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THE NEW BREED - Wir stellen vor: Vamacara

70er Rock mit Blastbeats





70er ROCK MIT BLASTBEATS


Es kommt ja des Öfteren vor, dass ein Redakteur eine Band aus dem Underground überrascht. In Falle von VAMACARA ging es aber weit über eine „bloße“ Überraschung hinaus und schon beim Lesen des Pressetextes konnte ich es kaum abwarten die Scheibe mir anzuhören. Mehr dazu in meinem Review, als dann die Jungs sich nach dem Review gemeldet hatten stand recht schnell fest, diese Band muss definitiv mindestens in unserem TNB Katalog mit aufgenommen werden und lest nun selbst wie die Band Rede und Antwort gestanden hat.

Bitte stellt Euch kurz vor. Wie kam es dazu, dass ihr euch entschlossen habt eine Band zu gründen? Wie habt ihr euch gefunden?

Vāmācāra ist ein Psychedelic-Doom-Stoner-Death-Black-Metal-XY-Projekt aus Norddeutschland und Polen, das 2015 gegründet wurde. Die 2-Mann-Band war eine Zeitlang Nebenprojekt des Ctulu-Gitarristen A. Ziel war, eine Mischung aus klassischer Rockmusik und extremem Metal zu machen, ohne sich dabei in irgendeiner Art zu begrenzen.

Auf was habt ihr Wert gelegt, als ihr Musiker für eure Band gesucht habt? War es schwierig diese zu finden? Gab es Dinge, die ihr dabei über die musikalischen Qualitäten gestellt habt?

Da die Band nach wie vor nur aus zwei Leuten besteht, passt die Frage nicht ganz. Auf jeden Fall war uns wichtiger, von der Einstellung her auf einer Wellenlänge zu liegen als das über Musikalität zu definieren. Wir würden beide wahrscheinlich nicht von uns sagen, besonders herausragende Musiker zu sein. Im Grunde teilen wir unser Verständnis und unsere Vision von Kunst und Ästhetik. Wenn es nicht Metal wäre, gäbe es sicherlich andere Domänen, in denen wir gemeinsame Ideen verwirklichen könnten.

Worauf lag der Fokus als ihr begonnen habt an dem Album zu arbeiten? Worin unterscheidet es sich zu früheren Aufnahmen? Nennt uns 3 Dinge die euer neues Album zu etwas Besonderen machen.

Wir haben auf „Cosmic Fires: The Enlightenment Reversed“ nicht wirklich versucht, speziell in irgendeine (andere) Richtung zu gehen als auf unserer Debut-EP „Mantras for the Manifold“. Wir haben einfach weiter versucht, unseren Stil zu finden. Dabei haben wir versucht, so viele Elemente wie möglich auszusortieren, die uns durchschnittlich vorkommen. Ich denke, dass unsere Mischung relativ einzigartig ist, worauf Pressestimmen auch regelmäßig hindeuten. Wir haben einen sehr ungewöhnlichen Sound, garniert mit ungewöhnlichen Rhythmen und einer noch nicht so todgefahrenen Thematik. Die manchmal bemängelte Diversität des Materials oder der mutmaßlich mangelnde rote Faden gehört zum Konzept, wenn man sich genauer mit unseren Texten beschäftigt.

Was wolltet ihr mit der Wahl eures Bandnamen ausdrücken, standen auch andere Namen zur Auswahl? Was hat euch dabei bestärkt, Bücher oder besondere Filme?

Ich kann mich eigentlich nicht mehr daran erinnern, ob es wirklich Alternativvorschläge gab. Der Name ist aus dem Sanskrit entlehnt und bedeutet „Pfad zur linken Hand“. Damit steht der Bandname zentral für viele Themen, die wir in den Texten verarbeiten und Einstellungen, die wir teilen. Und das nicht nur in klassisch (anti)christlicher Lesart.

Sind euch Vorbilder wichtig? Haben bestimmte Musiker & Bands euch in irgendeiner Weise beeinflusst, wenn ja welche wären das? Wenn es diese musikalischen Ziehväter bei euch nicht gibt, was ist es dann?

A.: Ich kann mich daran erinnern, dass der Gitarrensound diverser 70er-Bands das erste war, was ich als Kind an Musik faszinierend fand. Insofern haben Bands wie Led Zeppelin oder Jethro Tull sicher einen gewissen Einfluss auf mich. Nach wie vor, wenn man unseren Gitarrensound bedenkt. Musikalisch verwursten wir so viele verschiedene Einflüsse und Inspirationen, dass es müßig wäre, jetzt alle aufzuzählen. Zumal vieles davon unbewusst passiert oder durch „Fehler“ beim Gitarrespielen, die irgendwann ein eigenes Leben annehmen und in Riffs enden, die vorher gar nicht beabsichtigt waren.

N.: Ich denke, wir beide sträuben uns etwas gegen Dogmatismus und Konservatismus. Das bedeutet, dass wir sowohl begrenzte Traditionalisten im extremen Metal ablehnen, aber trotzdem eine nostalgische Schwäche für den organischen Sound der 70er und in Teilen auch 80er haben. Ich selber kann definitiv Judas Priest, Thin Lizzy, Black Sabbath und Dio zu meinen Einflüssen zählen, wie aber auch kontemporäre Akteure, wie z.B. Tribulation, Inculter oder Alcest. Genres sind mir echt egal.

