Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (02/24)

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KEINE BAND MIT DIESEM NAMEN?



Yeah, frischer, knalliger und immer nach vorne preschender Thrash Metal! Sowas hört Papa ziemlich gerne und von daher stehen die Dänen von Killing momentan recht hoch in meiner Gunst. „Face the madness“ ist ein bärenstarker und knüppelharter Strauß bunter Riffs, die einem die Gehörgänge in zwei Hälften spalten.

Da mir die Jungs noch relativ unbekannt waren nutzte ich die Gelegenheit, um mit Drummer Jesper unsere New Breed Fragen durchzukauen und stellte fest: Killing haben unser Format verstanden und nutzten diese Plattform mehr als ausgiebig.

Bitte stellt Euch kurz vor. Wie kam es dazu, dass ihr euch entschlossen habt eine Band zu gründen? Wie habt ihr euch gefunden?

Wir kennen uns schon seit vielen Jahren, haben vorher in anderen Bands zusammengespielt und schon eine ganze Weile darüber diskutiert, dass es verdammt spaßig wäre, zusammen eine Thrash Metal Band ins Leben zu rufen, doch lange Zeit passierte diesbezüglich gar nichts. Dann kam unser Sänger und Bassist Rasmus Soelberg dazu, trat uns ein wenig in den Arsch und fragte, ob wir nun endlich das Projekt mal anschieben könnten.

So trafen wir uns dann im Dezember 2013 erstmals gemeinsam in unserem Proberaum und obwohl wir alle in irgendwelchen anderen Bands und Projekten involviert waren, starteten wir mit Killing, doch gerade deswegen dauerte es noch eine ganze Weile, bis wir wirklich in Gang kamen. Aber es war uns von Anfang klar, dass wir 80er Thrash spielen würden, der ganz nah an unseren Helden von früher angelegt sein soll.


Auf was habt ihr Wert gelegt, als ihr Musiker für eure Band gesucht habt? War es schwierig diese zu finden? Gab es Dinge, die ihr dabei über die musikalischen Qualitäten gestellt habt?

Wir alle sind seit Jahren ziemlich gute Freunde, die irgendwann beschlossen, was Neues zu starten und wie ich bereits erwähnte, spielten wir schon in anderen Bands zusammen, wussten also vom jeweils Anderen, was wir von ihm musikalisch erwarten konnten. Wir sind nun nicht die besten Musiker der Welt, doch wir versuchen, von Tag zu Tag besser zu werden du alle gemeinsam etwas zum Songwriting beizutragen. Killing ist Rasmus Holm Sørensen und Snade an den Gitarren,  Soelberg am Bass und  Gesang und  meine Wenigkeit, Jesper  Skousen am   Schlagzeug. Das ist unsere Besetzung und sobald ein Mitglied aussteigt, werden wir die Band auf Eis legen. Es wird niemals eine andere Besetzung als diese geben.

Worauf lag der Fokus als ihr begonnen habt an dem Album zu arbeiten? Nennt uns 3 Dinge, die euer neues Album zu etwas Besonderen machen.

Wir haben uns in erster Linie darauf konzentriert, ein abwechslungsreiches Album zu schreiben. Thrash muss nicht die ganze Zeit ein zur Attacke-geblasener Slayer Angriff sein, obwohl wir solche Elemente ebenfalls zuhauf auf der Scheibe haben. Es gibt einfach viel zu viele Möglichkeiten, musikalische Intensität zu erzeugen.

Wir haben eine Menge Speed Metal Inputs, ein bisschen Heavyness du ein paar Melodien da reingeworfen, die dazu beitrugen, „Face the madness“ ein wenig mehr Abwechslung zu verpassen. Wenn man das Album mit unserer EP und der Single vergleicht hört man deutlich, dass wir uns als Songwriter ziemlich weiterentwickelt und das Niveau deutlich erhöht haben. Wir haben uns zu jedem Zeitpunkt selbst dazu gedrängt, es besser als jemals zuvor zu machen.

