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FIMBUL WINTER – What Once Was (2025)

(9.935) Patrick (9,0/10) Melodic Death Metal


Label: Eigenproduktion
VÖ: 14.11.2025
Stil: Melodic Death Metal







Kurz nachdem ich von dieser Veröffentlichung erfahren habe, schossen meine Erwartungen ins Unermessliche! Aber gut…..fangen wir mal vorne an und graben erstmal ganz tief in der schwedischen Death Metal Historie. Der ein oder andere von euch kennt sicherlich das Demo „The Arrival Of The Fimbul Winter“ aus dem Jahre 1994. Diese Ansammlung von metallischen Tönen in Form von drei Songs, bildete damals das erste Lebenszeichen einer der mittlerweile erfolgreichsten Metal Bands der Welt. Die Rede ist natürlich von AMON AMARTH. Es ist einfach absolut unbestreitbar, dass diese Band gerade in ihrer Frühphase so einige Gassenhauer aus den Tiefen der Meere, auf die gedeckte Tafel der goldenen Halle gehoben hat. Die Debüt-EP „Sorrow Throughout The Nine Worlds“ und die erste Langrille „Once Scent From The Golden Hall” genießen mittlerweile im Bereich des melodischen Todesstahls Klassikerstatus und das auch völlig zurecht!

Keine Frage, die Band hat stets hart gearbeitet und steht damit absolut verdient da, wo sie ist, aber als oldschool besessener Metalhead, muss man auch nicht alles gut finden, schüttelt das ein oder andere Mal doch enttäuscht den Kopf und somit hülle ich über das, was die Band seit gut 20 Jahren abliefert, lieber den sanften Mantel des Schweigens. Nun, satte 30 Jahre nach den ersten musikalischen Gehversuchen AMON AMARTHs, haben drei Ex-Mitglieder, nämlich Gründungsmitglied Anders „Hansson“ Biazzi (Gitarre), Niko Kaukinen (Schlagzeug)ihr langjähriger Drummer Fredrik Andersson (Gitarre), zusammen mit dem australischen Sänger Clint Williams (MUNITIONS, NEMESIUM) wieder Blut geleckt und beschlossen, dem Melodic Death Metal, schwedischer Prägung ein wenig Neues Leben einzuhauchen und mal ehrlich…..was läge bei diesem Background näher, den Namen des Demos wieder aufzugreifen und mit der Geburt von FIMBUL WINTER den Kreis zu schließen? Metal Archives listet hier zwar aktuell (noch) verdammt wenig Infos, aber auf der Facebook Seite gehen die Posts bis Sept. 23 zurück. 

Zur unverblümten Wahrheit gehört allerdings auch die Tatsache, dass es gerade im Genre des melodischen Death Metals verdammt schwer ist, heutzutage noch Akzente setzen zu können. Man muss ja nicht zwingend das Rad neu erfinden, aber um aus dem fast unüberschaubaren Wust aus unzähligen Bands herauszustechen, bedarf es durchaus einem gewissen Anteil an Eigenständigkeit. Dachte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn und legte die Scheibe auf den Teller. Kurze Zeit später…genauer gesagt etwa 30 Sekunden nachdem die Nadel auf die blau gemaserte Schallplatte mit dem klangvollen Namen „What Once Was“ traf, erreichte mich ein dermaßen heftiger Backflash und Zack war es 1994. Ich war wieder 15 Jahre alt und spackte Fäuste reckend, unter ohrenbetäubendem Lärm durch meine heimische Metal-Höhle die früher mal ein Kinderzimmer war.

Es ist fast ein bisschen Schade, dass man immer wieder diesen Vergleich heranziehen muss, aber zum einen provoziert die Besetzung der Band genau diesen Umstand und zum anderen, ist es ein verdammter Fakt, dass ausnahmslos JEDER, der AMON AMARTH bis zur „Vs. The World“ begleitet hat und sich gerne an die gute alte Zeit zurückerinnert, beim Hören von „What Once Was“ in totale Ekstase und heftige Schnappatmung verfallen sollte. Schon der Opener „Storms Rage“ ist pures Gold auf die Ohren und eben genau das, was man nun schon so unglaublich lange Zeit, von den offensichtlich schwer müde und alt gewordenen Hobby-Wikingern nicht mehr bekommen hat. Fetteste Riffs, treibende Drums und ein Refrain, der seinesgleichen sucht und sich sofort zwischen den Ohren einnistet, schieben einem sofort die Kinnlade nach unten. Der folgende Titeltrack steht dem in absolut nichts nach und legt in Sachen Refrain sogar noch ein paar mehr Pfunde in die Waagschale der Eingängigkeit. Treibend und mit einem BOLT THROWER-ähnlichen Songeinstieg, sitzen FIMBUL Winter hier mehr in einem unbarmherzig plattwalzenden Panzer, anstatt auf den Weltmeeren umherzusegeln. Was für eine brachiale Hymne!

Mit „Mounds Of Stones“ wird es dann ein wenig langsamer, aber nicht minder intensiv und einprägsam. Drückend schwer und hochmelodisch schiebt sich dieser Song direkt unter die. Die Handschrift der Gitarren ist nahezu unverkennbar und genau deswegen ist diese EP so unfassbar gut. Der Gesang liegt im Vergleich zu Johan Hegg etwas höher in der Ausübung, erreicht in einigen Momenten sogar die angenehmen Sphären eines Tomas Lindbergs (R.I.P) und somit erweist sich die Wahl des Frontmannes ebenfalls als absoluter Glücksgriff. Zudem wurde die Scheibe von THE CROWN Gitarrist Marko Tervonen im eigenen „Studio-MT“ mehr als perfekt in Szene gesetzt.

Letztlich bleibt ein kleines bisschen Ernüchterung, dass es sich bei „What Once Was“ lediglich um eine EP handelt und ich kann nur hoffen, dass die Jungs in naher Zukunft ein vollwertiges Album nachschieben werden. Der Melodic Death Metal Thron ist schwer umkämpft, aber mit Songs von solch einer Güteklasse, sollte es für FIMBUL WINTER ein Leichtes sein, diesen zu erklimmen. Ich bin hin und weg!

Kauft diese Scheibe und erfreut euch an diesen fünf wunderbaren Old School Melodic Death Metal Granaten. Ich muss jetzt wieder in mein Kinderzimmer und meinen Eltern demonstrieren, was meine Anlage so kann! Pflichtkauf!!!

Anspieltipps: “What Was Once” und „Mounds Of Stone”


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Stoms Rage
02. What Once Was
03. Mounds Of Stone
04. A Soul That Soared
05. In Solitude´s Embrace




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