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VOLCANOVA – Cosmic Bullshit (2022)

(7.624) Maik (7,8/10) Stoner Rock


Label: The Sign Records
VÖ: 25.02.2022

Stil: Stoner Rock

 

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Fällt das Gespräch auf das Thema stromgitarrenbasierte Musik aus Island, fällt einem das Genre Stoner Rock sicher als Letztes ein. Das auch diese Rocksparte im Land von Feuer und Eis seine Heimat gefunden hat, beweisen VULCANOVA, die mit „Cosmic Bullshit“ nun ihr zweites Album auflegen.

Stoner Rock ist ja so eine kleine Reminiszenz an die Siebziger Hippiekultur, die sich dadurch auszeichnete, dass die Haare länger wurden und die Musik eine Balance zwischen groovendem E-Gitarrenkrach und verträumten Melodien zu schaffen versuchte. Sex and Drugs and Rock’n’Roll waren damals keine leeren Worthülsen, sondern wurden gelebt, und die einzige Sorge - außer an diese drei Dinge zu kommen – war, dass man das Feindbild bigotter, konservativer Arschgeigen darstellte.

Nun, diese Herrlichkeit bekam dann einen Sprung durch den Vietnamkrieg, als sich der ehemals langhaarige Schlaghosen-/Batikshirtträger plötzlich kurzgeschoren, uniformiert und mit einem Sturmgewehr in der Hand im südostasiatischen Dschungel wiederfand und nun selbst ein Feindbild hatte, welches man sich kurioserweise mit den bigotten, konservativen Arschgeigen teilen musste. Doch genug vom irdischen Bullshit! Wenden wir uns dem kosmischen Bullshit zu, den uns die Isländer hier vorsetzen. Und ich sage mal, kosmisch ja, Bullshit nein.

Dominiert von heavy groovenden, auf siebziger Sound getrimmten Gitarren und einem ebenso vor sich hin wummernden Bass braten die Kollegen eine ordentliche Schneise durch die heimischen Gletscher, und die Mucke wälzt sich wie ein Lavastrom durch die Gehörgänge. Der Gesang hat seine Ecken und Kanten, kommt allerdings insgesamt recht melodisch daher. Das Ganze hat, seventieskompatibel, immer einen Touch von Jam Session, bis auf das verträumt wirkende „End Of Time“, welches ziemliche BLACK SABBATH- Schlaghose…äh-seite aufweist.

Zumeist jedoch bekommt man den Eindruck, JIMI HENDRIX hätte sich mal eben zu einer kleinen Jam Session bei BLACK SABBATH eingefunden, was definitiv die bessere Idee gewesen wäre, als recht unprätentiös zu sterben. Zumindest könnte man es sich vorstellen, wie es geklungen haben würde, wenn sich Iommi’sches Wuchtriffing mit den Künsten des Gitarrenhexers vereint hätten.

Nun ist diese ganze Stoner-Richtung ja nicht wirklich meine Hauptbaustelle, was allerdings nicht daran liegt, dass mir die Mucke nicht gefällt. Ich mag den Groove, ich mag die Heavyness und ich mag den rohen, authentisch wirkenden Sound. Was mir zumeist etwas abgeht, ist doch der relativ stark zutage tretende Gleichklang, den auch VOLCANOVA nicht völlig vermeiden können, insbesondere in der Gestaltung der Gesangslinien. Instrumental wird allerdings eine unbestreitbare Abwechslungsfreude im doch recht eng angelegten Musikgenre gezeigt, und spätestens nach dem fünften Hördurchgang stellt sich der mentale „Gefällt-Mir“-Button im Kopf ein.

Also, Stoner-Rockers und Seventies-Fanatiker: Unbedingt mal reinhören in das Album, oder eher Mini-Album, denn nach gerade mal sechsundzwanzigeinhalb Minütchen ist dann auch schon Schicht im Vulkanschlot. Jedenfalls kann man sich zu der Mucke, besonders unter Einfluss THC-haltiger Substanzen, entspannt auf ein isländisches hraun setzen, die Musik „fühlen“ und verträumt der Lava beim Fließen, den Gletschern beim Schmelzen oder den Trottellummen beim Kacken zuschauen.

Anspieltipp: „Gold Coast“ und „End Of Time“


Bewertung: 7,8 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Salem
02. Gold Coast
03. Desolation
04. End Of Time
05. No Wheels
06. Lost Spot




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