbaren Groove, wo hingegen bei „Abandon all hope“ die Intensität kaum fassbar und zu begreifen ist. „Worms of eden“ ist ein waschechter Speeder, wo hingegen „The eye o f he abyss“ wieder mit einem monströsen Intro eingeleitet wird, um danach das Gaspedal komplett durchzutreten. „Light reaper“ rast dann erneut durch das Hörorgan und läutet die wohl allergrößte Überraschung schlechthin ein: „The end“. Episch, vollkommen untypisch für den Vader Sound und dennoch (oder gerade deswegen) einer der großartigsten Songs, die jemals aus der Feder der Jungs geflossen ist.
Um es kurz zu machen: Das polnische Killerkommando hat mit “Tibi et igni” sein eigenes und höchstpersönliches schwarzes Album…ach, was sage ich, sein ”Reign in blood” abgeliefert. Ein Album, welches in seiner Gänze ein absoluter Genreklassiker werden MUSS. Ein Album, wie es fetter nicht hätte werden können und an dem sich in diesem Jahr alle…und ich meine ALLE Death Metal Bands erfolglos die Zähne ausbeißen werde. Kein einziger Lückenfüller und jeder Song eine Blaupause, wie diese von mir so geliebte Musik zu klingen haben muss. Jede Band, die auch nur ansatzweise versucht, an dieses monströse Meisterwerk heranzukommen, wird vor Frustration beginnen, Nirvana Songs zu covern. Ein absoluter Pflichtkauf! Da gibt es keinerlei Ausreden!
Bewertung: ohne Wenn und Aber…meine dritte 10 in diesem Jahr
Tracklist:
01. Go to hell
02. Where angels weep
03. Armada on fire
04. Triumph of death
05. Hexenkessel
06. Abandon all hope
07. Worms of eden
08. The eye of the abyss
09. Light reaper
10. The end
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VADER (2014)
"Tibi et igni”
