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VADER – Humanihility (EP) (2025)

(9.595) Olaf (keine Bewertung) Death Metal


Label: Nuclear Blast
VÖ: 30.05.2025
Stil: Death Metal






Wenn man über polnischen Death Metal spricht, kommt man an VADER nicht vorbei – genauso wenig wie an der Frage, wie viel Blut man eigentlich pro Sekunde durch die Ohren pumpen kann, ohne dass das Trommelfell kleinlaut Reißaus nimmt. Seit 1983 aktiv, benannt nach dem dunklen Lord aus einer weit, weit entfernten Galaxis und mit einer Geschichte, die von Olsztyn über Earache bis hin zu Nuclear Blast reicht, haben sich VADER nicht nur in Europa, sondern weltweit zu einem Fixpunkt brutaler Musik etabliert. Und das nicht durch Schnörkel oder Konzeptkunst, sondern durch beinhartes, ehrliches Geballer.

Mit der neuen EP Humanihility werfen VADER drei neue Songs in die Menge – jeder für sich ein Tritt in die Magengrube des gepflegten Death/Thrash-Enthusiasten. Was Tibi et Igni einst versprach, wird hier – über zehn Jahre später – auf den Punkt gebracht, nur eben langsamer, schleppender, massiver.

Genocide Designed eröffnet das Gemetzel mit einem Riff, das klingt, als würde Hanneman posthum durch Slayer-Samples spuken und Dark Angel auf die Probe stellen. Direkt danach folgt Rampage, das wie der Bruder von Come and See auf Steroiden wirkt. Und schließlich kommt Unbending – kein Schlusspunkt, sondern ein Panzer, der in Zeitlupe durch zerfallende Menschlichkeit walzt. Die Mystic-Festival-Anthem 2025 ist mehr als nur ein atmosphärisches Ausrufezeichen: er ist das, was passiert, wenn man Litany rückwärts spielt und Bolt Thrower heimlich über den Äther flüstert.

Im Vergleich zu den Highspeed-Sperrfeuern der letzten Jahre wirkt Humanihility beinahe wie eine Balladen-EP. Aber das ist kein Nachteil – im Gegenteil: Die schleppende Wucht dieser Songs ist geradezu erschütternd. Man kann nicht weghören, man will auch gar nicht. Denn obwohl das Tempo gedrosselt wurde, ist die Intensität explodiert.

VADER zeigen einmal mehr, dass Brutalität nicht nur aus Geschwindigkeit besteht. Hier geht es um kontrollierte Gewalt, um Riffs, die dir nicht das Gehör rauben, sondern deine Schädeldecke abtragen. Und Peter – dieser nicht alternde Mastermind der Apokalypse – klingt, als hätte er sich mit seinem jüngeren Ich ein Glas Lava geteilt und beschlossen, das Mikrofon danach einfach nicht mehr loszulassen. Das kann man auch am Bandfoto erkennen, wo der Vierer herzhaft in die Kamera lacht. Moment…Lachen????

Wer sich fragt, wie sich über 40 Jahre Bandgeschichte mit gleichbleibender Aggression kombinieren lassen – bitte schön, hier ist die Antwort. Produziert von Scott Atkins (der Mann weiß, wie man Schlagzeug in die Magengrube schraubt) und verziert mit einem Cover von Marcelo Vasco, das zwischen Testament und Dark Funeral pendelt, ist diese EP ein gewaltiger Teaser auf das, was da noch kommen mag. Und wenn das nächste Album auch nur annähernd so gut wird, dann sprechen wir nicht mehr von einem Album – dann sprechen wir von einem Jahrhundertwerk.

Mit Humanihility ziehen VADER einem den Bismarck vom Brötchen. Drei Songs, die nicht nur mit den stärksten Momenten seit Tibi et Igni mithalten, sondern sie teilweise übertreffen. Statt stumpfem Dauergeblaste regiert hier die keulenschwingende Kunst des Midtempo-Riffs – fett, schwer, kompromisslos. Brillant. Einfach nur brillant.


Bewertung: ohne


TRACKLIST

01. Genocide Designed
02. Rampage
03. Unbending 



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