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STROMGITARRENFEST V

21. und 22.11.2014 - Berlin @ H.O.F.23

Zu Gast bei Freunden!

Nachdem die letzten Nachwehen endlich verarbeitet sind fühle ich mich nun in der Lage, nach 3 Tagen endlich ein paar Worte über die fünfte Auflage des diesjährigen Stromgitarrenfests los zu werden. Und um es vorweg zu nehmen: Es war wieder eine mehr als elegante Sause, die aber in diesem Jahr in meinen Augen musikalisch etwas krankte, doch dazu später mehr. Dem Publikum schien dies mehr als egal zu sein, denn an beiden Tagen konnte vermeldet werden: Ausverkauft! Die Freudentränchen von Veranstalter Marcus waren am Montag noch nicht getrocknet.



TAG 1

Nachdem ich mich am Freitag durch die Massen schlug, unzählige Hände schüttelte, viele alte und neue Freunde begrüßen konnte und die ersten Muntermacher in mich kippte war es an der Zeit, mit Vae Victis die erste Band des Abends unter die Lupe zu nehmen.

Um es relativ kurz zu machen, das was mir da aus den Boxen entgegenschallte war ein undefinierbarer akustischer Brei aus dem man nicht wirklich erkennen konnte, was die Band da eigentlich spielte. War das nun Black Metal? Irgendwas thrashiges? Man konnte es nur erahnen, was allerdings definitiv nicht am Mix unseres allseits beliebten und berüchtigten Jacky Lehmann lag, der das ganze Wochenende den Bands und den Besuchern die komplette Bandbreite seines Könnens kredenzte. Vielmehr lag es an der Undefinierbarkeit der Töne aus den Instrumenten der Mecklenburger, die dementsprechend beim Publikum auch kaum Applaus ernteten. Ok, im Arbeitszeugnis wird wahrscheinlich stehen „waren stets bemüht“ und die S.D.I. Coverversion von „Megamosh“ riss schon noch etwas raus, doch alles in allem war das zu wenig. Rogash Fronter Erik jedenfalls blickte sorgenvoll aufgrund des Zuschauerschwunds während des Auftritts bei Vae Victis, ob er und seine Kapelle die Leute wieder einfangen könnten…

Setlist Vae Victis
Barfly
Evilution
The Green
Black Fucking Thrash Metal
Voices From The Past
For You
Deadhead Hurricane
Megamosh

Rogash konnten…und wie! Der technisch hervorragend intonierte Todesstahl in Anlehnung an alte Suffocation oder Immolation konnte erneut mächtig überzeugen und blies die vorher verklebten Ohren der Zuschauer wieder frei. Auch wenn das Publikum scheinbar noch nicht den alkoholtechnischen SGF Pegel intus hatten und somit die Reaktionen auf der Bühne vielleicht etwas mau ankamen. Egal mit wem ich sprach, alle zeigten sich von der Thüringer Todesblei Walze begeistert und fragten mich viel über die Band aus…und ich gab bereitwillig und gerne Auskunft, denn Rogash sind nicht nur auf CD, sondern auch live immer wieder ein Garant für großartigen Spaß, was auch die abschließende Coverversion des Sepultura Klassikers „Refuse/Resist“ bewies. Wer es noch nicht hat sollte sich dringend „Supremacy undone“ zulegen, um sich dieser hervorragenden band bewusst zu werden. Rogash waren an diesem ersten Tag definitiv auf der Gewinnerseite…was ein nagelneuer Hoodie in meiner Sammlung bestätigte. Top!

Setlist Rogash
Despise (Intro)
Less Emotion
Forsaken
Desolate
Spearheaded
Soulrust
I, Voracity
Kingdom of Grief
Rogan Abomination
Refuse / Resist

Viele meiner Bekannten im H.O.F. freuten sich nun unbändig auf die Recklinghausener Death Walze, die sich auch nicht lange bitten lies und einen unfassbar fetten Beat auf’s Parkett zauberte. Da rotierte das fachkundige Publikum und die nicht ganz so mit der Band Vertrauten standen zum Teil mit offenen Fressleisten in der Gegend herum, den Sabiendas als „großartig“ zu bezeichnen, wäre fast die Untertreibung des Wochenende. Ich gebe ehrlich zu, dass mich das Album „Restored to life“ nicht so aus den Latschen gehauen hatte, doch live hat die Combo einfach Größe und eine unbändige Gewalt. Das waren einfach nur herrliche akustische Gewaltausbrüche, die vom komplett durchdrehenden Volk vor der Bühne entsprechen honoriert wurden. Dass die Band dazu auch noch tierisch fannah und mehr als freundlich jeden Wunsch nach dem Gig erfüllte, ist ein weiterer Sympathiepunkt. Eine der absoluten Hauptgewinner des gesamten Wochenendes.

