ABSOLUTUM – Endura (2025)
(9.818) Maik (6,7/10) Black Metal

Label: Crawling Chaos
VÖ: 05.09.2025
Stil: Black Metal
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Ich bin ja normalerweise sehr angetan von rohem, ungestümen Black Metal, der es mit sauberen Produktionen nicht unbedingt ernst meint, doch hier wachsen selbst mir lange Ohren. Das Album „Endura“ der NRW-Blackies ABSOLUTUM ist nämlich eine Herausforderung für Leute, die den Feinheiten in den Kompositionen nachspüren wollen.
Der Sound wirkt nämlich wie eine Wand, allerdings nicht wegen der Brachialität, sondern eher aufgrund einer gewissen Verwaschenheit. Feinheiten im Riffing und durchaus vorhandene Melodien wirken die ganze Zeit, als würden sie sich gequält aus dem Soundbrei zu befreien suchen.

Das erhöht natürlich die wohl angestrebte Stimmung aus Verzweiflung und Niedergeschlagenheit, sorgt allerdings auch für nur eingeschränkten Hörgenuss. Spätestens beim dritten Song (das Intro mal nicht mitgezählt) stellen sich bei mir erste Versuchungen ein, zum nächsten Track zu skippen. Doch das ist nicht meine Art. Obwohl ich mir das Album jetzt doch zum dritten Male reinziehe.
Zur insgesamt indifferenziert wirkenden Soundwand gesellt sich auch noch der Umstand, dass Sänger Stéphane Gerbaud seine Vocals eher als zusätzliches Instrument einsetzt. Das ergibt letztlich ein Black Metal -Album, welches zwar eine gewollte Brücke zwischen old school und Moderne schlagen möchte, dem Architekten aber das Budget gekürzt hat.
Das ist eigentlich schade, denn kompositorisches Potential ist hier durchaus vorhanden, nur verschwurbelt alles irgendwie in einem verhuschten Soundnebel, so dass man sich vorkommt, als würde mal alte EMPEROR- Demos durch ein Ofenrohr hören. Wenn ich mir vorstelle, wie ein Hammersong „In The Shadow Of The Forest, The Entities“ in einer besseren Produktion klingen würde, rollen mir doch ein, zwei Tränchen durch das Corpsepaint.
Stimmungsmäßig passt die Mucke allerdings zum derzeitigen Grau in Grau mit Regen, aber ich will ja Musik, und keinen Wetterbericht. DIY ist ja oft ganz gut, hier wären einige professionelle Hilfestellungen bei Mix und Mastering allerdings angebracht gewesen. Schade. Kompositorisch könnte sich „Endura“ durchaus mit anderen BM-Veröffentlichungen diesen Jahres messen, nur mit einem derartigen Sound zieht man heutzutage kaum noch jemandem die Wurst vom Brot.
Anspieltipp:
In The Shadow Of The Forest, The Entities
Bewertung: 6,7 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Intro
02. You Will Burn Yourself On The Path Of Truth
03. And Then The False God Will Speak
04. The Crowd Of Ignorant People
05. In The Shadow Of The Forest, The Entities
06. Man-Plant With A Petrified Soul
07. What Will Be Our Redemption