PROFANATICA – Crux Simplex (2023)
(8.551) Timo (6,0/10) Black/Death Metal
Label: Season of Mist UA
VÖ: 22.09.2023
Stil: Black/Death Metal
Ein neues Profanatica Album, heißt eben auch Paul Ledney ist zurück, ein Underground Metal Veteran der ersten Stunde, des US Black und Death Metal. Wie kaum ein anderer hauchte er in den frühen 90er Jahren, nach dem Ausstieg bei Incantation, der amerikanischen Szene reichlich blasphemische Brutalität ein. Mit zahlreichen Demos und Splits waren Profanatica Releases in der ersten Hälfte der 90er immer heiß begehrt. Ich erinnere mich gut wie am Plattenstand sich die Maniacs ununterbrochen Scheiben der Amis eintüteten. Dabei gehörte das Split Album mit den kolumbianischen Masacre zu den ersten Releases auf dem französischen Kultlabel Osmose.
Zwischenzeitlich mit dem Soloprojekt Havohej unterwegs, starteten Profanatica erneut im Jahr 2006 auf Hells Headbangers. Wo man 2016 nochmal mit dem Album „The Curling Flame of Blasphemy“ nachlegte. In unserer Redaktion sorgten sie allerdings nicht für die größte Unruhe und so kam das letzte Album „Rotting Incarnation of God“ kaum über pomadiges Mittelmaß hinaus. Viel mehr hat allerdings auch das neue blasphemische Schlachtfest des Trios zu bieten. Brutales Black Metal Riffgewitter, mit deftigen Todesbleicharme, der roh und recht straight aus den Boxen brät. Erinnerungen an frühe Incantation sind dabei nicht allzu weit hergeholt, gerade gesanglich erinnert mich der Sound auch gern an Pete Helmkamp von Order From Chaos. Dennoch können Songs wie „The First Fall“ oder „Take Up The Cross” einen kaum aus dem Sessel holen. Einen guten Drive vermittelt dagegen in Momenten „Meeting of a Whore“, der kompromisslos bösartigen US Black Metal auf den Punkt bringt.
Auch wenn dabei keine Welten erobert werden, ist es doch ordentlich brutal und eine gewisse Nähe zum War Metal, aufgrund der Rohheit kann ich nicht ausblenden. Schön finster und deftig funktioniert auch „Compelled by Romans“ und „The Third Fall“. Das mit einem schönen D Beat versehenen „The Second Fall“ und das abschließende „Division of Robes“ legt auch nochmal gutes Tempo vor, und verinnerlicht kompromisslosen US Black Metal. Das Material überrascht dabei allerdings nur selten. Pechschwarze doomige Phasen und auch die griffigen D Beat Parts sind für das Album wohltuend, da es auch einige Durststrecken zu überstehen gilt. Und es kaum für mehr reicht als Mittelmaß, trotz des heftigen Black Metal Orkans, der brutal aber ohne Tiefgang ist. Auf Distanz sind leider auch ein paar langweilige Phasen zu überstehen, die das Album doch deutlicher ausbremsen.
Bewertung: 6,0 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Condemned to Unholy Death
02. Take Up the Cross
03. The First Fall
04. Meeting of a Whore
05. Compelled by Romans
06. Wipe the Fucking Face of Jesus
07. The Second Fall
08. Cunts of Jerusalem
09. The Third Fall
10. Division of Robes