SKAPHOS – Cult Of Uzura (2025)
(9.617) Maik (8,8/10) Black Death Metal

Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 09.05.2025
Stil: Black Death Metal
Seit 2018 ist die französische Band SKAPHOS auf dem Plan. Das ist keine sehr lange Zeit, dennoch werfen die Lyoner nun schon den dritten Langspieler auf den Markt. Das Gerät trägt den Titel „Cult Of Uzura“ und kommt über das Kultlabel Transcending Obscurity heraus.
Das Album ist ein sehr düsteres Gemisch aus Black und Death Metal, was auch thematisch passt, denn SKAPHOS schwelgen in abgründigen, extradimensionalen Schreckensszenarien der Marke H.P. Lovecraft und Co.
Dabei werden die schwarzmetallischen Parts oft mit schrägen Dissonanzen durchzogen, während der Death Metal-Anteil die Düsternis und den Growlgesang hinzufügt. Beide Subgenres werden dann auch noch mit technischer Raffinesse gewürzt. Dazu kommt eine beklemmende Horroratmosphäre, die den Zuhörer schon mit den ersten Takten in eine düstere Welt ungeahnter Schrecken entführt.
Außer dem todesmetallischen Growlgesang gibt es auch schwarzmetallisches Gekeife und teils wahnsinnig anmutende Schreie, was den Gruseleffekt noch steigert. Man stelle sich eine Mischung aus BELPHEGOR und NILE vor, addiere die Finsternis von NOCTURNUS und MORBID ANGEL und umgebe das Ganze mit abartigen und unvorstellbaren Entitäten aus den modrigsten Dimensionen.

Die Düsternis und der abnorme Schrecken sickern mit jedem Ton in den Hirnstamm und erzeugen gleichermaßen Entsetzen und Faszination. SKAPHOS spielen mit düsteren Emotionen und unfassbarem Horror auf den dünnen Nervensaiten und balancieren am Rande des Wahnsinns.
Dabei verwenden die Lyoner teilweise abartige Wechsel, die dem Zuhörer kaum Zeit geben, sich in der Musik heimisch oder geborgen zu fühlen. Eher macht sich beim Hören eine innere Unruhe in mir breit, die einerseits beängstigend ist, andererseits aber auch eine gewisse Attraktion ausübt. Etwa wie der schmerzende Zahn, der einen quält, aber an dem man ständig mit der Zunge herumzuzzelt.
„Cult Of Uzura“ ist also nichts zum gemütlichen Herumfläzen im Ohrensessel, es sei denn, man genießt dabei ein Buch über den Cthulhu-Mythos. Dann muss man nur die Augen schließen und fühlen, wie sich multidimensionale Tentakel ins Hirn graben, die sich mit eingängigen Riffs oder auch mal mit Melodie (wie das Instrumentalstück „Of Shores And Dripping Souls“) an die Synapsen anschmeicheln und urplötzlich mit messerscharfen Breaks und quälenden Dissonanzen am Nervenkostüm nagen.
Großartiges Horrorkino für die Ohren. Anstrengend, teils beklemmend und verstörend, aber dennoch irgendwie faszinierend. SKAPHOS zelebrieren eine Symbiose aus Death und Black Metal, welche die horribelsten Elemente beider Subgenres zu einem akustischen Horrortrip verdichtet.
Anspieltipps
🖤Cult Of Uzura
🔥Skaphism