Auch in Sachen Produktion haben wir eine ordentliche Schippe draufgelegt, dennoch darauf geachtet, dass unsere Musik weiterhin solch eine rohe Kante hat und nicht poliert oder steril klingt, denn solch ein Sound würde nicht zu uns passen.

Und jetzt willst Du also 3 Dinge wissen, die unser Album zu etwas Besonderem machen. Hmmm. Ich denke, unser Sound hat etwas Besonderes, etwas Eigenes. Wenn man unsere Scheibe mit einigen anderen im Thrash Bereich vergleicht, die in letzter Zeit so auf den Markt gekommen sind, haben diese entweder einen sehr Crossover-lastigen Sound, der sicherlich zu den Bands und deren Musik passt, bei uns eher deplatziert wäre. Außerdem sind viele Produktionen für meine Ohren zu steril, zu clean. Wir haben einen eher trockenen Sound und Jacob Bredahl (ehemaliger Hatesphere Front-Brüllwürfel) hat es geschafft, diesen perfekt einzufangen. Viele Leute, die das Album bereits gehört haben, haben uns einen tollen 80er Vibe attestiert und das macht uns stolz.

Eine zweite Sache wäre die Songs, denn wir haben in ihnen eine ganze Menge Variationen eingebaut, die sie recht eigenständig und einzigartig machen. Man kann jeden einzelnen Song erkennen und vom Rest trennen, was heutzutage auch nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ist. Es ist für uns wichtig, dass die Songs alle einen roten Faden haben, finden es aber ebenso geil, wenn man nicht das Gefühl hat, den gleichen Song zehnmal hintereinander gehört zu haben.

Der letzte Punkt, der „Face the madness“ besonders macht könnte durchaus das Artwork sein. Natürlich ist es sehr klassisch im 80er Style gehalten, doch wir haben versucht, eine Art ikonisches Gefühl einzufangen. Ich denke, dass wir es geschafft haben und der Hörer beim Betrachten des Covers sofort weiß, welche Mucke ihn da erwartet…und vor allem, von welcher Band sie ist (grinst).

Was wolltet ihr mit der Wahl eures Bandnamens ausdrücken, standen auch andere Namen zur Auswahl? Was hat euch dabei bestärkt, Bücher oder besondere Filme?

Es ist heutzutage natürlich extrem schwer, einen passenden Bandnamen gerade für eine Thrash Metal Band zu finden, da die meisten auch schon vergeben sind. Aber wir hatten echt Glück! Nach einigen Brainstormings im Proberaum fiel irgendwann „Killing“ und wir konnten es echt nicht glauben, dass es keine andere Band mit diesem Namen gibt. Es war echt ein Glückstreffer! Selbst Metal Archives konnte uns niemanden nennen und somit war die Sache in Stein gemeißelt. Killing ist ein wirklich feiner Thrash Band Name und passt ziemlich gut zu unserer Musik und den Texten.

Sind euch Vorbilder wichtig? Haben bestimmte Musiker & Bands euch in irgendeiner Weise beeinflusst, wenn ja welche wären das? Wenn es diese musikalischen Ziehväter bei euch nicht gibt, was ist es dann?

Wir hören Thrash, seit wir Teenager waren und gerade die Großen der Achtziger haben uns maßgeblich beeinflusst. Slayer, Kreator, Metallica, Exodus, Annihilator, Sepultura, Megadeth, Sodom…diese Liste ließe sich stundenlang fortsetzen. Wenn man unsere Musik hört, sind diese Referenzen wahrlich keine Überraschung. Wir wollen Killing so oldschoolig wie möglich halten und wenn es irgendwelche Ideen gibt, die ein wenig abweichen, werden diese so lange bearbeitet, bis sie zu unserem Sound passen, oder werden gleich ganz fallengelassen.

Erzählt uns auf was legt ihr beim Songwriting besonderen Wert? Wie entstehen eure Songs, wer von euch ist dabei insbesondere beteiligt?

