TAD MOROSE – March of the obsequious (2022)
(7.933) Olaf (8,9/10) Power Metal
Label: GMR Music
VÖ: 26.08.2022
Stil: Power Metal
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Bis 2013 hat man fast nichts von den Power Metal Heroen aus Böllnas zu Gehör bekommen und plötzlich kann man sich in regelmäßigen Abständen auf hochwertiges Geschrammel aus dem Hause Tad Morose freuen, denen ich in den Neunzigern eine große Karriere prognostiziert hatte. An der Musik konnte es jedenfalls nicht gelegen haben, dass man lediglich Achtungserfolge erzielen konnte, denn die war und ist hochwertig und zieht einem den Schlüppi gnadenlos auf links.
Nun also mit Album Nummer 10 quasi ein kleines Jubiläum namens “March of the obsequious” und erneut brilliert Riffmeister Christer ”Krunt” Andersson mit filigranen Gitarrenläufen, die neben herrlicher Melodiosität auch eine anständige Portion Härte beinhalten und nicht nur die Altvorderen zu jauchzenden Jubelschreie beflügeln sollten. Tad Morose schaffen es einmal mehr in ihrer nunmehr 31 Jahre andauernden Karriere Moderne und Vergangenheit in einer wohlklingenden Symbiose zu vereinen.
Dies wird am besten veranschaulicht beim Übertrack ”Pandemonium”, bei dem gerade Frontsänger Ronny Hemlin einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellt, warum er in diesem spezifischen Genre zu einem der besten Sänger Skandinaviens gehört und einmal mehr die Frage aufwirft, warum Tad Morose nicht den Erfolg einfahren, der ihnen verdammt nochmal zusteht.
Die spärlich aber effektvoll eingesetzten Keyboards geben der saufett produzierten Mucke noch zusätzlich Schmackes und stellen für mich das neue Album ihrer Landsleute von Evergrey locker in den Schatten. Überhaupt ist der Vergleich zu den Megasellern gar nicht so weit hergeholt, denn das powermetallische Quintett klingt gar nicht soooo unähnlich, nur eben besser und vor allem um etliche Nuancen härter und direkter.
Fakt ist, dass die neue Scheibe der Schweden einen verdammt schlanke; Fuß macht, mächtig durchs Unterholz pflügt und dabei perforierte Trommelfelle hinterlässt. Und ich bleibe dabei und hoffe, dass die Band im dritten Frühling ihres Bestehens endlich zählbare Erfolge einfahren wird, da ich mich sonst verpflichtet sehe, 6 Monate lang nur noch Metalcore Reviews zu verfassen und das will doch wirklich niemand, oder?
Bewertung: 8,9 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. March of the obsequious
02. Witches dance
03. Pandemonium
04. Phantasm
05. Dying
06. Escape
07. A trail of sins
08. A quilt of shame
09. Legion10. This perfect storm