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ANTIOCH – Antioch VII:Gates Of Obliteration (2024)

(9.081) Maik (8,0/10) Heavy Metal


Label: Iron Shield Records
VÖ: 27.09.2024
Stil: Heavy Metal






Als ich vor etwa drei Jahren die EP „Antioch V“ der Kanadier ANTIOCH in meinem Rezensionsordner fand, war ich irgendwie noch nicht so beeindruckt von der Mucke. Sie hatte zwar einige gute Ansätze, aber ich hatte wohl an dem Tag ein linksdrehendes Bier erwischt. Nun ja, schlecht können die Jungs ja dank ihrer Herkunft nicht sein. Die Band stammt nämlicherdings aus der Provinz Ontario, und diese Gegend hat ja schon einige edle Metallarbeiter hervorgebracht. Ich erwähne hier nur ANVIL, AHHIHILATOR, RAZOR oder INFERNÄL MÄJESTY. Außerdem sind ANTIOCH Fans von JUDAS PRIEST. Das adelt schon mal von selbst.

ANTIOCH haben sich eher dem traditionellen Heavy Metal der Achtziger verschrieben, zudem sind das echte Fleißbienchen, denn nach ihrem letztjährigen Longplayer „Antioch VI: Molten Rainbow“ schieben sie nun schon wieder eine Langlaufscheibe in die Regale. Wie vielleicht schon bemerkt worden ist, nummerieren ANTIOCH ihre Platten, so auch das neueste Machwerk, welches auf den Titel „Antioch VII: Gates Of Obliteration“ hört.

Schon gleich mit dem Anfang zeigen die Kanadier, wo der Frosch in der achten Dekade des vorigen Jahrhunderts die metallischen Locken hat. Schon der Sound lassen Altmetallschergen wie mir wohlige Nostalgieschauer über das moosbewachsene Gebein rieseln. Natürlich ist der Sound trotz aller Authentizität fett und gewaltig.

Ja, wie gesagt, achtziger Heavy Metal. Allerdings scheint mir bei einigen Tracks ein wenig Punk durchzuscheinen, zumindest bei den Gesangslinien, ansonsten wird ordentlich die alte Schulbank gedrückt. Im Grunde könnte ich jetzt Olafs Rezension von „Antioch VI: Molten Rainbow“ abschreiben, aber das würde unser Obermotz natürlich merken und mich unvermittelt mit der nächsten Trällerelsenscheibe abstrafen (die kommt eh, da kannste Dir druff verlassen-Olaf).

Wie schon des Öfteren bemerkt, erfinden ANTIOCH das Metalfahrrad keineswegs neu. Das Thema Innovation lassen wir also mal beiseite. Die Ontarianer (oder sagt man Ontarionesen?) nehmen einfach den alten, leicht angerosteten Drahtesel und drehen damit frohgemut ihre Runden. Das geht mal schneller, mal langsamer, aber immer mit genügend Luft im Reifen. Ein Fahrrad als Zeitreisemobil? Warum nicht? Ob nun Stanislav Lems Chronozykel oder die TARDIS, Hauptsache old school.

Die Mucke hat irgendwie einen Touch von altem Teutonenmetal, FAITHFUL BREATH und so was, und klingen in den Gesangsparts und den Hohohoho-Chören, wie in „Tired Of Fire“ ein wenig wie die TOTEN HOSEN auf Englisch. Vokalsozialist Nicholas liegt nämlich gern mal ein halbes Tönchen daneben, was den leichten Punkeinschlag bewirkt.

Die Rhyno-Brothers kümmern sich derweil um Bass, Gitarre und Drums. Schade, den Nashorn-Gag hat Olaf schon gemacht. Nun ja, da auf dem Bandphoto vier Mannen abgebildet sind, schätze ich mal, dass da für live noch ein Hilfsantiochianer angeheuert wird.

Richtig gut Furchen zieht „Onward With Obliterartion“, der an den geilen „Hang The Eagle“- Track von „Antioch V“ erinnert und regelrecht an den Grenzen des Thrash kratzt. Wie ich schon damals schrieb, sind solche Songs das metallische Salz in der ANTIOCHsuppe. Davon bitte, bitte mehr!

Dagegen wirkt das darauffolgende „All Gods, All Masters“ richtig schlafmützig. Dagegen treibt dann „Understand“ trotz seiner Länge von über sechs Minuten wieder fettere Nägel ins Treibholz. Das sind für mich die Stärken der Band. Wenn sie so richtig mal Kniegas geben und der Sänger eher im Scream-Modus agiert, fetzen die Knaben ordentlich ab.

Dass die Kollegen PRIEST- Fans sind, hatte ich ja schon angemerkt. Ob nun der Titel des Songs „Point Of Entry“ etwas damit zu tun hat, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hat der Track den einen oder anderen PRIEST- Vibe. Ein bisschen ANVIL schaut auch ums Eck, hähä.

Um Ende legen ANTIOCH noch mal einen ganz langen Riemen auf die Orgel, denn „In The Throes Of Arcane Lust“ schlägt die siebenheinhalb-Minuten-Marke. Beginnen mit bluesig/countryesken Gitarrenklängen wird es daraufhin geradezu doomig schleppend. Dann nimmt der Song Stück für Stück Fahrt auf, wechselt über einen Midtempopart in die schon von mir goutierend erwähnte Tempo/Scream- Sparte.

Auch mit „Antioch VII: Gates Of Obliteration“ pflegen die Kanadier den Spirit der frühen Achtziger und scheren sich einen Köttel um irgendwelche Innovationen oder gar Originalität. Wie ich schon anmerkte, sind sie in höherer Gangart und Screamvocals richtig geil, im Midtempobereich hakt es noch ein wenig. Aber für nen Achter hat’s auch diesmal gereicht.

Anspieltipp: „Onward With Obliteartion“ und „Understand“


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Frozen Highway
02. Legend Of Tudohm
03. Tired Of Fire
04. Onward With Obliteration
05. All Gods, All Masters
06. Understand
07. Point Of Entry
08. In The Throes Of Arcane Lust



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