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ROTTEN SOUND - Apocalypse (2023)
(8.288) Olaf (4,0/10) Grindcore
				
		
Label: Season of Mist
 VÖ: 31.03.2023
 Stil: Grindcore
                
                    
                
                
                    
                
            
 
 
 
 Für ein Review, so wie Ihr es jetzt in Reinform seht, brauche ich normalerweise eine Stunde. Vorbereitung, Links raussuchen, natürlich die passenden Worte finden und den ganzen Schlonz dann formschön editieren und hochladen. Dann auf den sozialen Medien teilen, Bands verlinken, prüfen und fertig ist der Lack. In dieser Zeit könnte ich mir das achte Album der Krawall-Finnen von Rotten Sound genau fünfmal reintun.
 
 18 Songs in 20 Minuten und dabei dachte ich schon die 16 in 28 Minuten auf dem letzten, vor sieben Jahren veröffentlichten Vorgänger „Abuse to suffer“ wären das Maß aller Dinge, Mitnichten und ich muss die Frage stellen, wie man es schafft, für solch ein Machwerk ganze 84 Monate ins Land ziehen zu lassen. Umgerechnet wären das 4,6 Monate pro Song, bei einer durchschnittlichen Spielzeit von je einer Minute also…lassen wir das. Da ist jedes Faultier ein Olympiasieger auf 100 Meter.
                
        
    
Stellt Euch einfach vor, Ihr rennt lachend in eine Kreissäge, dann ist das musikalische Potential von „Apocalypse“ am besten erklärt. Es gibt ohne Unterlass auf die Fresse, technische Finessen oder gar einen Widererkennungswert sucht man vergeblich. Selbst beim pompösen „Empowered“, mit einer Minute und siebenundfünfzig Minute quasi das finnische „Six degrees of inner turbulence“ (für Fachunkundige…einfach mal googeln), bleibt nichts hängen, außer das zerfetzte Ohr, welches blutend vom Kopf herunterhängt.
 
 Die Produktion ist eigentlich nicht schlecht, doch durch das brachiale Geschrammel wird selbst die Arbeit des Knöpfchendrehers ad absurdum geführt. Natürlich weiß man, was man bei Rotten Sound bekommt und ja, ich war bis Dato auch ein kleiner Fan der nordischen Grindster, doch hier bekommt man meines Erachtens keinerlei Gegenwert für seine sauer verdiente Kohle. Ich erwähne es der Formhalber nochmal…7 Jahre für 18 Songs bei einer Gesamtspielzeit von 20 Minuten. Früher konnte ich über sowas lachen…
Ja, ich bin Krachfetischist und habe nichts gegen eine ordentliche Bürstung, aber das war und ist selbst mir einfach zu viel, oder in diesem Falle zu wenig. Man fühlt sich nach diesem Rundling, als wäre man mit einem 40 Tonner im Infight gewesen oder hätte das Triebwerk eines Eurofighters im Mund gehabt. Das ist fürwahr eine akustische Apokalypse, die mir bereits zur Hälfte des ersten Durchlaufs komplett auf den Zünder ging. Wie zur Hölle konnte ich der letzten EP 8,9 Punkte geben?
Bewertung: 4,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Pacify
 02. Equality
 03. Sharing
 04. Apocalypse
 05. Suburban bliss
 06. Renewables
 07. Newsflash
 08. Digital bliss
 09. True and false
 10. Denialist
 11. Nothingness
 12. Fight back
 13. Patriots
 14. Ownership
 15. Science
 16. Empowered
 17. Breach
 18. Inflation

