Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (02/24)

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Der Tod kann uns nicht stoppen

Let’s become V.I.P.‘s…so beginnt die recht humorvolle Einleitung zur Gründungsgeschichte von Zombie Inc. Die Österreicher, die sich dem traditionellen Todesstahl verschrieben haben, turnen nun seit 2010 mehr als erfolgreich durch den Untergrund und haben neben Hauptsongwriter Wolfgang Rothbauer, der mit In slumber und Thirdmoon bereits auf sehr gute Bands zurückblicken kann und Frontmann Martin Schirenc, den Alteingesessene als Vorturner der Kultband Pungent stench bestens in Erinnerung haben dürften, zwei überaus erfolgreiche Aushängeschilder der alpenländischen Death Metal Szene in ihren Reihen. Dadurch allerdings von einem „Allstar“ Projekt zu sprechen entbehrt jeglicher Grundlage, denn dafür ist der Fünfer viel zu eigenständig, was bereits das allerorten gelobte Debüt „A dreadful decease“ eindrucksvoll untermauerte. Nun sind die Jungs zurück, hauen mit „Homo gusticus“ mal locker aus der Hüfte ein schweinegeiles Album raus, welches just an diesem Abend, an dem die Band ihre Visitenkarte im K17 abgeben sollten, auch noch Premiere hat. Viele Gründe, um der untoten Horde mal gehörig auf die morschen Zähne zu fühlen…

Ich beginne mal mit einem Zitat einer bekannten Berliner Band: „Ich will von High society und VIP’s umgeben sein, stattdessen sehe ich jeden Tag erbärmliches Proletenpack“. Lohnt es sich daher, wie in Eurer einleitenden Biografie, in den Kreis der V.I.P.‘s einzutauchen?

Martin Schirenc (Sänger): Natürlich lohnt es sich für die Untoten, denn als wir lebten, hat sich keiner für uns interessiert. Das kam erst, als wir wieder auferstanden sind. Der Tod kann uns nicht stoppen.

Wäre auch doof, gerade an dem Tag, wo Euer neues Album erscheint…

Martin S.: Das ist wahr. Aber jetzt mal ehrlich…wo hast Du das mit der Biografie her?

Eure Facebook Seite…erzählt mir jetzt nicht, Ihr kennt Eure eigene Entstehungsgeschichte nicht? (Gelächter)

Martin S.: Das steht da echt? Wer hat die überhaupt geschrieben? Muss ich echt noch mal durchlesen. Beim nächsten Interview weiß ich dann mehr…

Wie mögt Ihr eigentlich Eure Steaks? Medium rare, englisch, durch?

Martin S.: Ähhh…ich bin seit 1989 Vegetarier, macht sich als Zombie gut, gell? (Gelächter)

Martin Arzberger (Bassist): Hm…weiß ich gar nicht so genau…

Martin S.: Du isst sie am liebsten „von anderen bezahlt“. (Gelächter)


Am heutigen Tage, dem 26.04., pünktlich zum Konzert, feiert „Homo gusticus“ seine Auferstehung. Mit diesem Monsterbrett in der Hinterhand müsste die Freude doch entsprechend groß sein…

Gerald Huber (Gitarrist): Auf jeden Fall, wir freuen uns richtig.

Martin S.: Und wir freuen uns natürlich besonders, an diesem speziellen Tag heute in Berlin zu sein. Sieht man doch, oder? (Gelächter) Nein, es ist schon super und ein tolles Gefühl, dass die Platte endlich draußen ist, denn der Aufnahmeprozess ist schon immer etwas schwierig, da wir alle aus verschiedenen Ecken Österreichs kommen und auf diesem Album haben einfach mehr Leute am Songwriting mitgewirkt. Also haben wir uns in Wien getroffen und alles zusammengetragen. Dann etwas Zeitdruck, ins Studio übergesiedelt…

Martin A.: Es war eine challenge (Gelächter)

Martin S.: Letztendlich ist aber alles gut gegangen und das finale Produkt überzeugt uns.

Anfänglich ja mehr als Projekt gedacht und nun schon das zweite Album. Is da irgendwas schief gelaufen?

Martin S.: Keine Ahnung. Vielleicht hat die Obrigkeit einfach vergessen, uns wieder heimzuschicken und nun sitzen wir da und kommen aus der ganzen Sache nicht mehr raus.

