OMINOUS RUIN – Requiem (2025)
(9.608) Timo (8,5/10) Tech Death Metal

Label: Willowtrip Records
VÖ: 09.05.2025
Stil: Tech Death Metal
Die kalifornischen Ominous Ruin starteten bereits 2010, unter der Vorhand von Gitarrist Alex Bacey und Bassist Mitch Yoesle, der auch bei den Tech Deathern Inanimate Existence sich bereits genretypisch auslebte. Für heutige Bands fast unüblich probierten sie sich mit einigen Demo und EP Releases vorerst im Underground aus. Bis 2021 ihr Debutalbum Amidst Voices That Echo in Stone erschien. Deutliche weniger Wartezeit musste man nun für deren Nachfolger Requiem veranschlagen, der in nicht ganz einer dreiviertel Stunde recht klassischen Technical Death Metal vorträgt.
Mit einem kurzen Intro wird das Album auf den Weg gebracht. Der Opener Seeds of Entropy bietet dabei wenig Überraschungen, das technische Riffing, ist wie zu erwarten angereichert mit vielen Breaks, mächtig Tempo und die spielerischen Fertigkeiten der US-Deather machen recht schnell Eindruck. Musikalisch klingt das in Etappen dann auch regelrecht virtuos, in treibenden und catchy Momenten auch mal nach europäischen Todesblei, der Marke Sinister. Was ich wohlwollend zur Kenntnis nahm.

Gesanglich feiert hier Sängerin Crystal Rose ihr Debut. Sehr gut in Erscheinung tritt dies bei Eternal, die satten Growls verbreiten ordentlich Druck. Ein Song wie dieser, mit seinen fetten Grooves, der dichten Atmosphäre, liegt ihr dabei sehr. Den ersten richtigen Nackenbrecher darf man dann mit Divergent Anomaly feiern, der bis hierher den besten Eindruck auf Requiem hinterlässt. Das Tempo variiert messerscharf, es wird kontrolliert und nicht überhastet agiert, die progressiven Momente erinnern dabei sogar an Chuck Schuldiner’s Death, in ihrer späteren progressiveren Phase.
Mit dem überraschend melodischen Fractal Abhorrence, dass eine schöne Heavyness und Progressive Death stark miteinander vereint, ist durchaus ein weiteres Highlight zu vermerken. Aber auch Architect of Undoing und Staring Into The Abysm, mit grandios frickeligen Riffing und feinen progressiven Solis, sind deutliche Ausrufezeichen der Band. Auch wenn zum Abschluss, mit dem letzten Track Requiem kein Übersong mehr in Erscheinung tritt, ist die Scheibe alles andere als bloßer Durchschnitt.
Das zweite Album der Amerikaner bietet klassischen Technical Death Metal, mit reichlich Tempo, überaus raffiniert technischen Songwriting, zweifellos so einiges. Das einstreuen von melodischen und auch mal groovigen Bausteinen, lockert die Materie durchaus angenehm auf. Gar Elemente des progressiven und auch mal klassischen Death Metal, fanden ihren Weg auf das Zweitwerk. Ein paar Längen weist das Album dennoch immer wieder mal auf und es wirkt zeitweise auch mal zäh. Hier sollte man sich mehr Zeit gönnen, um die Details zu entdecken. Dennoch eine äußerst solide und ordentliche Darbietung, Freunde des technischen und anspruchsvolleren Death Metal’s sollten daher die Scheibe unbedingt mal antesten.
Anspieltipps: Staring Into The Abysm und Divergent Anomaly
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Intro
02. Seeds of Entropy
03. Eternal
04. Bane of Syzygial Triality
05. Divergent Anomaly
06. Fractal Abhorrence
07. Architect of Undoing
08. Staring into the Abysm
09. Requiem