Setlist Sabiendas
Restored to life
Worse than death
Prophets of blood
Cabron hijo de puta
Column of skulls
Retributionist
The art of leng Tch’e
Blood drenched rack

Mein Wochenend Champion enterte danach die Bühne, zerlegte diese fachmännisch und hinterließ einen rauchenden Haufen Brennholz. Witchburner trafen mit ihrem ultragroben Thrash Metal nicht nur meinen, sondern auch den Nerv der meisten Anwesenden, die nun komplett steilgingen und die Fuldaer komplett abfeierten. Der Sound war nahezu perfekt und die Band ließ sich von den fast ausufernden Publikumsreaktionen mitreißen und schredderten Alles…aber wirklich komplett ALLES in Grund und Boden. Ich vergas sogar meinen Most nachzufüllen, da ich nicht eine Sekunde dieses energiegeladenen Auftrittes verpassen wollte. Musikalisch ein Ultrahammer, das Stageacting vom allerfeinsten und überhaupt einfach nur eine absolute Messe! Bestätigte auch unser Redaktionsküken Franziska, die die Jungs tags darauf in Bamberg nochmals zur Zerstörungstour antreten sah. Alle Daumen hoch!

Setlist Witchburner
Sermon of profanity
Kill
Steel triumphator
Possession
Blasphemic assault
Grave desecrator
Never surrender
Break the skulls
Hexenhammer
Blood of witches
Hammer of destruction
Bloodthirsty eyes
Ultra violence
Possessed by hellfire
Witchburner
Path of the sinner

Mit dem Headliner Manos hatte ich anfangs ziemliche Probleme, denn ein älterer Auftritt beim With Full Force war mir noch vor Augen, bei dem das Trio mit Klospülungen bewaffnet auf der Bühne herumtobten und bei mir eher Missfallen als Begeisterung auslöste und als ich weit vor dem Gig sah, wie die Crew an einer grünen Plastikrutsche herumbastelte, schwante mir bereits Böses. So war es dann auch, denn musikalisch kann das Trio aus Querfurt nun wirklich nichts reißen, dafür aber mit der „Action“, die vom Publikum kurioserweise dankend angenommen wurde. Ok, der Unterhaltungswert war schon hoch, vor allem wie der allseits bekannte Keks Grinder zusammen mit Postmortem Schlagwerker Max die besagte Rutsche mehrfach „berodelte“ und dabei das teilweise begeisterte, teilweise etwas entrückt dreinblickende Publikum auf’s angenehmste unterhielt. Ansonsten? Naja…muss ich nicht unbedingt noch einmal haben. Also ab ins Taxi und Richtung Heimat gegondelt…erstaunlicherweise recht fit…

TAG 2

Dachte ich zumindest, doch meine Birne sagte was anderes und somit quälte ich mich dann doch etwas angeschlagen zum 2.Tag der gitarrentechnischen Unterhaltungsmusik in Richtung H.O.F.23, trank dort zur Überraschung Vieler eine Cola und beobachtete das Treiben aus (diesmal) sicherer Entfernung.

Bereits im letzten Jahr durften die Berliner von Hellfist im Rahmen des SGF Warm Ups das Blackland zerlegen und taten dies so fulminant, dass ich mich so richtig auf die Bande freute, die dann auch ordentlich Arsch traten und den Leuten eine erneut feine Mischung aus Death und Thrash Metal boten, wobei einmal mehr Frontfrau Sarah ihren Kollegen die Schau stahl, denn stimmlich zwar locker als kleine Schwester von Sabina Classen durchgehend, von der Körpergröße eher Bilbo Beutlin (nicht dispektierlich gemeint) rotzte die Gutste so derbe ins Mikro, dass Vielen die Kinnlade herunterfiel. Sauber zerlegt und immer wieder gerne. Wann gibt’s endlich mal was auf Konserve, Freunde?

