Aktuelle Meldungen
Live on Stage Preview: Walpurgisnacht Vol.IV
02.05. & 03.05.2024 – Berlin @ Orwohaus

Was gibt es schöneres um der aufkommenden Lebenslust des Frühlings Einhalt zu gebieten als ein düsteres Metal Festival?! Ja richtig, der April endet und somit nähert sich die nächste Walpurgisnacht. Mit der bereits vierten Auflage kann man inzwischen wohl davon sprechen, dass der einstig kleine Ableger des De Mortem et Diabolum sich nun etabliert hat und für die Freunde harter Klänge ein immer festerer Termin im Frühjahr wird. Wie in der Vergangenheit bereits geschildert, bietet die Walpurgisnacht (WPN) stets ein abwechslungsreiches Billing von Underground Acts und etablierten Größen.
Eröffnet wird die 2025er Auflage durch die Coburger In This Hell. Die noch sehr junge Combo – Gründungsjahr 2024 – wird euch fiesen Black Death Metal präsentieren, der unter anderem einen Hang zu einer österreichischen Gruppe um einen gewissen Helmuth versprüht. Im Anschluss sorgen Gateway To Selfdestruction mit ihrem Depressive Black Metal für Melancholie und Dramatik und rauben euch jegliches freudiges Frühlingsgefühl.
Fröhlicher und glückseliger wird die Stimmung auch mit Afraid Of Destiny nicht, die allerdings noch etwas verspielter und melodischer zu Werke schreiten als ihre selbstzerstörerischen Vorgänger. Für mehr Aggression und Schwung sorgen dann Asphagor. Die Tiroler verfügen über eine starke Live Energie und verstehen es sehr gut, das Publikum sowohl mit brutalen Salven als auch rockenden Passagen zu unterhalten.
Wem es danach wieder nach etwas mehr Gefühl dürstet, ist bei Shores Of Null perfekt aufgehoben. Die Italiener bewegen sich mit ihrem melodischen, doomigen Death Metal irgendwo in der Schnittmenge zwischen My Dying Bride, Paradise Lost und Be’Lakor. Und wer sich bei diesen Namen und Attributen richtig aufgehoben fühlt, der darf sich anschließend auf Décembre Noir freuen. Diese sollten ja eigentlich schon 2024 auf der Walpurgisnacht spielen, mussten jedoch kurzfristig aus personellen Gründen absagen. In diesem Jahr aber werden sie das ORWO Haus mit ihrem Gemisch aus wuchtigen Death und epischen Doom Metal nun beschallen.
Die Finnen …And Oceans werden das Publikum darauf in ihre ganz eigene musikalische Welt entführen: sinfonisch, atmosphärisch, verspielt und doch ebenso drückend und kraftvoll werden sich ihre vielschichtigen Kompositionen durch die Gehörgänge der Anwesenden arbeiten. Ein ähnliches Wechselbad der Gefühle verspricht auch der Headliner Heretoir. Ihre eindringlichen Melodien berühren und wühlen auf, die Stimme von Frontmann David „Eklatanz“ Conrad geht unter die Haut und die Rhythmen treiben nach vorn. „Modern, eigenständig, unkonventionell“ sind Attribute ihres Sounds, die für ein gelungenes Finale an Tag I sorgen werden.

Auch der zweite Tag hält einiges an Vielfalt und Abwechslung – natürlich immer noch innerhalb eines gewissen Rahmens – für die Besucher der Walpurgisnacht 2025 bereit. Begonnen wird dieser zum Beispiel mit dem noch recht jungen Projekt Spere von Horn-Chefdenker Niklas „Nerrath“ und seinem Gefährten Benjamin „Tempestas“ Fritsch (u.a. Halphas). Sie werden den Samstag mit klassischem, pagan angehauchtem Black Metal und den Songs ihres Debüts „Eight - Led to the Beam“ eröffnen. Ebenfalls klassisch, aber mit einer Extraportion Dunkelheit gespickt zeigt sich die Band um Kopf Andras, der den Sound seines Projektes Infestus zudem immer wieder mit Überraschungen und Finesse veredelt.
