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NEKROTHORAX – Nekrologie (2023)

(8.669) Maik (7,7/10) Necro Metal


Label: DIY
VÖ: Herbst 2023
Stil: Necro Metal







Ich gebe vorbehaltlos zu, dass ich bei NEKROTHORAX, der Band meines Freundes Sint und seinem Mitstreiter Darius, mehr als ein Dutzend Hühneraugen zudrücke, denn obwohl sich die Band bisher jeglichen an unsere klinischen Hochglanzzeiten angepassten Soundqualitäten verweigert hat, triggert sie doch irgendwie meine tief im Inneren verborgenen ‚Fuck Off Mainstream‘- Gene.

Zeitgleich zu ihrem vierten Demo „Grimly Grizzly And Nekro Leech“ veröffentlicht die Band nun eine CD- Compilation, auf der alle vier bisher veröffentlichten Demotapes eine Wiederauferstehung in Polykarbonat erleben.

Dabei schafft es das Duo, den Charme der Demotapes der Endachtziger/frühen Neunziger zu neuem Leben zu erwecken, gleichzeitig verbergen sich hinter dem rauen Sound echt coole Songs, die sich aus der Schnittmenge zwischen Death, Doom, Thrash, Black und Grind ergeben und einfach nur old school as fuck sind. Ein Cocktail an kruder musikalischer Brutalität, der zwar bitter brennend im Schlund verschwindet, dann aber ein wohlig angenehmes Gefühl erzeugt, der mich an den denkwürdigen Spruch Han Solos in „Das Erwachen der Macht“ erinnert: „Chewie, we are home!“

HELLHAMMER, VENOM, DARKTHRONE, DESASTER, frühe SODOM, NECRONOMICON, DEATH STRIKE, RESUSCITATOR, und dergleichen Getrümmer hört man hier teilweise heraus, aber eben in ungemein roher, ungefilterter, brutaler und vor allem strikter DIY- Version. Ich habe dennoch den Eindruck, dass die Songs für diese CD noch mal etwas aufgemotzt wurden, da der Sound irgendwie fetter und klarer klingt. Ich kann mich aber auch täuschen.

Da ich die früheren Demos schon besprochen habe, versteife ich mich hier mal auf das neue Tape. „Grimly Grizzly“ ist ein Track, der dem Uffta Uffta- Kult frönt und mich an Paule Speckmanns DEATHSTRIKE erinnert. „Green Death“ hat etwas von frühen DØDHEIMSGÅRD, während „Breath Hate“ an frühe Demos der Griechen von ROTTING CHRIST erinnert. Den Charme früher HELLHAMMER- Demos versprüht „Necro Leech“. Nicht genauso vernichtend wie „Triumph Of Death“ aber in derselben Liga spielend. In all diesen, auf maximale Normalohrenvernichtung ausgelegten Undergroundmuckesongs strahlen immer wieder die coole Gitarrensoli von Darius hervor, die dem Gemetzel die Sahnehäubchen aufsetzen.

Die CD ist, genau wie das Demo „Grimly Grizzly And Nekro Leech“, auf 42 Stück limitiert. Wer sich also mal so richtig räudig und oldschoolig die Hirnrinde veröden lassen möchte, sollte sich heranhalten. Aber Warnhinweis: wer auf glattgebügelte Mainstreammucke abfährt, sollte hier vielleicht Abstand nehmen, denn hier brennt der tiefste Underground.

Und als Wunsch für das neue Jahr bitte ich die Götter des Metal darum, dass ein kompetentes Label ein paar Sesterzen lockermacht, NEKROTHORAX in ein professionelles Studio schickt, und den ganzen Kram hier fett in CD- Qualität auf die Massen loslässt. Dann haben wir neue ‚Masters Of Brutality‘.

Anspieltipp: „Grimly Grizzly“ und „Nekrothorax“


Bewertung: 7,7 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Grimly Grizzly
02. Green Death
03. Breath Hate
04. Nekro Leech
05. Nekrothorax
06. Bloody Redemption
07. Critica Opacus
08. Cruzifixion
09. Verweigern Oder Sterben
10. Nenavist
11. Nasi Wszysey Umarli Z NasZego Swiata
12. Pissanthrope
13. W Oczekiwaniu Na Koniet



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