Es ist ein kollegialer Prozess, denn wir sind alle zu gleichen Teilen am Songwriting beteiligt. Meistens kommen unsere Gitarristen mit irgendwelchen Ideen an und wir machen uns alle an den Aufbau des Songs. Auf diese Weise erhalten wir mehr Input und Möglichkeiten, den Song richtig auszuformen. Wir beschreiten mehrere Wege und nehmen dann immer den, der sich am besten anfühlt. Aus diesem Grund kann es manchmal recht lange dauern, bis ein Song dann komplett fertig ist. Allerdings gibt es manchmal auch den komplett umgekehrten Weg und die Songs schreiben sich fast von selbst und bedürfen keinerlei Überarbeitung.

Daran anknüpfend, was sind die Themen, die euch in lyrischer Hinsicht beschäftigen, woraus zieht ihr dabei eure Ideen? Gibt es Texter und Autoren, die euch dabei besonders imponieren?

Ich glaube, wir sind textlich so eine richtig typische Thrash Band (lacht). Mord, Wahnsinn, Krieg, Böses, Gewalt, Monster und all den Kram, über den wir einfach gerne schreiben. Bis auf Rasmus haben wir alle an den Texten gearbeitet und je mehr daran beteiligt sind, desto spannender wird es, auch wenn es sich meist um dasselbe Zeug handelt (grinst).

Unsere Inspiration kommt aus vielen verschiedenen Ecken. „Before violence strikes“ beispielsweise basiert auf den „The purge“-Filmen und „1942“ ist eine Hommage an die dänische Widerstandsbewegung während des zweiten Weltkriegs. „Straight out of Kattegat“ ist eine fiktive Geschichte über eine Kreatur, die in dieser Meerenge ihr Unwesen treibt, Schiffe angreift und Terror verbreitet. Wir haben also sehr unterschiedliche Themen und alle Arten von Inspiration.

Wo fand euer erste und auch beste Auftritt statt? Bevorzugt ihr eher Club oder Festivalauftritte? Welche wären das? Und wieso eigentlich?

Wir haben tatsächlich schon eine ganze Menge an Shows gespielt und von daher ist es etwas schwierig, diese Frage zu beantworten. Wir mögen jede Art von Auftritt, sei es nun im Club oder auf einem Festival, denn beides gibt einem als Band etwas zurück. Allerdings ist eine meiner prägendsten Erinnerung der Opening Slot für das Viborg Metal Festival hier in Dänemark, wo es trotz der frühen Zeit vor der Bühne brechend voll war. Ebenfalls bleibt mir ein Gig in Velje in Erinnerung, im "Værket", bei dem der Laden fast aus allen Nähten geplatzt ist. Das Publikum stand fast auf der Bühne und es wurde total verrückt. Eine mehr als coole Erfahrung.

Unser erster Gig nach der ganzen Corona-Scheiße war ein Freiluftkonzert für 200 Leute in Kolding und es wurde ein total geniales Ereignis. Alleine nach der langen Leidenszeit endlich wieder auf der Bühne zu stehen, macht es zu einem uvergesslichen Erlebnis. Ach, es gibt so viele tolle Erinnerungen, so dass es mir wirklich schwerfällt, da welche rauszupicken.


Gibt es Bands, mit denen ihr gern mal auf Tour gehen würdet? Und falls euch ein Veranstalter mal buchen möchte, was müsste er dafür auf die hohe Kante legen?

Persönlich würde ich gerne zusammen mit den Evil Invaders touren. Die völlig durchgeknallten Maniacs sind für ich momentan die mit Abstand beste Live Band und die Chance, die Jungs jeden Abend auf der Bühne zu sehen, wäre großartig. Cool wäre allerdings auch, für Kreator oder Exodus zu eröffnen oder den eben weiter oben erwähnten Thrash Göttern.

Wir sind mit den Dänischen Thrash Kollegen von Lipid durch unsere Heimat getourt und es wäre durchaus auch geil, das mal zusammen durch Europa zu machen. Sie sind total cool und haben den gleichen Sinn für Humor wie wir. Gleiches gilt für Crocell und AnoXia, ebenfalls zwei tolle Bands als auch feine Menschen. Solange die Chemie stimmt und gemeinsam Spaß hat ist es eigentlich egal, mit wem man on the road ist.


Wie war eigentlich das Catering auf euren bisherigen Shows, welche Getränke und Speisen sind dabei eure Favoriten gewesen? Was ist euer Lieblingsgetränk?

