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Live on Stage Report: Teenage Rebel Tour 2024

NESTOR | VELVETEEN QUEEN – 10.11.2024 – Berlin @ Hole44


Ich bin kein Mensch, der früh bei einem Konzert aufschlägt, um einen guten Platz zu erhaschen. Im Falle des Gastspiels der wohl momentan heißesten Band auf diesem Planeten machte ich mal eine Ausnahme, denn das Hole 44 meldete bereits früh „ausverkauft“ und ich wollte Tobias Gustavsson und seine Mannen in ihrer vollen Pracht erleben und meine Frau braucht Platz zum Tanzen. Ergo…Einmarsch um 19 Uhr und erstmals ab auf den Balkon, auf dem ich bislang noch nie gestanden habe. Die Idee hatten aber auch ein paar andere, die in typisch deutscher Manier die Plätze direkt vorne mit Jacken und Schals markierten, als ob man in Malle seine Liegestühle noch vor dem Frühstück reserviert. Was für eine dämliche Angewohnheit.

Um 19:30 Uhr gab es noch ein Meeting and Greet an Merchstand, bei der sich Nestor ihren Fans zum Anfassen präsentierten, was die Band noch sympathischer macht, als sie es ohnehin schon ist. Ich überbrückte die Zeit mit der ersten Halbzeit meiner 49ers gegen Tampa Bay, was ich dann aber mit dem Start des Supports pünktlich um 20 Uhr beenden musste und auch wollte, denn die Göteborger von Velveteen Queen starteten genauso fulminant, wie ich es aufgrund ihres starken Albums „Consequence of the City“ aus diesem Jahr erwartet hatte.

Die gerade einmal 3 Jahre alte Truppe aus Schwedens Hauptstadt legte sich dann auch voll ins Zeug, erinnerte von den Outfits her an glorreiche 80er, womit sie natürlich perfekt zum Hauptact passten. Blickfang war hier Frontmann Samuel Nilsson, der mit seiner energetischen Performance das einmal mehr lethargische Publikum in der bundesdeutschen Hauptstadt aus der Reserve zu locken versuchte und dies zuweilen auch schaffte.

Geboten wurde großartiger Rock‘n‘Roll, der sofort ins Bein fuhr und die Band zu höheren Weihen qualifizierte. Die Jungs Vollgas, nutzen jeden Millimeter der kleinen Bühne aus und rockten sich buchstäblich der Seele aus dem Leib. Dies war wieder einmal der unumstößliche Beweis dafür, dass die Schweden es im Allgemeinen draufhaben, den 80er Metal in die Neuzeit zu teleportieren wie keine andere Nation. Checkt Velveteen Queen unbedingt mal aus, wartet aber mit dem Aufdrehen im Auto und den Arm aus dem Fenster hängen bitte auf den noch in weiter Ferne befindlichen Sommer. Achja…Spielstand zu dem Zeitpunkt: Niners 13, Buccaneers 10.

Nach einer knappen halben Stunde Umbaupause ertönte dann das herrliche Intro der aktuellen Nestor Scheibe „Teenage Rebel“, danach der Opener „We come alive“ und das Hole drehte frei. Der Sound war perfekt, vielleicht ZU perfekt und irgendwie schlich sich bei mir sofort der Gedanke eines Teilplaybacks ein. Eine Band kann doch nicht soooo gut klingen, oder! Doch, Nestor können, wie man im weiteren Verlauf an kleinen Spielfehlern und dem ansteckenden Lachen von Frontmann Tobias erkennen konnte. Nestor sind eine homogene Einheit, eine perfekt aufeinander eingespielte Band, die einfach Spaß an dem haben, was sie tun, und das tun sie halt in einer abartigen Perfektion.

Die Setlist war zum Dahinschmelzen, auch wenn das Whitney Houston Cover fehlte, doch Demi Moores Augen und diverse andere Hymnen ließen diesen „Fauxpas“ schnell vergessen. Alles sang, tanzte und hatte einfach Mega Spaß bei dieser Performance. Die Bühnenshow war ebenfalls mehr als stylisch. Das Drumkit wurde mit LED Lichtern in abwechselnden Farben beleuchtet, es gab Nebelfontänen und die Bühnenoutfits waren perfekt aufeinander abgestimmt. Als Tobias dann beim Stand von 20:20 (immer noch Football, ich konnte einfach nicht ausschalten) seine Uniformjacke wegschmiss und stattdessen in einem goldenen Fransenhemd über die Bühne tobte, hatte der singende Hüne endgültig das Herz meiner Mode affinen Frau gewonnen.

Die Zeit flog nur so dahin, jeder Song traf meinen 80er Nerv und als unser Kicker Jack Moody nach drei verschossenen Fieldgoals während „Victorius“ (wie passend) zum 23:20 Win einschoss, wurde meine Laune noch besser und ich sang ebenfalls lauthals mit. Haben Nestor eigentlich schlechte Songs? Nein, nicht einer war irgendwie auch nur ansatzweise langweilig und als in der Zugabe beim ersten Song alle Anwesenden aus voller Kehle nach der Polizei riefen war klar, es gab „On the run“ als Start eines Zugaben Tripples, welches auch viel zu schnell vorbei war und nur glückliche Leute hinterließ.

Die gesamte Tour war also ausverkauft? Kein Wunder, denn Nestor sind einfach nur grandios und ich hoffe, dass Tobias zusammen mit seinen Kumpels noch ein wenig in ihren Erinnerungen kramen, um uns weitere Alben zu kredenzen. Und wenn dem so sein sollte werden wir irgendwann in den großen Arenen stehen und uns sagen: „Weißt du noch, am 10.11.2024? Da haben wir Nestor noch im Club gesehen.“ Großartiges Highlight Konzert einer grandiosen Band mit einem tollen Support. Rockerherz, wat willste mehr! 




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