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FELGRAVE – Otherlike Darknesses (2025)

(9.505) Phillip (7,8/10) Death/ Doom Metal


Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 25.04.2025
Stil: Death/ Doom Metal







Als ambitionierter Musiker auch nur einen Fuß – ach was, einen Zeh – in die Tür des sogenannten Musikbusiness zu bekommen, ist schon harte Arbeit, wenn man als Band unterwegs ist. So scheint es vielleicht ein Vorteil, dass M.L. Jupe sich zu einem Alleingang entschloss, um seine musikalischen Visionen unverwässert wiedergeben zu können. Was die Sache mit dem Musikbusiness auch nicht unbedingt einfacher macht, ist, wenn man als Startpunkt Australien hat und sich einer deutlich angeschwärzten Death-/Doom-Spielart verschrieben hat.

So packte sich M.L. Jupe ein paar Merino-Unterbuchsen und Pullover ein und siedelte also in das Land der trve Frostbittenness über. Die Ideen fingen offenbar sofort an zu sprudeln, und nach dem Erstling A Waning Light folgt nun das Labeldebüt bei Transcending Obscurity Records namens Otherlike Darknesses. Und meine Güte, hier sprudelt es richtig. Die drei Songs – einer 18 Minuten lang, der andere 12 und der dritte Song wieder 18 Minuten Spielzeit – gehen nicht spurlos an einem vorüber. Was der Herr Jupe hier in den grob geschätzten zweiminütigen Partitionen seiner Songs abfackelt, deckt von chaotischer Raserei über flehentlich-hymnischen – zum Teil kanonischen – Klargesang bis zur besinnlichen, clean gespielten Gitarre alles ab, was Stimme und Instrumente hergeben. Diese hat er, bis auf’s Schlagzeug, nämlich alle selbst eingespielt. Jazzige Bassläufe wechseln sich mit scheppernden Blastbeats ab, ergänzen sich und tanzen mit einer entrückt-dissonanten Gitarre bis zum infernalischen Kollaps einen diabolischen Reigen. Die krächzige Harsh-Vocal-Stimme gefällt mir dabei nicht so sehr – im Gegensatz zum Klargesang: Hier wird groß aufgetrumpft, wenn dieser die ruhigen Parts atmosphärisch allein trägt und in den nächsten wilden Ritt führt.

Wem das letzte Album von Imperial Triumphant also zu eingängig war, findet hier, was gesucht wird. Diese Langspielplatte will sich erarbeitet werden und bietet dafür einen riesigen Blumenstrauß bunten Durcheinanders, den es zu sortieren gilt. Wirkliche Ecken und Kanten, sogenannte Hooks, sucht man hier vergebens. Wer auf Tchornobog steht, sollte bei Felgrave sofort zuschlagen – hier sind viele Gemeinsamkeiten in Sachen Songaufbau, Sound und Atmosphäre zu finden. Insbesondere von letzterer bietet Otherlike Darknesses enorm viel, da jede Partition in die folgende überleitet und für sich alleinstehend praktisch nicht funktioniert; irgendwelche Stellen in den drei Stücken gesondert hervorzuheben, würde dem Ganzen also nicht gerecht werden.

Ich hätte mich allerdings gerade deswegen über verständlichere Lyrics gefreut. Wen interessiert bitte nicht der Hintergrund zu so einem schweinecoolen Songtitel wie Winds Batter My Keep? Das hätte ich mir lieber bei geschlossenen Augen angehört, als mit eben jenen am mitgelieferten Lyricsheet klebend. Darüber hinaus wirkt das Ende – man mag es kaum glauben – dezent überhastet und lässt mich fragend zurück. Sollte da noch was kommen? Was nun? Das dämpft die nahezu durchgängig entfachte Euphorie auf Dauer ein wenig und resultiert daher in der abzulesenden Bewertung.

Anspieltipps: Alles mindestens drei Mal über die komplette Distanz.


Bewertung: 7,8 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Winds Batter My Keep 
02. Pale Flowers Under an Empty Sky 
03. Otherlike Darknesses 



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