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GRAND MAGUS | EVIL INVADERS | ELM STREET

04.11.2017 – Berlin @ Columbia Theater

Im Vorfeld zu diesem Event recherchierte ich mal, wie oft ich die beiden heutigen Hauptprotagonisten bereits auf der Bühne erleben durfte. Das Resultat: GrandMagus 8 mal und die EvilInvaders seit 2014 bereits zum 12.mal. Alter Schwede möchte man in Anbetracht der Herkunft der Hauptband fast sagen und dennoch freute ich mich bereits Wochen vorher darauf, JB, Fox und Ludwig endlich mal wieder live bewundern zu dürfen, denn auf der Bühne hat mich das Trio bislang noch nie enttäuscht. Auch auf die völlig aufgedrehten Belgier freute ich mich, denn das aktuelle Album „Feed me violence“ bedurfte einer livehaftigen Begutachtung.

Bis es allerdings soweit war, musste ich die Australier von Elm Street über mich ergehen lassen, die mich schon auf CD nicht überzeugen konnten und diesen Eindruck auf der Bühne bestätigten. Altbackener Heavy Metal, gesanglich eine Variante eines an Nasennebenhöhlen Vereiterung erkrankten Chris Boltendahl (obwohl der da auch besser klingen würde) und viell zu viel künstlich aufgesetzte Trueness, die bei mir zu keinem Zeitpunkt Erregung herbeirief. Komischerweise stand ich allerdings mit meiner Meinung allein auf weiter Flur, denn das bereits jetzt zu diesem frühen Zeitpunkt recht ansehnlich gefüllte Theater zollte dem Trio aus Down Under mehr als Respekt und feierte die Band gnadenlos ab. Verstand und verstehe ich nicht, denn musikalisch fallen mir auf Anhieb 10 andere Bands ein, die das Quartett locker an die Wand genagelt hätten. Dennoch…es heißt „Anheizer“ und dem Attribut wurden Elm Street durchaus gerecht. Was interessiert da schon die Meinung eines einzelnen Grantelkopfes?

Face the reaper
Kiss the canvas
Heavy Metal power
Heartracer
Barbed wire metal
Metal is the way

Da sind natürlich die hyperaktiven Belgier EvilInvaders eine ganz andere Hausnummer und obwohl ich im Vorfeld etwas skeptisch war, ob der pfeilschnelle Thrash überhaupt ins Vorproramm von GrandMagus passen würde, belehrte mich die Reaktion des nun proppenvollen Auditoriums eines Besseren. Da die im Arsch eines jeden in diesem Quartett spielenden Musikers befindliche Batterie aufgeladen zu sein schien, ging es gleich in die Vollen und jeder Quadratmillimeter der Bühne wurde voll in Beschlag genommen. Joe und Max prügelten sich um die besten Riffs, Basser Joeri ließ permanent das Haupthaar kreisen und Drummer Senne war permanent am grinsen und verlieh der bereits vorhandenen Spielfreude der Truppe einen weiteren optischen Reiz. Da machte es auch gar nichts, dass bei einigen Riffs von Max sein Sender den Dienst quittierte und somit nur die Hälfte zu hören war, das Volk brodelte und startete mehre Pits vor der Bühne.

Klar lag das Hauptaugenmerk auf Material des neuen Albums, doch auch ältere Favoriten der Marke „Victim of sacrifice“ fanden den Weg in die Setlist und untermauerten den herausragenden Status, den sich EvilInvaders in den letzten Jahren erspielt haben. Überhaupt macht es immer wieder Spaß, die Jungs aus dem Land der Pommes live zu erleben und nach diesem energetischen und großartigen Gig bleibt nur noch die Frage offen, wann das Quartett seine erste eigene Headliner Tour stemmen wird. Zeit dafür wäre es und ich wäre definitiv auch ein dreizehntes Mal mit am Start. Danke Freunde, es war ein gnadenloser Abriss und eine unbändige Freude!

Mental Penitenciary
As life slowly fades
Pulses of pleasure
Tortured by the beast
Suspended reanimation
Broken dreams in isolation
Feed me violence
Stairway to insanity
Oblivion
Raising hell
Victim of sacrifice

Das Schöne an vielen Konzerten denen ich in letzter Zeit beiwohnen durfte ist die Tatsache, dass musikalische Vielfalt scheinbar wichtiger als irgendwelche marktstrategische Analysen zu sein scheinen, denn ansonsten wären die Packages nicht so abwechslungsreich gehalten wie beispielsweise am heutigen Tag. Dennoch war nun klar, weshalb die grob geschätzten 500 Leute ins Columbia Theater gepilgert waren, denn gleich bei Erklingen des markanten Riffs zu „I, the jury“ drehte das Publikum vollkommen frei, sang jede Textzeile fehlerfrei mit und klatschte sich im Takt die Handflächen wund. Nichts erinnerte mehr an das Konzert anno 2013, wo man im Vorfeld lediglich 22 Tickets absetzen konnte und die Halle mit einem schwarzen Vorhang geteilt wurde. Die Leute hatten Bock und die Band offensichtlich auch, denn die Energie des schwedischen Trios übertrug sich sofort auf alle Anwesenden, die gleich beim zweiten Song „Varangian“ die Gelegenheit bekamen, den Refrain allein mitzusingen, was dem manchmal etwas mürrisch dreinblicken Grand Magus Chef JB ein breites Lächeln abrang. Ich fand den Gitarrensound ein klein wenig zu matschig, doch der Druck der aus den Boxen kam, machte dieses kleine Manko locker wett. Außerdem wäre es ja langweilig, wenn ich nix zum Meckern hätte, oder?

Doch das war wirklich Jammern auf allerhöchsten Niveau, denn alleine das Drumsolo von Ludwig, der einmal mehr mit lediglich eine Hänge- und einer Standtom auskam, war das halbe Eintrittsgeld wert und wurde mit donnerndem Applaus angemessen honoriert. Auch der Blick auf die Setlist zeigt, welch ein fantastisches Repertoire GrandMagus nach all den Jahren mittlerweile vorzuweisen haben und das die Fans dieses auch verinnerlicht haben. Wenn man immer wieder dem Berliner Publikum eine gewisse Lethargie vorwirft, so führte das hier heute anwesende und völlig auskreisende Publikum diese These ad absurdum. Es wurde gesungen, geklatscht und nach jedem Song frenetisch applaudiert, so dass die Band nach dem Verklingen ihrer Hymne „Hammer of the north“ zufrieden, glücklich und hoffentlich befriedigt den Weg zum nächsten Auftrittsort antreten konnten. Ein wirklich musikalisch großartiger Abend war damit zu Ende und beim abschließenden Bierchen hörte ich viele noch einzelne Textpasssagen von GrandMagus singen. Sowas nennt man wohl Nachhaltigkeit. Tolles Event und bis zum nächsten Mal.

I, the jury
Varangian
On hooves of gold
Steel versus steel
Forged in iron-Crowned in steel
Ravens guide our way
Freja’s choice
Drum solo
Iron will
Like the oar strikes the water
Triumph and power
Valhalla rising
Silver into steel
Hammer of the north

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