DARKLON – Mind Reaper (2025)
(9.934) Maik (9,5/10) Power Metal
Label: No Remorse Records
VÖ: 28.11.2025
Stil: Power Metal
Wenn es um Bands geht, die heutzutage klassischen Heavy Metal, Power Metal und epischen Faust-in-den-Himmel-reck-Metal dergestalt verbinden, das aus diesen drei Richtungen die besten Zutaten Verwendung finden, sollte man sich mittlerweile die Band DARKLON auf den Notizzettel schreiben. Die Griechen haben gerade ihr drittes Album zusammengenagelt, welches unter dem Titel „Mind Reaper“ die Phalanx der metallischen Platzhirsche aufzumischen versucht. Und die Chancen stehen nicht schlecht. Schon „The Redeemer“ hat mich ja ziemlich geflasht, und so habe ich mir gleich die neue Scheibe in die Agenda gehievt. Und das ist auch gut so.
Denn schon der Opener „In The Abyss“ setzt eine gewaltige Duftmarke in Richtung JUDAS PRIEST, in Verbindung mit teutonischem Power Metal der neueren Ära. Auch ein paar MANOWAR-Momente fügen sich dezent ein. Das geht gleich fett in den Blutkreislauf und macht auch morgens kurz nach dem ersten Kaffee wach wie Bolle. Auch wenn die nächsten beiden Songs etwas Tempo rausnehmen, bügeln sie einem doch fetten Heavy Metal auf den Latz, der mit griffigen Riffs und pumpendem Rhythmus brilliert. Sänger Billy Chrepas krönt das Ganze mit seiner volltönenden Voice, die sauber rüberkommt, aber eben noch genug metallische Ecken und Kanten aufweist, die verhindert, dass die Band ins Fahrwasser der ewig gleich klingenden Power Metal- Vokalisten rutscht.
Es steht natürlich außer Frage, dass hier niemand erwarten kann und soll, neue Ufer metallischer Musik zu erkunden. In einem Genre, welches schon seit Jahrzehnten die Gehörgänge der Fans berieselt, ist es schwer, irgendetwas zu kreieren, was noch nicht da war und dennoch Arsch tritt. DARKLON haben genau das richtige Gespür für das Songwriting, was man für derartige Mucke braucht. Was die Besonderheit des neuen Albums von DARKLON ausmacht, ist die Produktion, die einerseits fett und gewaltig die Möglichkeiten moderner Aufnahmetechnik ausreizt, dennoch aber erdig rüberkommt. Das ist keine Mucke um dazu mit einem Glas Merlot im Ohrensessel zu lümmeln. Das ist Mucke, die Dich an den Ohren packt und auf die Tanzfläche zerrt.
Man kann sich direkt vorstellen, wie die Band live den Club zum Kochen bringt. Ohne mit schnulzigen Balladen oder sinfonischem Ballast die Hörerohren zu erhöhter Schmalzproduktion anzuregen, brettern die Hellenen ihre acht Songs mit enormer Spielfreude ins Lauschgewürge. Die etwas über vierzig Minuten vergehen wie im Fluge, und man wird am Ende regelrecht hypnotisch von der Repeat-Taste angezogen. Ich kann mich hier schon wieder kaum für Anspieltipps entscheiden, denn irgendwie agieren alle Songs auf recht hohem Niveau.
Heavyness und Vortrieb paaren sich hier mit Melodien und ausufernden Soli. Zuckerguss-Momente gibt es nicht und gelegentliche Pathos-Ausbrüche fügen sich nicht nur einfach ein, sondern verschmelzen perfekt mit dem treibenden Grundgerüst. Was Heavy/Power Metal angeht, schieben sich DARKLON ganz weit vorn in die diesjährige Rangliste. Πολύ καλά!
Anspieltipp: „In The Abyss“ und „Shockwave“
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. In The Abyss
02. Mind Reaper
03. Soul Stealers
04. Powercast
05. The Mad Messiah
06. Shockwave
07. Hell’s Heroes
08. Psyched Out

