Als vor Monaten in den sozialen Netzwerken der Titel „Todessehnsucht“ auftauchte, bekamen viele Altvordere Puls, Gleichgewichtsstörungen und Bluthochdruck vor Verzückung. Da hatte sich doch Jemand ans Werk gemacht, um die Death Metal Szene von 1985 bis 1992 in Deutschland zu durchleuchten und dies nicht nur in literarischer Form. Andreas Hertkorn verkroch sich tief in die Archive, stöberte den noch so kleinen Flyer-Fetzen auf, sprach mit Bands, die selbst Eingefleischte heutzutage kaum noch kennen, sammelte Tickets, Anekdoten und herausgekommen ist dabei nicht nur ein Buch, sondern eine Geschichtsstunde in Sachen Todesblei, die allerdings niemals oberlehrerhaft daherkommt, sondern mit viel Esprit, Witz und einem unfassbar fundierten Wissen den Leser sofort in den Bann zieht.
Nun könnte man hochnäsig sein und sagen: Ja, sowas schafft natürlich nur ein Berliner, denn Andreas wohnt gar nicht mal weit von unserem Hauptquartier entfernt. Dennoch bin ich ganz froh darüber, dass wir uns zum Interview nicht persönlich trafen, da dies ansonsten ausgeartet wäre und bis tief in die Nacht angedauert hätte. Ich jedenfalls freute mich diebisch darüber, mit Andreas zu plauschen über ein Buch, welches in der Szene mehr als nur Staub aufwirbeln wird. Glaubt mir, ich habe es nämlich schon gelesen und fühlte mich dabei wieder wie 16.
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Todessehnsucht - Als der Death Metal nach Deutschland kam: Interview mit Andreas Hertkorn