Erzählt uns auf was legt ihr beim Songwriting besonderen Wert? Wie entstehen eure Songs, wer von euch ist dabei insbesondere beteiligt?

A.: Unser Songwriting beginnt meist mit Riffs von mir, zum Teil auch mit Rhythmen, die N. vorgibt, und zu denen ich mir erst mal was ausdenken muss. Meist loten wir verschiedene Riffs in Endlosschleifen aus und probieren verschiedene Rhythmen dazu. Wenn dabei etwas herumkommt, was wir spannend und neu finden, gehen wir von da aus weiter. Oft genug passiert nichts und wir verwerfen die Riffs und fangen dann bei Null an. Songwriting in dieser Band führt leider zu sehr vielen verworfenen Ideen. Aber wir wollen, dass jedes Album wie ein Best-of der vorhergegangenen Proben ist, und möglichst keine durchschnittlichen Filler auf unseren Scheiben landen.

Daran anknüpfend, was sind die Themen, die euch in lyrischer Hinsicht beschäftigen, woraus zieht ihr dabei eure Ideen? Gibt es Texter und Autoren, die euch dabei besonders imponieren?

Wir verknüpfen oft östliche mit westlicher Philosophie und interessieren uns für die okkulte Seite verschiedener Religionen. Oft genug finden sich in den Texten auch Standpunkte zu aktuellen Themen wider, die wir versuchen, in die vorher genannten Interessen thematisch einzubinden. Da alle Glaubenssysteme mit Symbolik und Metaphorik arbeiten, ist es einfach, individuelle, persönliche Aspekte einzubinden und zu verschleiern.

Wo fand euer erste und auch beste Auftritt statt? Bevorzugt ihr eher Club oder Festivalauftritte? Welche wären das? Und wieso eigentlich?

Noch ist Vāmācāra jungfräulich, was Konzerte angeht. Es ist aber einiges geplant für dieses Jahr…

Gibt es Bands, mit denen ihr gern mal auf Tour gehen würdet? Und falls euch ein Veranstalter mal buchen möchte, was müsste er dafür auf die hohe Kante legen?

Sicherlich gibt es die. Aber es ist ja auch oft genug (und zu recht) Vorsicht geboten, wenn man seine Idole trifft. Da Konzerte für Bands aber eh fast ausschließlich aus Langeweile auf der einen und Anspannung auf der anderen Seite bestehen, ist ein Konzert vielleicht ohnehin nicht der passende Ort um seine Helden auszufragen. Was Bands angeht, mit denen man die Bühne teilt, ist mir eigentlich nur wichtig, mit einigermaßen gesitteten und freundlichen Leuten unterwegs zu sein. Auf Diven oder Leute, die Equipment zerstören, kann ich verzichten. Wer uns buchen will, muss uns anschreiben, da Gagen in erster Linie von der Entfernung zum Klub abhängen. Da wir über 5 Städte in 2 Ländern verstreut sind, ist das auf jeden Fall nicht so einfach. Aber machbar.

Was ist das Besondere an eurer Metalszene, in Eurer Heimatstadt? Welche Clubs oder Bands gibt es bei Euch, die man sich unbedingt merken sollte?

A.: Obwohl Warschau Polens Hauptstadt ist, ist das Netz von Bands hier deutlich kleiner als in Schlesien oder anderen Gebieten. Die meisten bekannten polnischen Bands kommen von anderswo. Daher gibt es hier nicht so die Riesenszene, was Metalbands angeht. Polen hat aber auf jeden Fall eine lange Tradition richtig guter Rockmusik, die man heute noch spürt. Für mich ist Fire von Hey das beste Grungealbum, das ich bisher gehört hab, und Maanam von Maanam lässt mich (als Blackmetalgitarristen, wohlgemerkt) regelmäßig staunen und ich frage mich, wie die eigentlich SOO schnell spielen können. Wers nicht wusste: am Wackenwochenende findet in Nordwestpolen das (bisher fast immer kostenlose) Pol And Rock statt, mit um die 500.000 Besuchern und Bands von Testament bis Vader. Vielleicht mal ne Reise in den Osten wert. Beste Clubs für mich sind das B90 in Danzig (direkt auf dem Riesengelände der ehemaligen Werft, definitiv eine Reise wert), VooDoo Club, Hydrozagadka und Progresja in Warschau.

N.: Zu Norddeutschland könnte man viele Worte verlieren. Bester Klub ist für mich immer noch das Bambi im Kulturpalast (HH). Eigentlich trifft man dort nur Bekannte und Freunde. Alles coole Leute, die für die Sache brennen. Ich möchte auch das Headbangers Open Air hervorheben. Wer eine ganz praktische Lektion in Sachen Musikgeschichte braucht, sollte dort dringend mal hin. Bandtechnisch ist es schwierig. Ich will hier niemanden vergessen und deswegen spare ich es mir lieber.

Nach dem aktuellen Release, was sind eure Pläne?

Am meisten Zeit frisst momentan sicherlich die Vorbereitung unserer Minitour im Herbst.

Zum Abschluss, ihr könnt ein paar letzte Worte an unsere Leser richten.

5000 Spotifystreams bringen einer Band ungefähr den Gegenwert eines einzigen verkauften T-Shirts. Wenn ihr Bands unterstützen wollt, kauft Merch und Tonträger direkt von ihnen. Ansonsten sehen wir uns im Herbst in deiner Stadt.




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