Das Catering ist natürlich von Ort zu Ort total unterschiedlich. Einmal haben wir sogar gar nichts zu beißen bekommen, weil sich das dafür zuständige Personal nicht in der Stimmung dafür fühlte. Das war echt scheiße! Dennoch ist an den meisten Orten das Essen total in Ordnung, da wir auch nicht so wählerisch sind. Wir essen das, was uns serviert wird. Richtig genießen tun wir saftige und vor allem große Burger (lacht).

Trinken tun wir eigentlich nicht so viel, vor allem nicht dann, wenn wir spielen. Vielleicht ein bis zwei Biere, denn wir mögen es einfach, einen klaren Kopf zu haben. Zuviel Alkohol verlangsamt dich und du kannst nicht schnell spielen. Nach der Show hängt es davon ab, wer fahren muss und ob wir tags darauf irgendwelche Pläne haben. Wenn wir keine Gigs haben, genießen wir gerne mal ein paar Biere. Ich beispielsweise trinke gerne Stout und Porte, rotes Ale oder White Russian. Snade hingegen ist süchtig nach Pepsi Maxx (lacht).

Was ist das Besondere an eurer Metalszene, in Eurer Heimatstadt? Welche Clubs oder Bands gibt es bei Euch, die man sich unbedingt merken sollte?

In Dänemark ist der Metal gerade auf einem absoluten Höhepunkt und auch hatte wir noch nie so viele Metal Bands wie gerade jetzt. Das ist natürlich total cool, macht es manchen Bands aber enorm schwer, aus ihrem Proberaum rauszukommen, um Shows zu spielen. Die Competition ist wirklich hart derzeit.

Mir selbst kommen aus der Region Djursland und haben hier nicht so viele ansässigen Metal Bands. Allerdings leben hier viele Mitglieder anderer Bands wie zum Beispiel World War 5, Crocell, Deficate, Funeral chasm, Taagefanger oder Baest.


Seit es eure Band gibt, wer war bis jetzt am meisten empört oder entsetzt darüber, jemand aus eurer Familie oder doch die Kulturministerin oder Bürgermeister eurer Stadt?

Ha, der ist gut! Niemand eigentlich, doch einige Leute haben sich an unserem Coverartwork gestoßen, doch als wir ihnen den Gedanken dahinter erklärt haben, beruhigten sich die Gemüter schnell wieder. Wir wollten einfach das richtige und ikonische Cover für unser Album haben.

Nach langen Gesprächen kamen wir auf die Idee, dass ein Priester ein Kind in der einen und eine Waffe in der anderen Hand an einem Taufbecken stehend hält und sich dahinter Fernseher befinden, die alle bösen auf der Welt passierende Dinge zeigen. Die Idee dahinter ist, dass der priester aufgrund all dieser Geschehnisse seinen Glauben verloren hat und sich nunmehr dem Wahnsinn stellen muss. Face the madness…


Nach der Veröffentlichung eures aktuellen Albums, was sind eure Pläne?

Momentan spielen wir, mit Unterbrechungen, eine kleine Tour, die recht gut läuft. Wenn diese im Dezember durch ist, werden wir den ersten Teil des Jahres 2022 damit verbringen, neue Songs für ein neues Album zu schreiben. Außerdem planen wir, endlich Shows außerhalb von Dänemark zu spielen, denn wir würden gerne mal an all die Orte, die wir noch nicht gesehen haben (grinst).

Zum Abschluss, ihr könnt ein paar letzte Worte an unsere Leser richten.

Unser Dank geht an alle, die Killing bereits in der Vergangenheit unterstützt haben oder dies mit unserem aktuellen Album gerade tun. Wenn Ihr uns in Eurer Nähe mal spielen sehen wollt, quatscht Euren Booker und Promoter an. Wir beißen nicht! Und natürlich Danke für Eure Plattform und an Alle, die es lesen oder gelesen haben. Viel Spaß mit unserem Album und unserer Musik. Thrash on!!!


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Interviewpartner: Jesper Skousen - Drums


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