Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (02/24)

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Was? Guck dir mal die Länge der Songs an...

Bei den Helenen gibt es eine einfache Formel: Wo Suicidal Angels draufsteht, ist auch Suicidal Angels drin. Seit nunmehr 13 Jahren und fünf Alben kann man ganz klar feststellen, dass sich aus der einstigen Nachwuchshoffnung ein mehr als etablierter Act entwickelt hat, der heuer auf seiner ersten groß angelegten Headliner Tour sämtliche Club in Schutt und Asche verwandelte. Dazu noch ein fantastisches neues Album namens "Divide and conquer", welcher ganz klar die momentane Krönung der Schaffensphase darstellt. Doch statt in irgendeiner Form abzuheben, sind die Griechen immer noch fannah, höflich, nett und freundlich zu Jedem, der mit ihnen einfach  mal nur ein Bier trinken will. Wir jedenfalls schnappten uns Sänger, Gitarrist und Bandchef Nick im Vorfeld des am gleichen Abend stattfindenden Gastspiel im Berliner K17 und quetschten ihn ein wenig aus. Das uns der mehr als aufmerksame Junge nebenbei auch die ganze Zeit mit frischem Bier versorgte trägt nicht minder zu der Steigerung der Sympathie bei. Als erstes fiel sein Blick jedoch auf unsere beiden, kurz vorher erworbene Vinyl Versionen des aktuellen Albums...

Du kennst das Album?

(lacht) Ja, ist mir geläufig…

Hast Du eigentlich jemals von der schwedischen Death Metal Band Evocation gehört?

(überlegt) Nee. Wieso?

Ihr letztes Album von 2012 beinhaltete ebenfalls einen Song namens „Divide and conquer“, den eigentlichen Super Hit…

Du bist Dir da ganz sicher?

Absolut!

Hm, nee, keine Ahnung. Ich kann also den „Vorwurf“ des Plagiats weit von mir weisen. (lacht) Daher habe ich im Vorfeld exakt recherchiert, ob es irgendetwas mit diesem Namen gibt und nichts gefunden. Wenn da was gewesen wäre, hätte ich das Album definitiv nicht so genannt.

War ja auch nur ein Song Name. Auf jeden Fall ist „Divide and conquer“ ein verdammt starkes Stück Metal geworden. Dazu der Charteintritt in Deutschland. Du müsstest doch eigentlich mehr als zufrieden sein…

Auf jeden Fall, denn „Divide“ ist das mit Abstand beste Album, was wir bislang abgeliefert haben. Klar sagt man das von jedem neuen Album und soll keinesfalls despektierlich gegenüber unserer anderen Veröffentlichungen klingen, aber hier haben wir wirklich was Einzigartiges für uns geschaffen. Natürlich war „Bloodbath“ für uns zum damaligen Zeitpunkt ebenfalls das beste Album, was wir hätten aufnehmen können. So hat halt jeder Zeitraum sein eigenes Album, welches uns immer weiter nach vorne bringt, um beim nächsten wieder eine Schippe drauf zu legen. Noch ein Bier?

Ja gerne. Du hast nicht zufälligerweise mal als Kellner gearbeitet?

Hahaha, nein. Ich bin einfach der Meinung, dass wenn mir jemand mit Respekt gegenüber tritt, dieser ebenso behandelt werden muss. Und ich bin einfach ein guter Gastgeber (lacht). Aber um auf Deine Frage zurück zu kommen…wir wollen uns einfach nicht selber recyceln, sondern versuchen, immer wieder etwas für uns Neues zu kreieren. Alles andere macht für uns einfach keinen Sinn. Wenn wir der Meinung sind, dass es ein Song wert ist, auf eines unserer Alben zu kommen, dann packen wir ihn rauf. Ganz einfach.

Ihr ward mit der Scheibe ja auch aufnahmetechnisch ganz schön auf Achse…

Ohja, da sind wir diesmal ganz schön rumgekommen. Die Gitarren haben wir in Athen aufgenommen, dann nach Deutschland, um den Rest aufzunehmen, von da aus weiter, um im Studio eines Freundes die Drums aufzunehmen und dann nach Schweden, um mit Fredrik Nordström den Mix und das Mastering zu machen, wobei wir da nicht unbedingt wussten, was uns erwartet, da Fredrik lange keine Thrash Platte mehr gemacht hatte. Aber er hat einen fantastischen Job gemacht und exakt das herausgeholt, was wir uns vorgestellt haben.

Ist eigentlich Mystic Prophecy Frontmann Lia als Produzent mittlerweile Euer fünftes Bandmitglied?

(lacht) Lia ist im eigentlichen Sinne kein Produzent, sondern ein Freund für uns und hat einfach das Gespür für die Musik im Allgemeinen.

Ein echter Metalhead eben…

Auf jeden Fall! Ein positiv Verrückter, der immer mehr zu unserem guten Freund wurde und exakt weiß, wie er uns zu greifen hat. Aufgrund des Altersunterschieds sieht er uns alle, glaube ich, als seine jungen Cousins, quasi als Familie. Wenn wir in Deutschland unterwegs sind, ruft er oft an und fragt, wie es uns Arschlöchern so geht (lacht). Außerdem ist es natürlich einfach für uns mit ihm zu arbeiten, da er als Grieche auch dieselbe Sprache spricht.