Setlist Hellfist
Nuclear War
Earth Cancer
Movement Of The Insane
Step Into The Machine
Execution Roulette
The Animal Within

Im Vorfeld von mir etwas sträflich vernachlässigt konnten Prowler dann aber doch vollends überzeugen und boten den Leuten eine feine Mischung der 80er Jahre an, die dankend angenommen und vielerorts mit heftigem Kopfnicken gehuldigt wurde. Die Leipziger hatten einen amtlichen Sound und gaben mächtig Gas, überzeugten mich durchweg und konnten zum Ende mit dem Saxon Klassiker „Princess of the night“ sogar ober Saxon-Drohne Jacky hinter den Reglern ein breites Lächeln abringen. Bislang nicht großartig auf dem Schirm gehabt, muss ich zukünftig die Bande im Auge behalten…

Setlist Prowler
Paranoia
Motorcycle of Love
Freedom
Stallions of Steel
Out of the Night
Prowler
Princess of the Night

Die Schweizer Bölzer waren dann mal wieder etwas Außergewöhnliches für die Leute, die das Duo vorher noch nie gesehen haben. Und trotz der ungewöhnlichen Konstellation von lediglich einer Gitarre und Drums, kommt die Mucke ziemlich differenziert aus den Lautsprechern und konnte Einige durchaus überzeugen. Viele aber auch nicht, denn die Dichte am draußen aufgebauten Bratwurst Stand nahm dann doch in Proportion zur etwas langatmigen Performance der Beiden exorbitant zu. Dennoch sind Bölzer absolut eine Bereicherung der Szene und weiterhin beaobachtenswert.

Die King Diamond / Mercyful Fate Verehrer von Attic konnten danach in meinen Augen mächtig abräumen, profitierten von einem glasklaren Sound und begeisterten mich komplett. Allerdings hörte ich vereinzelt Stimmen, die der Band eine etwas zu große Nähe zu besagten Originalen bescheinigten, sich dennoch aber von einer fetten Performance beeindrucken und die Mannen um Frontbarden Meister Cagliostro ein ums andere Mal hochleben ließen. War auch sehr fett und definitiv eine Wiederholung wert!

Setlist Attic
Intro
Sanctimonious
Join the Coven
Intro
Satan's Bride
Edlyn
Intro
The Invocation
The Headless Horseman

Portrait ist bei manchen so eine „Love it or hate it“-Band, wobei ich mich noch nicht so recht entscheiden kann, wo ich die Schweden einordnen soll. Auch der hier dargebotene Set konnte mich in meiner Entscheidungsfindung nicht ganz unterstützen, denn mucketechnisch waren die Jungs aus dem Wikinger-Ländle mehr als ansprechend, da wehten die Matten wie in den guten alten Zeiten, doch gesanglich lag Fronter Per Lengstedt ein ums andere Mal etwas schief in der Luft und trübte somit ein bis dahin durchaus ansprechendes Gesamtbild. Dennoch gingen auch hier die Leute gut ab (lag vielleicht auch an dem immer weiter ansteigenden Alk Pegel), gaben Portrait hervorragendes, applaustechnisches Feedback und ließen somit den Auftritt zu einem Gesamterfolg werden.

Setlist Portrait
At the ghost gate
Bloodbath
In time
Black easter
Beware the demons
We were not alone
Beast of fire

Dass die SGF Crew mit Primordial dieses Jahr einen zugkräftigen Headliner geholt hatten, war mir anfangs noch nicht so klar da ich eigentlich dachte, dass dieses Festival für die Iren vielleicht etwas zu „hart“ sei…doch Pustekuchen! Hier zeigte sich nun, dass die Halle nicht nur ausverkauft war, sondern die Massen auch regelrecht nach der Mucke der Mannen um Ausnahmefronter Alan lechzte. Dazu passte natürlich hervorragend, das just an diesem Tag das neue Album „Where greater men have fallen“ das Licht der Welt erblickte und die neuen Songs sich perfekt in die großartige Hitliste der Jungs einfügten. Da war wirklich Begeisterung pur im H.O.F.23 und selbst Veranstalter Marcus ließ es sich nehmen, über die Köpfe der Zuschauer hinweg eine Crowdsurf Einlage einzulegen. Es doomte an allen Ecken und Enden und selbst Soundmann Jacky zeigte sich begeistert angesichts dieser großartigen Performance. Ein mehr als würdiger Abschluss eines erneut großartigen Stelldicheins hartwursttechnischer Gesangsgruppen.

Abschließend sei noch einmal allen Beteiligten gedankt, die das Stromgitarrenfest jedes Jahr aufs Neue zu einem absoluten Highlight machen und somit die Vorfreude auf eine weitere Auflage nähren, die wohl definitiv stattfinden wird. Wo scheint allerdings noch nicht geklärt, da der H.O.F. wohl für solche Veranstaltungen nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Schade, denn gerade auch die Location war jedes Jahr mit dafür verantwortlich, dass sich alle Anwesenden so wohl fühlten. Egal und selbst wenn es Open Air stattfinden sollte…ich bin definitiv 2015 wieder mit von der Part(y)ie.

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