LEIDEN – Leidenszeit (2025)
(9.612) Maik (8,0/10) Black Death Metal

Label: DIY
VÖ: 11.04.2025
Stil: Black Death Metal
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LEIDEN aus Niedersachsen ist ein recht neues Gewächs im Black Metal-Wald. Schon im letzten Monat veröffentlichte die Band ihr Debütalbum Leidenszeit in Eigenregie. Bandname, Plattentitel und die Titel der Songs lassen darauf schließen, dass sich die Band deutscher Texte bedient. Wer damit nicht so kann, dem sei gesagt, man versteht eh nicht sehr viel davon.
Man kann sich also voll auf die Musik einlassen. Der Opener Absolution weist auch deutlich auf klassischen Black Metal hin, mit all seinen Trademarks. Bis auf den Sound, der ist sehr klar und wuchtig, ohne allerdings den Charme des ursprünglichen Black Metals zu verleugnen.
Doch LEIDEN haben sich nicht auf den Weg gemacht, die schwarzmetallischen Trampelpfade weiter zu vertiefen, sondern lehnen sich auch mal etwas aus dem Fenster. Denn schon der zweite Song Todgesang hat rifftechnisch fast etwas vom Grindcore, zumindest aber vom Death Metal.
Mit Stimmengewitter entfacht die Band ein ebensolches, den treibenden Riffing und ordentlich Druck dominieren diesen Track. Interessanterweise mischen sich im letzten Drittel schwarzmetallische Elemente mit diversen Melodeath-Partikeln.

Nach dem knapp zweiminütigen Zwischenspiel namens Leichenchor begeben sich LEIDEN in den Knochenwald und beginnen die Wanderung mit episch anmutendem Riffing, mit dem sie dann in einen Panzer steigen und ordentlich Knochenmehl fabrizieren. Auch hier wieder deutliche Death Metal-Spurenelemente, ja teilweise wieder recht melodisch angehaucht. Gerade das nagelnde Riff im Mittelteil lässt den Kalk von den Knochen (sic!) platzen.
Der einzige Song mit englischem Titel heißt Kingdom Of Fools und agiert wieder in der Grauzone zwischen Black und Death Metal. Irgendwo zwischen ganz altem Schwedentod und BELPHEGOR angesiedelt, walzt sich der Brocken unaufhaltsam durchs Gelände. Das Album endet mit dem Titelsong. Der mit über sechs Minuten längste Song auf dem Album trägt dann wieder mehr schwarzmetallische Züge. Diesmal allerdings mit einer eher hymnisch anmutenden und melodischen Note. Das verleiht dem Album ein fast erhabenes Finale.
Mit Leidenszeit haben LEIDEN ein beeindruckendes Debüt abgeliefert, welches das Potenzial zeigt, das in der Band steckt. Die Mischung aus Black und Death Metal sowie aus Melodie und Aggression ist sehr stimmig und lässt auf die Zukunft der Combo ein wachsames Auge werfen.
Anspieltipp:
🔥Stimmengewitter
💀Kingdom Of Fools