Erkläre mir doch mal die Unterschiede von „Bloodbath“ zu „Divide…“. Ich hatte in der Vergangenheit immer so ein klein wenig das Problem, dass ich Eure Album, trotz der augenscheinlichen Stärke, immer ein wenig gleichklingend fand…

(etwas entrüstet) Ehrlich? Kann ich ja mal so gar nicht stehen lassen. (schnappt sich eines der von uns gekauften Alben…). „Seed of evil“…7 Minuten, „Control the twisted mind“…7 Minuten, „White wizard“…10 Minuten…

Ok, die Länge der Songs sind wirklich ein riesiger Unterschied…

(Gelächter) War nur Spaß, aber ich finde schon, dass man auf „Divide…“ eine ganze Menge neuer Sachen findet. „Bloodbath“ war etwas atmosphärischer, dunkler mit einigen oldschool Death Metal Elementen versehen, wo hingegen „Divide…“ alleine schon von der Produktion einen ganz anderen Touch hat. Sehr sauber, aber weitaus aggressiver, einfach in meinen Augen moderner. Außerdem ist der Titel ein großer Unterschied (lacht). Nee im Ernst, es beschreibt die Situation von vielen in ihrem normalen Leben. Da passt auch die Geschichte zu „White wizard“ sehr gut zu, denn sie handelt von einem Freund, den ich lange Jahre nicht gesehen hatte und komplett überrascht war. Als wir uns das letzte Mal vor 8 Jahren trafen, war er total abgefuckt, auf Heroin und allen Drogen, die es so gibt, doch er hat sich da selbst und ganz alleine wieder rausgezogen. Davon war ich dermaßen beeindruckt, dass ich diesen Text schrieb und ihm widmete. Der Song an sich stand schon eine ganze Weile vorher, nur der Text fehlte und da ich ihn seit der Schule kenne, war mir dieser Text ein richtiges Bedürfnis.

Was für ein Gefühl ist es, von der Cover Ikone Ed Repka das Titelbild verpasst bekommen zu haben?

Großartig! Da gibt es eine witzige Geschichte hinter. Ich hatte Ed Repka gar nicht mehr auf dem Schirm, als ich irgendwo durch Europa reiste und plötzlich eine Email auf dem Handy von ihm hatte, wo eine halbfertige Skizze zum Cover angehängt war. What the fuck!!! Ich dachte sofort: Das ist es! Meine Antwort war dementsprechend knapp: Danke, das ist es! Zwar war die Skizze da noch in schwarz/weiß, aber das Bild entsprach exakt dem, was wir mit dem Albumtitel ausdrücken wollten. Die Farben dazu passen noch besser, obwohl ich bei lila dann doch etwas unsicher war (lacht).

Gibt es denn auf Tour eine Konkurrenz mit Lost Society, dessen Artwork ja ebenfalls von diesem genialen Künstler stammt…

Hahaha, nein unseres sieht eh besser aus. Aber das ist Quatsch, jeder steht auf das, was er hat und er macht einfach fantastische Arbeiten.

Ihr seid verdammt oft auf Tour. Immer noch pure Lust oder so langsam „Business as usual“?

Willst Du mich verarschen? Wenn ich in meinem erlernten Beruf als Maschinenbau-Ingenieur arbeiten würde, könnte ich einen Haufen Geld verdienen und müsste nicht andauernd in der Weltgeschichte herumreisen. (lacht)

Na ich meinte damit eher, dass ich Euch, glaube ich, nun mittlerweile zum fünften oder sechsten Mal in Berlin live sehe…

Danke für Deinen Support, hahaha. Es gibt bei Tourneen nur 2 Optionen, wenn du in den Tourbus steigst: Entweder du hasst, oder du liebst es. Für mich ist es wie eine Sucht, der ich immer wieder nachkommen muss. Wenn ich dann nach eineinhalb Monaten nach Hause komme, gelangweilt auf dem Bett liege, mit Leuten einen trinken gehe oder mir einen blasen lasse, fehlt mir einfach was und ich will am liebsten sofort wieder los. Es fehlt dann irgendetwas. Das letzte Mal waren wir vor knapp einem Jahr unterwegs und es hat so dermaßen gejuckt…aber wir sind ja wieder da!

Die Zusammenstellung dieser Tour ist ja auch ein Leckerbissen für jeden Thrasher: Excarsis, Lost Society, Fueled by Fire und Ihr…

Es ist unsere erste offizielle Headliner Tour und die Zusammenstellung ist wirklich fett. Für mich ist es wie ein Revival aus alten Zeiten, wo permanent irgendwelche geilen Thrash Packages unterwegs waren und die Reaktionen Abend für Abend der Leute bestätigen mich in meiner These. Die letzten 10 Shows waren einfach der Hammer und am Ende jeder Show standen die Leute mit einem fetten Grinsen vor der Bühne. Das ist der Grund, warum ich Musik mache und auf die Bühne gehe. Noch ein Bier?

Gerne. Wie läuft es eigentlich mit den anderen Bands im Bus? Die Finnen sind ja bekannt für ihre Trinkfestigkeit, Fueled sind ebenfalls Feierbiester und auch der Grieche trinkt gerne mal einen. Ist da jeden Abend Party angesagt?

Jeder respektiert hier im Bus die Grenzen, die Personalität jedes Einzelnen und auch die Tatsache, dass man mal Ruhe braucht. Dennoch heben wir auch mal zünftig einen, das gehört ja zwangsläufig dazu (grinst). Unsere Landsleute von Exarsis haben ja ihren eigenen Van. Von daher ist manchmal etwas ruhiger, als mir vielleicht selbst lieb ist…hahaha

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