Angenehm ruppig und finster wird es dann mit Deitus. Ihre Interpretation der schwarzen Künste ist sowohl von alten Tugenden als auch von einer garstigen Grundstimmung geprägt. Die Briten hegen stets den Wunsch, eine gewisse Rohheit an den Tag zu legen und ihren Live Shows eine besondere Boshaftigkeit anzuhaften – wobei Deitus nicht nur wild und ungezügelt daherkommen, sondern auch mit großen Melodien glänzen können. Einen ganz besonderen Charme versprühen auch Angstskríg. Das dänische Duo hat seine eigene Nische geschaffen, in der sich schwarzer Stahl mit viel Groove und einigen genrefremden Elementen vereint. Somit kaum einzuordnen und bestenfalls mit den Bremern Mantar zu vergleichen, sind sie der musikalische Exot des Wochenendes.
Apropos exotisch – von ihrer Herkunft ausgehend könnte dieses Wort auch mit den Argentiniern Los Males Del Mundo in Verbindung gebracht werden. Die beiden Südamerikaner Dany Tee und Cristian Yans, die live von den später an diesem Abend noch aufspielenden Musikern von Der Weg Einer Freiheit und außerdem Tausendsassa Stefan Dietz (u.a. Horresque, Nocte Obducta, Suel) unterstützt werden, sollten eigentlich schon 2023 beim De Mortem spielen und holen dies nun (endlich!) bei der Walpurgisnacht nach. Große Melodien und Emotionen treffen auf mitreißenden Gesang und heftige Drums. Hier winkt ein fettes Gesamtpaket! Und wo wir gerade bei emotionalen und melodischen Momenten sind – davon bieten Grift eine ganze Menge. Bandschöpfer Erik Gärdefors stand bereits bei der ersten WPN auf der Bühne und lieferte damals (2022) ein reines Akustik Set ab. Angekündigt ist in diesem Jahr, dass das Debüt „Syner“ in seiner Gänze gespielt werden soll. Doch wer weiß, was wir von ihm sonst noch zu erwarten haben. Fakt ist, dass der Schwede immer für eine Überraschung gut ist…
Egal ob De Mortem et Diabolum oder eben die Walpurgisnacht, die Köpfe um Oberhaupt Jan beweisen immer wieder ein feines Händchen bei der Wahl ihrer Bands und liefern dem Publikum, wie eingangs angeführt, ein buntes Spektrum aus Newcomern, besonderen Perlen und auch Altbekannten. Fen sind seit knapp 20 Jahren Bestandteil der (atmosphärischen) Black Metal Szene und werden meiner Auffassung nach irgendwie doch fast etwas stiefmütterlich beachtet. Schön also, dass die Veranstalter sie für die WPN aus dem Hut gezaubert haben, um das ORWO Haus mit ihren großen, mystischen Soundscapes zu füllen. Das große Finale bereiten dann Der Weg Einer Freiheit. Bevor die vierte Walpurgisnacht ihr jähes Ende findet, wird euch die Truppe um Gründer Nikita Kamprad ein letztes Mal aus der sogenannten „normalen“ Welt in ihren ganz eigenen Kosmos entführen. Dort erwarten euch nicht weniger als unendliche Tiefen und riesige Soundwände. Mit dieser Band sollte auch der zweite Tag mit einem absoluten Highlight enden.
Um das Ganze noch abzurunden, erwartet euch neben den regulären Gigs dieser 16 Bands noch eine besondere Akustik Show am Lagerfeuer vor der Location. Außerdem bleiben die Preise für Speis und Trank (u.a. Pilsner Urquell vom Fass) weiterhin fair und stabil. Abgesehen davon ist auch die großartige, professionelle Organisation dieses herausragenden, liebenswerten Teams ein Argument, dieses Event zu besuchen. Nicht nur die Freundlichkeit sondern auch das Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Besuchern ist beispielhaft: Egal wie sich der VVK noch entwickeln mag, die Veranstalter sprechen eine 100%-Garantie aus, dass das Festivals stattfindet. Obendrein gibt es hübsche Stoffbändchen für eure Handgelenke gegen Vorlage eines Tickets. Diese könnt ihr übrigens hier ordern:
Also worauf wartet ihr noch? Wir sehen uns am 02. & 03.05. im ORWO Haus!