PERRACIDE – Underdog (2023)
(8.414) Timo (8,4/10) Thrash/Death Metal
Label: Emanzipation Productions
VÖ: 26.06.2023
Stil: Thrash/Death Metal
Hinter Perracide verbirgt sich ein Projekt von Vollzeit Drummer Perra Karlsson, der in Extrem Metal Kreisen sicher kein Unbekannter ist. Immerhin trommelt der Maestro bereits seit über 30 Jahren durch das hartmetallische Dickicht. Anfänglich bei heutigen wahrhaften Kultacts wie Altar (Swe) über Suffer (Swe), Nasum, Nominon, In Aeternum, Benediction oder auch Deströyer 666. Neuere Bands wie Dreadful Fate, Kvaen, Devil Force und Angel Blast miteingeschlossen.
Da steht man hier nun und stiert auf die üppige Liste an Bands mit Rang und Namen. Alter Schwede, ein Leben für den Metal-Underground ist dies hier zweifelsohne. Perracide kam im letzten Jahr erst so richtig in die Spur, es war die Zeit der mangelnden Aktivität und Perra beschloss dieses Album namens „Underdog“ auf den Weg zu bringen.
Hier gibt’s dann zahlreiche Gastauftritte angefangen von Marc Grewe (Morgoth, Insidious Disease), Hellbutcher (Nifelheim), John Zwetsloot (Dissection, Cardinal Sin), Anders Jacobsson (Nasum, Necrony, Axis of Despair) und Dave Hunt (Benediction, Anaal Nathrakh), Jörgen Sandström (Grave, Entombed, Torture Division), Simon Wizén (Valkyrja, Die Hard) und K.K. Warslut (Deströyer 666, Bestial Warlust).
Dabei gibt’s 5 eigene Tracks und verschiedene Coverversionen, von Bands die Perra persönlich wichtig sind und bei denen er sich musikalisch verewigt hat. Wie Nifelheim, Deströer 666, Nasum oder Benediction. Perra schrieb die Songs quasi am Schlagzeug und die beteiligten Musiker konnten ihre Leads und Riffs einarbeiten. Das Ergebnis kann sich dabei durchaus sehen lassen. Angefangen mit „Inoxerable“ oder „In The Eyes of Suffering“, wird hier klassischer Death Metal bis brutaler Thrash, mit brachialer Wucht intoniert. Gerade der Opener erinnert dabei recht stark an alte Pestilence, Morgoth und natürlich Morbid Angel.
Der giftige Gesang, der einer wütenden Reibeisenstimme gleichkommt punktet ungemein. Aufgelockert wird das Album zu Beginn mit „The Grotesque“ von Benediction und „Raped“ von Deströyer 666, die sich stimmig in das Gesamtgebilde einfügen. Melodie und Härte können Songs der Wahl-Niederländer dann eben doch immer wieder. Zumal das Album „Cold Steel of an Iron Age“, zweifellos ein Klassiker des Black/Thrash ist. Weitere gelungene Coverversionen sind auf dem Album natürlich, Nifelheim’s „Satanic Sacrifice“, „Cut To Fit“ von Nasum (Domedagen 7“), „Black Evil“ (Nifelheim) und „Satanic Speed Metal“, was einen wunderbaren Abschluss bildet. Von den eigenen Kreationen stechen unbedingt die beiden Tracks „Decisive Slaughter“ und „Silence The World“ heraus. In 7.30 Minuten fährt man eine schöne Bandreite auf, von walzenden Bolt Thrower Sound bis schön schleppenden, doomigen Passagen. Sehr ordentlich. Dies eingebunden in das Thrash/Death Korsett, sehr geil. Ein Song der aus dem Album etwas heraussticht, aber kein schlechter.
Perracide, in Person von Perra Karlsson, fährt hier ein schön kantiges Biest auf die Rampe, besonders die eigenen Songs, die für das Album geschrieben wurden, gefallen schon ziemlich gut. Mit allen Coverversionen, aber auch nur vereinzelt, gehe ich nicht komplett konform, wie „The Dreams You Dread“ von Benediction oder Interment’s „Torn From the Grave“, aber es liegt an den Original-Songs, denen ich nicht viel abgewinnen kann. Ja, da kann ich auch mal knurrig sein. Perracide machen dabei gerade mit ihren eigenen Songs vieles richtig, da wünsche ich mir schon in Zukunft ein Album, was dem nachkommt. So bleibt hier am Ende, ein Tribute-Album mit wichtigen Bands des Extrem Metal, aber auf der anderen Seite auch, ein wuchtiger Thrash/Death Bastard, der ansprechend überzeugt.
Bewertung: 8,4 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01.Inexorable
02.The Grotesque (Benediction)
03.In The Eyes of Suffering
04.Raped (Deströyer 666)
05.Satanic Sacrifice (Nifelheim)
06.Domedagen (Nasum)
07.The Decisive Slaughter
08.Horripilation
09.The Dreams You Dread (Benediction)
10.Black Evil (Nifelheim)
11.Cut To Fit (Nasum)
12.Torn from the Grave (Interment)
13.Silence The World
14.Satanic Speed Metal (Deströyer 666)