BOMBENSTIMMUNG BEI SCHEIßWETTER

Am 29.06.2017 öffnete das 4. Metal Frenzy Open Air seine Pforten, um bis zum 01.07.2017 die Altmark mit harten Klängen zu füllen. Der Zeitplan in diesem Jahr sah wie folgt aus:

28.06. ab 18:00 Uhr Anreise + Warmup ab 22:00 Uhr
29.06 - 01.07: Hauptprogramm (3 Tage)
02.07. Abreise bis 14:00 Uhr


Dass das Festival als äußerst gelungen bezeichnet werden darf, belegt auf jeden Fall auch das Statement des Veranstalters vom 03. Juli 2017:

Danke für alles, Leute! Das geht an die unzähligen Helfer und Unterstützer, sowie an die Besucher! Der Platz ist fast aufgeräumt und wir sind total platt. Was für ein Jahr für alle. Wir werden in den nächsten Tagen alle Anfragen abarbeiten. Die Metal Frenzy's

Unsere Gast-Redakteure Marc und auch Axel haben für Euch das Programm des diesjährigen Metal Frenzy Festival zusammengefasst.

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Um es mit den Worten von Forrest… Forrest Gu-hump zu sagen: "Wir haben so ziemlich jeden Regen gehabt, den es gibt. Regen mit kleinen, prasselnden Tropfen, richtig schönen dicken Tropfen. Regen, der von der Seite kam. Und manchmal sogar Regen, der von unten nach oben zu kommen schien."
Wir für unseren Teil haben in der Vergangenheit viele Stürme und beängstigende Gewitter sowohl erlebt als auch überlebt. Der Nässegrad auf dem diesjährigen METAL FRENZY in Gardelegen übertraf aber alles bisher Dagewesene. Man sagt ja gemeinhin, es gäbe auf Festivals kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Ausrüstung bzw. mangelnde Vorbereitung, doch selbst damit sind wir zeitweise an unsere Grenzen gekommen.

Zunächst jedoch schien sich alles gut zu fügen. Das Wetter war bei der Ankunft am Donnerstag gegen Mittag stabil, so dass es trocken mit guter Laune an den Aufbau des Camps ging. Nachdem alle Vorkehrungen getroffen wurden, begleitet von einem zufriedenen Knack-Zisch-Geräusch der ersten Gerstenisotone, gingen wir auch schon vor die Bühne zu den Kollegen von Bloodland.

BLOODLAND
Die Leipziger boten für uns die Eröffnungsband und zeigten vor einer noch recht dünnen Kulisse von vielleicht 100 Anwesenden soliden Death Metal der älteren Schule. Anstatt jedoch gleich zum Einstieg mächtig eins auf die Zwölf zu bekommen, gewährte der fast schon angenehm leise Sound unseren Ohren noch eine Gnadenfrist. Der Vierer aus Leipzig spielte sein Set dennoch tapfer 'runter, animiert von einer kleinen, aber treuen Fanschaft, die unschwer an ihren Kutten mit Bolt Thrower-, Cannibal Corpse-, Master- und Obituary-Aufnähern zu erkennen waren. Unter den Zuschauern befand sich sogar eine illustre Reisetruppe aus Belgien, die von Sänger Maik ebenfalls als Blutländer vorgestellt wurden. Das ist schon eine beachtliche Leistung, denn so oft kommt es nicht vor, dass man hunderte von Kilometern fährt, um eine regional bekannte Band mittags im sachsen-anhaltischen Hinterland zu verfolgen. Die Band verzichtete dann auch auf lange Ansagen und ließ mehr die Musik für sich sprechen, die uns ein willkommener Aufwärmer für das bevorstehende Programm darstellte.

ILLDISPOSED
Immer diese sympathischen Dänen. Cool aber ohne den höchsten musikalischen Nährwert – so zumindest unsere bescheidene Meinung zu ILLDISPOSED. Fronter Bo Summer bespaßte mit einigem Eifer das Publikum ("Wir sind die schwulen Dänen" scheint sich immer noch nicht zu verbrauchen), veräppelte seine Kopenhagener Bandkollegen und subwooferte sich den Staub von den Stimmbändern. Auch Gitarrist Ken Holst brachte ein gutes Maß Bewegung auf die Bühne, während sein Axtbruder und langjähriges Bandmitglied Jakob Batten dezente Kritik für sein Bayern-Trikot einstecken musste. Alles wie gesagt mit großem Sympathie- und Partyfaktor, was sich auch in einer nun dichter gedrängten Metalmenge vor der Stage niederschlug. Trotzdem gilt bei ILLDISPOSED auch weiterhin: Hast du drei, vier Songs gehört, haben sich die Überraschungen bereits verbraucht. Der Fünfer groovte sich dennoch souverän durch sein Set und fand zufriedene Abnehmer unter den Frenzy-Besuchern. Was will man mehr?

