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TENGGER CAVALRY – Die On My Ride (2017)

(3.956) - Ingmar (7,9/10) - Mongolian Metal

Label: Unsigned/Independent
VÖ: 02.06.2017
Stil: Mongolian Metal

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Die Stilbezeichnung Mongolian Metal erschien mir wie Pirate Metal zuerst etwas zu hoch gegriffen, um wirklich einen eigenen Stil darstellen zu können. Nachdem ich das Album durchgehört habe, bin ich durchaus geneigt Mongolian Metal als gröbere Einteilung unter dem Folk Metal einzuordnen. Es gibt hier durchaus einige Sachen, die die Musik von anderen Spielarten unterscheiden.

Als ich mir „Die On My Ride“ das erste Mal angehört habe, habe ich mich gefragt, warum mir die Musik seltsam vertraut vorkam. Es hat etwas gedauert, jedoch ist es mir wieder eingefallen. Was ich dort gehört habe hat mich größtenteils an die Musik von Chthonic bzw. dem Solo-Projekt von Karl Sanders (Nile) erinnert, vorrangig die Kombination, grob zusammengefasst, traditioneller asiatischer Instrumente mit Metal; der Gesang erinnerte mich stellenweise stark an Inquistion.

Bei den Titeln bekommt man vieles geboten und manch ein Song hat mich auch positiv überrascht im Sinne der Vielfalt, die Tengger Cavalry auf diesem Album bieten. Egal welcher Titel gerade läuft, alles wirkt authentisch, man fühlt sich mitgenommen und die Musik tut das Ihrige zu der Atmosphäre. Daran vermag auch die etwas schlechtere Qualität des Albums in Relation zum Vorgänger nichts zu ändern.

Ob man nun die vermutlich letzte Reise eines Wanderes in „Die On My Ride“ miterlebt oder mit „Independence Day“ eine Geschichte von Sklaverei und der Befreiung daraus erzählt bekommt, alles wirkt durch Musik und Text entsprechend.

Mit „Ashley“ unternimmt Tengger Cavalry einen kleine Ausflug um eine verflossenen Liebe zu besingen, musikalisch bewegt sich das Ganze schon Richtung, mutmaße ich, chinesischer Pop, allerdings nur ein wenig und es passt ja auch zu dem Thema.

Auf die anderen Titel einzugehen, würde hier zu weit führen, wer aber aber Freude an guter Erzählstruktur und Atmosphäre hat, wird in dem Aspekt mit „Die On My Ride“ glücklich werden.

Zum Sound lässt sich allgemein vorneweg sagen, dass Tengger Cavalry mit „Die On My Ride“ einen hörbaren Rückschritt gemacht hat. Das finde ich jetzt nicht unbedingt schlecht, jedoch klingt alles in Relation zu „Blood Sacrifice Shaman“ wesentlich weniger professionell; wobei man auch hierzu sagen muss, dass „Die On My Ride“ komplett in Eigenregie aufgenommen und gemischt wurde.

Der Gesang ist vorrangig im gutturalen Bereich zu finden, wobei dort ausschließlich Kehlkopfgesang praktiziert wird; dadurch ergeben sich gewisse Ähnlichkeiten zu Gesangsstil Dagons von Inquisition. Ansonsten werden auch klare Passagen oder chorale Gesänge gekonnt eingesetzt.

Die Gitarren sind an und für sich durchaus hörbar, sind aber im Vergleich zum Vorgänger „Blood Sacrifice Shaman“ weniger definiert und matschen etwas im Bassbereich. Allgemein sind mir die Gitarren zumindest im Rhythmusbereich zu stark komprimiert; das hört man leider überall durch.

Der Bass ist nicht wirklich hörbar, gibt der Gitarre aber den nötigen Druck im unteren Frequenzbereich.

Das Schlagzeug ist angenehm in Szene gesetzt, jedoch könnte gerne der Kick etwas präsenter sein und weniger stark durch die klickartige Abmischung auffallen, andererseits sorgt das für eine deutliche Betonung der schnelleren Passagen. Die Snare ist unaufällig, ebenso wie die Becken. Bis auf den Kick habe ich am Schlagzeug nichts auszusetzen, für eine Eigenproduktion ist das Ergebnis gut bis sehr gut geworden.

Allgemein bin ich sehr überrascht worden von dem, was Tengger Cavalry auf „Die On My Ride“ abliefern, allerdings überwiegend positiv. Positiv in der Hinsicht auf die musikalische und stilistische Ausrichtung sowie die Art der Musik allgemein, negativ bleibt bei mir nur die Aufnahme bzw. Abmischung im Gedächtnis. Wäre das Album professioneller produziert worden, wäre ich auch einer Bewertung von über 8,0 Punkten nicht abgeneigt, aber so bleibt es leider bei 7,9.

Wer allerdings immer schon Fan von Tengger Cavalry war oder zumindest mit asiatisch anmutender Musik gemischt mit Metal etwas anfangen kann, der sollte sich „Die On My Ride“ definitiv anhören, verdient hat es das Album allemal.

Bewertung: 7,9 von 10 Punkten

 

Tracklist:
01. Snow
02. Die On My Ride
03. Independence Day
04. To the Sky
05. Prayer
06. Strike
07. Ashley
08. Cursed
09. The Frontline
10. The Choice of My Mind
11. Me Against Me
12. We Will Survive
13. Burn
 

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