Aber der Erfolg gibt Euch doch recht. Euer Name ist doch in der Death metal Szene in aller Munde…

Martin A.: Wirklich? Merken wir gar nichts von.

Martin S.: Wir bewegen uns scheinbar in völlig anderen Kreisen. Was wissen wir schon von Death metal? Gar nichts…(Gelächter) Naja, aber Danke an das Fußvolk


Nach dem erfolgreichen Debüt „A dreadful decease“ war doch die Erwartungshaltung sicherlich recht hoch, einen würdigen Nachfolger einzutrümmern, oder interessiert Euch sowas nicht?

Martin S.: Nicht wirklich. Wir mussten ja nun auch nicht irgendwelche Verkaufszahlen überbieten, von daher gab es keinerlei Druck. Wir hatten uns selbst diesmal zum Ziel gesetzt, das Album als Band zu machen, denn das Debüt und die darauf befindlichen Songs waren ja quasi schon lange fertig, bevor die eigentliche Band überhaupt zusammen kam. Aufgenommen, gemischt, fertig. Ich habe den damaligen Bassisten das erste Mal bei einem Gig von uns getroffen (Gelächter). Beim zweiten Konzert traf ich ihn dann zum letzten Mal, hahaha. Wir kannten ihn kaum. „Homo gusticus“ ist diesmal wirklich ein Bandalbum geworden und wenn man bedenkt, dass wir in unserer relativ kurzen Bandgeschichte schon reichlich Besetzungswechsel hatten, ist das schon eine Leistung. Dazu kommt auch der wichtige Fakt, dass wir nun eine rein österreichische Band sind, denn anfangs waren ja noch zwei Deutsche dabei und das war aufgrund der Entfernung schon ein Wahnsinn. Unser Drummer Tomasz hatte 700 Kilometer zu bewältigen.

Martin S.: Nein, dass waren immer 666 Kilometer, da hat er größten Wert drauf gelegt (Gelächter)

Gerald: Alleine der Aufwand Gigs zu organisieren war schon gewaltig aufgrund solcher Entfernungen. Die Koordination war schon recht anstrengend. Auch Proben ging so natürlich nicht…

Martin S.: Drei Mann der Band proben immer in Wien und ab und an kommen die anderen beiden dann dazu, was aufgrund der nun geringeren Entfernungen weitaus effektiver ist und besser funktioniert.

Wie kann man sich denn da das Songwriting vorstellen, wenn Ihr noch nicht einmal regelmäßig mit der gesamten Band proben könnt?

Martin S.: Früher hat jeder seine Songs geschrieben, die dann ausgearbeitet wurden. Dieses Mal hatten wir echt den Luxus, mal als Band zusammen zu komponieren. Das hat schon einen ganz anderen Drive, als wenn man alleine Zuhause sitzt und an Irgendetwas arbeitet.

Gerald: Wenn man Musik für sich alleine schreibt, kann man das gar nicht objektiv beurteilen.

Martin S.: Es hat auf jeden Fall was gebracht, dass sich alle in den Songwriting Prozess mit eingebracht haben, denn dadurch sind Sachen entstanden, die vorher beim schreiben noch ganz anders geklungen hatten.

Martin A.: Vor allem besser, was man auch hört. Es macht einfach mehr Spaß, wenn alle ihren Senf dazu abgeben und den Stücken dadurch eine meist ganz andere Richtung geben.


Das Rad im Death Metal neu zu erfinden, ist faktisch unmöglich…

Martin S.: Wie der Death Metal damals aufgekommen ist war er genau richtig. Heutzutage ist er, sagen wir mal „verhipstert“ (Gelächter). Da muss ja unbedingt noch Jazz mit rein und so ein Scheiß. Das hat heutzutage überhaupt nichts mehr mit dem gemein, was ich früher unter diesem Begriff gehört habe…

Worauf ich hinauswollte ist, dass Ihr trotz Eurer Eingängigkeit sehr abwechslungsreich klingt…

Martin S.: Das kann man doch auch sein, oder?

Stelle ich nicht in Abrede…

Martin S.: Ich finde, das jeder unserer neuen Songs alles drin hat, was unbedingt rein sollte. Ich stehe halt auf dieses „Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Bridge“ zeug, also ganz klassisch und das machen wir halt so. Wir persönlich merken auch bei den Konzerten, dass die Leute exakt DAS hören wollen und nicht den verschachtelten Death Metal, wo auf Teufel komm raus alles reingepackt wird. Und man kann auch ohne Jazz-Studium abwechslungsreiche Musik machen.