RAGE
Die deutschen Urgesteine des Kraftmetall genießen genreübergreifend einen guten Ruf als Live-Macht und so wischten wir uns erwartungsvoll die Nässe des stärker einsetzenden Regens aus dem Gesicht, um den Peter "Peavy" Wagner nebst Konsorten einer eingehenden Tauglichkeitsprüfung zu unterziehen. Was kam enttäuschte auch nicht. Lediglich mit Gitarre, Bass und Schlagzeug ausgestattet donnerte uns ein dicker Sound entgegen, der den sehr tanzbaren Up tempo-Songs maßgeschneidert passte. Das nicht selten textsichere Publikum stellte nebenher auch den Beweis an, dass vermeintliche Altherren-Musik ebenso bei der jüngeren Generation zündet, die Schulter an Schulter mit den Veteranen ihre Haare fliegen ließen. Obwohl bei dem wenig subtil angekündigten "Straight To Hell" ("Manche kennen diesen Song vielleicht aus einem nicht ganz unbekannten Film.") sicher jeder auf dem gesamten Festivalgelände die Referenz verstand. Allgemein zeigte sich Peavy äußerst kommunikativ und ließ keine Gelegenheit aus, den Frenzy-Gängern für deren Zähigkeit danken.

Letzten Endes bewiesen RAGE, dass es auch ohne den Schmolski-Faktor prima funktioniert und Herr Wagner mit den zwei "Neuen" versierte Musiker an seiner Seite hat, die nach zweieinhalb Jahren Erfahrung gut aufeinander eingerockt sind. Als Rausschmeißer servierte das Trio ihren '96er Stadionhit "Higher Than The Sky", aufgewertet durch einen eingebauten Holy Diver-Tribute – eine schöne musikalische Geste an den Großmeister DIO und mit einer beachtlichen gesanglichen Präsentation von Marcos Rodriguez.

AMORPHIS
Wir haben die Finnen nun schon einige Male auf Festivals sowie Liveshows erlebt und spielerisch ist die Truppe inzwischen über jeden Zweifel erhaben. Der Auftritt wirkte aber dennoch ein wenig steril bis distanziert, was aber auch gut an dem mittlerweile mit "ungemütlich" noch sehr freundlich umschriebenen Wetter gelegen haben mochte. Es goss einfach ohne Unterlass. Da inzwischen jedoch die komplette Klamotte nass war, merkte man den herabfallen Regen ohnehin nicht mehr so richtig.

Musikalisch boten AMORPHIS einen guter Querschnitt aus ihrer kompletten Diskografie und mit "My Kantele" fand sich sogar ein Stück aus dem Elegy-Album in der Setlist wieder. Zudem ließ man auch hier lange Ansagen größtenteils weg und spielte stattdessen einfach die Musik mit einer minimalistisch gehaltenen Bühnenshow. Einzig der Gesang geriet in einigen Passagen etwas zu leise, was den guten Gesamteindruck doch trübte. AMORPHIS schienen trotz des Wetters im Laufe des Abends aber immer mehr Spaß an der Show zu haben und so war – wie so oft – nach einer guten Stunde alles auch schon wieder viel zu schnell vorbei. Während nun einige durchnässt aber glücklich gen Zeltplatz gingen, bereitete sich den Großteil der Frenzy-Jünger auf den Headliner des Abends vor. 

VÖLKERBALL
Ist es sinnig etwas eins zu eins zu kopieren, womit ein anderer schon durchschlagenden Erfolg … oh Moment. Doch! Nun ergibt es Sinn. Die Frage ist nur: Was hat man davon? Klar, es sind in der Regel auch viele Rammstein-Fans auf einem Festival zu finden und es gibt ebenso Musiker, die Rammstein mögen. Also warum nicht beides zusammenfügen? Es hat aber schon einen komischen Beigeschmack, wenn alles bis ins kleinste Detail von einer der größten Rockbands, die es aktuell auf diesem Planeten gibt, kopiert wird und man weiß, dass sind die gar nicht. Aber gut, alles wie gehabt: Viel Feuer, viel Pyro, viel Theatrrrralik und so ziemlich alle Hits aus unzählbaren Jahren Bandgeschichte. Dem feiernden Volk gefiel's, gemischte Gefühle aber blieben am Ende, weil sich nach wie vor die Sinnfrage stellt, warum man Talent, das offenkundig vorhanden ist, so dermaßen vergeudet und nicht etwas Eigenes auf die Beine gestellt wird. Lobend erwähnt werden darf aber noch das Flake-Double, welches sich nicht als kleiner, unterwürfiger Spielball der übrigen Band präsentierte, sondern in bester Drag-Queen-Manier sein eigenes Ding an den Keyboards abzog.

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