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TROLD – I Skovens Rige (2025)

(9.420) Phillip (5,0/10) Folk Metal


Label: Mighty Music 
VÖ: 14.03.2025
Stil: Folk Metal







Folk Metal und ich hatten unsere letzte feuchtfröhliche Begegnung vor mehr als 15 Jahren, es waren reichlich Erfrischungsgetränke im Spiel und Feierlichkeiten bildeten den Rahmen. Seitdem gab es genau einen Song von Trollfest den ich ganz lustig fand, unter anderem weil da Entengequake zu hören war. Dass jetzt Trold mit ihrem Zweitwerk in meinem Rezensionsordner gelandet sind, kann ich nur entfernt mit der aktuellen Leistung einer zweitklassigen Berliner Fußballmannschaft in zarte Zusammenhänge bringen, vielleicht lehne ich mich dabei aber auch zu weit aus dem Fenster. Sei’s drum, was ist das Leben ohne Herausforderungen? Meine heißt nun also „Überlebe 12 Folk Metal Songs!“

Der Märchenonkel Lars Thiesgaard empfängt mich und macht gleich klar, dass die folgenden zähfließenden Minuten sprachlich ausschließlich auf Dänisch ablaufen. Ok, ich mag Dänemark, lecker Faxe Kondi Fersken, niedrigprozentige, sehr schmackhafte Biere, überraschend köstliches Naschwerk und eine, für mich, sehr lustig klingende Sprache. Daneben ein wirklich riesiger Output an musikalisch außerordentlich fähigen Künstlern.

Ich versuche so unvoreingenommen wie nur möglich zu sein und ja, das Schunkelriffing in „Med høtyv og fakkel“ wird schleunig von rasanten Blasts überfallen. Holla, damit habe ich nicht gerechnet. Mit dem Getröte und dem immer wieder vorhersehbaren Gangshouts schon. Diese begleiten ab hier alle Songs, die melodisch am ehesten im Wackinger Biergarten zu verorten sind. Zur Auflockerung werden immer mal wieder ein paar qualitativ hochwertige Riffs, die schon an Death Metal erinnern, eingestreut, was zugegeben das Einzige ist, was mich hier bei Stange hält. Die Themen der Songs kreisen um Trolle, Trolle in Höhlen, Trolle im Wald, Trolle auf trolligen Abenteuern und Trollparties. Das ist etwa so abwechslungsreich gestaltet wie der Gesang. Der geht mir bis zur Albumhälfte schon so dermaßen auf den Brenner, dass das Instrumental „Vår“ einen kleinen Höhepunkt für mich darstellt.

Knapp fünf Minuten ohne dieses Kinderliedvers-Gerülpse die dann jäh durchbrochen werden von „Utysken“. Fängt stark an und tappt dann wieder in die Schunkelflötenfalle mit Uffta-Drumming. Das ist genau der Punkt, den ich bei diesem Album nicht verstehe: Die Musiker um Allan Madsen sind allesamt fähig abseits der breit ausgelatschten Folk Metal-Pfade eigenes Terrain in Beschlag zu nehmen, die Blastbeats und so manch starke, todesstählerne Riffs stehen dafür Pate, doch kehrt man leider immer wieder in den wohligen Schoß des Vertrauten zurück.

Die Produktion sorgt für den geneigten Liebhaber von Folk Metal im allgemeinen und Trold im speziellen Fall sicherlich für ein wohliges Kopfnicken, denn die ist durch die Bank rund geraten und sorgt im Endergebnis für eine höhere Punktzahl als der persönliche Geschmack des Rezensenten zulassen würde. Denn weil lediglich ein partytauglicher, turbonerviger Saufsong namens „Skovfesten“ nicht ausreicht geben mir Trold mit dem abschließenden „Tudseleg komplett den Rest und la-la-la-trällern sich für die hoffentlich nächsten mindestens 15 Jahre aus meinem Gehörgang. Wer auf niedrigschwellige, kurzweilige Mitgrölnummern steht sollte sich trotzdem nicht beirren lassen.

Anspieltipps: „Med høtyv og fakkel“ und „Vår“


Bewertung: 5,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01.  I skovens rige
02. Med høtyv og fakkel
03. Troldmanden
04. Til gilde under bøgen
05. Tusind år i dvale
06. Vår
07. Utysken
08. Mod den endeløse skov
09. Skovfesten
10. Bødlen
11. Gamle ask
12. Tudseleg



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