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CEMETERY – Thoughts on Life…and Death (2025)

(9.726) Phillip (7,9/10) Death Metal


Label: DIY
VÖ: 08.08.2025
Stil: Death Metal







Konzeptalben. Schwierig. Die Gratwanderung zwischen durchweg gelungener, qualitativ kohärenter Premiumware und Hirnfurz eines überambitionierten Pseudo-Paganinis. Was soll es werden? Der Umstand, dass die Rahmenhandlung die Sicht des Protagonisten in einem im Aufbau befindlichen totalitären Regime beschreibt, birgt auch einen Haufen Gefahren für textliche Plattitüden und eine Menge aufgesetzten Pathos und altklug mahnenden Zeigefinger. Oder aber wir bekommen eine spannende, musikalisch sowie lyrisch interessante Geschichte, die sogar noch Spielraum für Interpretationen lässt. Oder gar Erkenntnisse bringt.

Cemetery jedenfalls haben inzwischen ein Alter erreicht, bei dem man schon nicht mehr von jugendlicher Aufbruchstimmung sprechen kann. Trotz reichlicher Erfahrung langte es dennoch lediglich für ein sechs Jahre älteres Vorgängerwerk und ein paar Demos in wechselhaften 15+X Jahren Bandgeschichte. Die Beschreibung der PR-Firma -sie seien die Gralshüter des Old School Death Metal- nehme ich also mit hochgezogener Augenbraue zur Kenntnis.

Musikalisch erwartet uns dann tatsächlich eine sowohl musikalisch als auch lyrisch abwechslungsreiche Reise durch die Erlebnisse des Protagonisten. Dabei sind die Texte mal mit Holzhammer, mal mit dem Skalpell unterwegs und wie ein Essay chronologisch herunter geschrieben. Die Nummer dann so in die Musik einzupflegen, dass da schlüssiges Songmaterial rumkommt, ist sehr gut gelungen und nötigt Respekt ab. Auch der Sound ist stringent geradlinig umgesetzt und bietet genug Freiraum für die Instrumente. Ob feine Harmonien der Gitarren, Soli oder aufmerksamkeitsheischende Bassläufe, es werden alle Register gezogen, um ein in sich geschlossenes Hörerlebnis zu bieten. Erwähnenswert ist, dass einzelne Songs dennoch für sich funktionieren, was hinsichtlich Live-Shows durchaus vorteilhaft ist. Physical Fear ist an dieser Stelle herausragend erwähnenswert. 

Aber: die Stimme! Das Organ von Altmeister Daniel Zizek ist, sagen wir mal, profiliert. Passt an vielen Stellen zum Geschehen, aber ich vermisse den Punch den es manchmal eben benötigt, um Phrasierungen und Akzente besonders zu betonen. Da passt dieses gleichförmig kehlig Heisere häufig nicht. Das bringt mich jedenfalls stets durcheinander da die Modulation in den einzelnen dramatischen Begebenheiten des Textkonzepts nahezu völlig fehlen.

Wer sich eine wirklich spannende Musikreise in den Totalitarismus wünscht kann also nun noch ein paar Jahre in der Realität verharren und warten, oder besorgt sich dieses überwiegend starke Album!

Anspieltipps: 
💀 Thoughts on Life
😱 Physical Fear
☠ Thoughts on Death 


Bewertung: 7,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Thoughts on Life
02. Among the Dead
03. Grief, Anger and Despair
04. Physical Fear
05. Nothingness
06. Lock the Doors to Your Mind
07. Believe 
08. Truth “A”
09. Thoughts on Death



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