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HYENA – About Rock’n‘Roll (2025)

(9.525) Olaf (6,0/10) Heavy Metal


Label: Dying Victims Prod.
VÖ: 25.04.2025
Stil: Heavy Metal






Es gibt Bands, die wirken wie aus der Zeit gefallen – wie in diesem Falle HYENA. Das Quartett stammt nicht etwa aus Italien, wie ich nach meiner Recherche zunächst vermutet, sondern aus Cajamarca in Peru, wurde 2018 gegründet und lässt seither die Flagge des traditionellen Heavy Metal mit Inbrunst wehen. Statt digitalem Hochglanz setzt man auf den Spirit der 80er, als das Genre noch nicht in Algorithmen zerlegt wurde – sondern einfach laut, wild und frei war. Laut unabhängigen Quellen ist About Rock’n‘Roll ihr erstes vollständiges Album, erschienen über das lokale Label Trueno Records. Und wie der Titel schon andeutet, geht es hier nicht um Schnörkel – sondern um Attitüde.

HYENA haben sich dem traditionellen Heavy Metal verschrieben, als wäre 1984 nie vorbei gewesen. Dass sie dabei nicht auf europäische Hochglanzproduktion setzen, sondern auf ehrlichen, unverfälschten Proberaum-Sound, ist Absicht – und gleichzeitig Achillesferse. Denn während die Energie, mit der das Quartett seine Songs aus den Boxen schleudert, nicht zu leugnen ist, wirkt die Produktion wie ein Relikt aus einem längst verrosteten Zeitalter. Selbst für Underground-Verhältnisse klingt das alles erstaunlich dünn. Manchmal möchte man ihnen einfach ein Mikrofon aus diesem Jahrtausend schenken – oder zumindest eins mit funktionierendem Kabel.

About Rock’n‘Roll ist eine Sammlung von zehn kompromisslosen Heavy-Metal-Attacken, die nichts wollen außer loslegen. Kein Song fällt aus dem Konzept, kein Song überrascht. Dafür bekommt man genau das, was man erwartet: stampfende Riffs, ein Sänger zwischen Straßenköter-Charme und Festivalprediger, und Texte über das, was zählt – Rock, Feuer, Stahl, Metal, Leben, Tod, Unterwelt, und die eigene Band. Subtilität? Fehlanzeige. Dafür brennt’s an allen Ecken.

Im eher zufällig im Netzt gefundenen Infotext wird HYENA als „Zugpferd der peruanischen Underground-Szene“ bezeichnet. Das mag für lokale Verhältnisse stimmen – schließlich bringt Sänger El Sucio Erfahrung aus seiner Zeit bei Cobra mit, und Gitarrist Alfonso Espinoza zockte zuvor bei Hell Patrol. Doch international betrachtet bleibt das Material hinter dem Anspruch zurück, eine neue Metal-Offensive vom Kontinent zu starten. Eher fühlt man sich an jene tapferen Recken erinnert, die auf südamerikanischen Tape-Traditionen fußen und alles geben – auch wenn’s manchmal am Equipment scheitert.

Dass HYENA mittlerweile in einschlägigen Underground-Kreisen abgefeiert werden, ist nachvollziehbar: Sie bieten Authentizität, Wildheit, und ein bisschen Chaos. Und doch: Der große Hype wirkt überzogen. Die Konkurrenz ist groß – und vor allem besser produziert. Es gibt unzählige Bands weltweit, die ähnlichen Sound mit mehr Raffinesse, mehr Dynamik oder einfach mehr Coolness umsetzen. HYENA sind nett, sympathisch, voller Hingabe – aber eben auch eine typische, wie im letzten Song besungene Keep it True-Band, was an sich ja nicht schlecht ist. Kult durch Kontext, nicht durch Klasse.


Bewertung: 6,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Nightriders
02. About Rock’n‘Roll
03. The eternal Zero
04. Hail the Fire
05. Epitome of Evil
06. Echoes of the Underworld
07. Ready to explode
08. Metal Machine
09. Hyena
10. Keep it true 



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