Wer bei Euch hat denn das Jesus Syndom, oder wie kann ich den Titel „Yeshua syndrome“ anders interpretieren?

Martin S.: Und schon wieder findet jemand einen Song gut, den wir nicht live spielen. Ich glaube, wir müssen mal darüber nachdenken. Bei dem Song ging es mir darum, einen Namen für die Zombieseuche zu finden, sprich man stirbt und wird reanimiert. Und wer war der erste…naja gut…der bekannteste Reanimierte in der Geschichte? Ein Zimmermann namens Yeshua (Gelächter). Eigentlich wollte ich den Song „Lazarus syndrome“ nennen, doch das gibt es ja. Das ist das Nerven-Zucken nach Eintreten des Todes…

Also kein tieferer Sinn hinter dem Song?

Martin S.: Hey, danach kannste bei uns lange suchen (Gelächter).

Ihr habt ja damals Euer erstes Demo, laut Eurer nicht von Euch geschriebenen Facebook Bio, tatsächlich noch als Kassette verschickt…

Martin S.: gab es überhaupt ein Demo?

Gerald: Das steht da so drin, ist aber auch nur ein Gag…

Martin S.: Ehrlich? Das steht da so drin? Könnt Ihr mir so was vorher nicht mal sagen? Auf ein Stück limitiert…(Gelächter)


Wer hat denn Eure Bio geschrieben, dass Ihr alle davon nichts wisst?

Martin S.: Der, der als letztes zur Band dazu gekommen ist (Gelächter).

Aber ernst nehmt Ihr die Band wirklich?

(Fast alle im Gleichklang) Natürlich! (ernste Gesichter im Raum, die sich dann aber in lachen wieder lockern).

Martin A.: Selbstverständlich nehmen wir das alles ernst, sonst würden wir das nicht machen. Wir stecken da eine Menge Herzblut rein.


Merkt Ihr es eigentlich selber, welch einen kultigen Stellenwert Zombie Inc. Mittlerweile in der Szene hat? Ihr seid bei den Leuten, die sich für Todesblei interessieren mittlerweile in aller Munde…

Martin A.: In Österreich merkt man das allerdings nicht so.

Martin S.: Weil wir so erfolgsverwöhnt sind. Aber wenn wir demnächst alles an Preisen abräumen, wird sich die öffentliche Wahrnehmung definitiv ändern. Mal gucken, wie sich die ganze Geschichte noch entwickelt


Vielerorts wird heftigst darüber spekuliert, dass Martin vielleicht in naher Zukunft wieder gemeinsame Sache mit Pungent stench machen wird. Hemmt so etwas die Bandharmonie oder sind das zwei völlig verschiedene Paar Schuhe?

Martin S.: Hollenthon und Zombie Inc. sind meine Dinger, da ist kein Platz mehr für was Anderes. Ich mach einfach das, was mir Spaß macht und Musik ist Spaß. Ich weiß ja nicht was da kommen soll oder was da spekuliert wird, ich jedenfalls weiß von nix (lacht).

Aha…du lachst so verschmitzt…

Martin S.: Ich lache immer…ich bin stoned (Gelächter). Ich kann jedenfalls mit absoluter Gewissheit sagen, dass ich nie wieder mit Alex Wank (Pungent stench Drummer-Olaf) zusammen in irgendeiner Band spielen werde, egal wie sie heißt. Und unser erster Bassist Gregor hört gar kein Metal mehr. Wir waren bei einem Lock Up Gig, wo Danny Lilker auch gespielt hat. Nach der Vorband isser gegangen, ging wohl gar nicht (lacht).

Nennt mir doch zum Abschluss einfach mal Eure drei Lieblings Zombiefilme aller Zeiten und warum…

Martin S.: Zombie 1 bis 3 (großes Gelächter). Is die richtige Antwort, gell? Die Romero Abteilung passt da gut, bis „Day of the dead“. Das Remake von „Dawn of the dead“ war klasse und bei „28 days later“ war die Idee großartig. Die Filme aus den Achtzigern mit all ihren Synthesizer Sounds haben eine ganz andere Atmosphäre als all die Filme heute und daher sind und bleiben sie einzigartig.

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